Kapitel 43 - Feierlichkeiten und Ungewissheiten

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Konfetti flog von oben auf das Basketballfeld hinab, während mit Jubel und Applaus der Sieg der Vorpal Swords gefeiert wurde. Der ein oder andere vergoss eine Freudenträne, während sich die Euphorie über diesen phänomenalen Sieg immer weiter ausbreitete. Derweilen lagen sich die Spieler teilweise in den Armen – die Zuschauer ohnehin.

Die Spieler von Jabberwock blickten ungläubig, vielleicht sogar ein wenig betreten drein. Nie und nimmer hätten sie damit gerechnet, dass man sie im Ausland – in Asien – im Basketball schlagen würde. Nachdem sie ihren Mund so weit aufgerissen hatten, war dies zweifelsohne die größte Blamage, die sie je ertragen mussten. Der Sieg der japanischen Mannschaft musste ihnen nicht einmal unter die Nase gerieben werden; sie waren auch so ziemlich kleinlaut geworden und verließen nun das Spielfeld. Von dem Verschwinden seiner Kontrahenten bekam das Team Vorpal Swords gegenwärtig nichts mit, dafür waren die Teammitglieder schlicht und ergreifend zu sehr mit sich selbst und dem Feiern des Sieges beschäftigt.

Von all den Glückwünschen, die Akira in den letzten Minuten geäußert hatte, freute sie sich über nichts mehr, als endlich ihrem Freund gegenübertreten zu können: „Herzlichen Glückwunsch, Shintarō. Dein letzter Wurf war wirklich unglaublich." Sie legte ihm eine Hand an seinen Oberarm und lächelte, begeistert von dem Sieg, zu ihm auf. Wenngleich es während des Spiels immer wieder erdrückende Momente gegeben hatte, so hatte Akira es doch als sehr schön empfunden, Shintarō bei seiner mitunter größten Leidenschaft zuzusehen. „Ich danke dir, Akira. Der Sieg gebührt allerdings allen – auch dir. Du hast deinen Teil hierzu beigetragen", erwiderte er ihre freundlichen, wenn nicht sogar lieben Worte. Von dem Hochgefühl des Gewinnens gepackt, lag sogar auf seinen Lippen ein leichtes Lächeln.

„Hey, Shin-chan, klasse gespielt! Aber in Zukunft bleibt unsere Spezialtechnik unter uns, ja?", rief Takao grinsend und gab dem Grünhaarigen einen freundschaftlichen Klaps auf den Rücken – wobei dieser Klaps es dem Geräusch nach zu urteilen ziemlich in sich hatte. Das Lächeln auf Shintarōs Lippen verschwand augenblicklich und stattdessen blickte er genervt zu seinem Kameraden. „Takao... Wenn du dir solche Gedanken über eine Technik machst, solltest du vielleicht deine wenigen Gehirnzellen zusammennehmen und dir eine neue überlegen", antwortete er schließlich, während das schmerzhafte Prickeln auf seinem Rücken allmählich nachließ. „Schau mal, Akira, ich habe dir den Griesgram zurückgebracht, den du so sehr liebst", kicherte der Schwarzhaarige fast schon, ehe er sich zu den anderen gesellte.

„Manchmal kann ich wirklich nicht ganz nachvollziehen, was ihn antreibt... Aber er ist ein guter Freund, nicht?", schmunzelte Akira, während sie Kazunari noch kurz nachgesehen hatte. „Ich würde es bevorzugen, seine Beweggründe zu verstehen. Dann könnte ich sie ausmerzen", entgegnete Shintarō stumpf, woraufhin sie ihn leicht anstupste.

Bevor sie die Halle verließen, kam der Wunsch des Teams auf, ein Erinnerungsfoto zu schießen. Vorbereitet, wie Akira war, hatte sie Kamera und Stativ mitgenommen und musste beides nur aus ihrem Auto in die Halle bringen. Als sie zurückkam, hatte sich das Team bereits in zwei Reihen aufgestellt und Wakamatsu und Hyūga hielten zusammen einen der großen Banner, auf welchem Name und Logo der Vorpal Swords zu sehen war.

„Seid ihr bereit?", fragte die Kunststudentin, nachdem sie alles eingestellt hatte. Sie hielt ihren Finger bereits auf dem Auslöser, während sie in einer etwas unbequemen Haltung vor dem Bildschirm hockte. Die Mühen würde das Bild allerdings zweifelsfrei wert sein, das konnte sie bereits erkennen. „Yoshida-san, hat die Kamera nicht einen Selbstauslöser?", rief ihr Momoi fragend zu. „Doch, natürlich. Aber der wird nicht nötig sein", antwortete Akira.

„Wie sollst du sonst auf das Bild kommen, Yoshida?", rief ihr diesmal Kise grinsend zu. Verdutzt löste sie ihren Blick von der Kamera und sah zu dem Team, dass sie eben noch im Inbegriff gewesen war zu fotografieren. „Soll ich denn?" Sie hatte sich nicht aufdrängen wollen, immerhin wusste Akira, dass sie nicht in dem Sinne ein Mitglied des Teams war, wie die anderen. Weder war sie Spielerin, noch Trainerin, noch Managerin... Sie hatte etwas ausgeholfen, letztlich sogar mit der Hilfe ihres Mentors. Nicht mehr und nicht weniger.

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