Heute war der Tag aller Tage – das herbeigesehnte Spiel der Vorpal Swords gegen Jabberwock sollte stattfinden. Die Spannung war immens, zumal es am gestrigen Abend fast zu einer Schlägerei zwischen den beiden Teams gekommen war. Darüber hinaus wartete jeder Basketball-Fan Japans sehnsüchtig darauf, dass das favorisierte Team, geformt aus den besten Basketballern dieser Altersklasse, es Jabberwock für die Demütigung vergangener Woche heimzahlte. Die große Mehrzweckhalle Shibuysas war dafür bis auf den letzten Sitzplatz gefüllt und mithilfe von Bannern und Bildschirmen wurde ein ziemliches Ereignis aus dem Spiel gemacht. Akira saß neben Aida Riko und Momoi und wartete auf den Spielbeginn. Sie wusste nicht wirklich, warum sie unten bei ihnen saß, wo sie doch in Sachen Basketball keine Hilfe war, doch Momoi meinte, dies wäre ihr Ehrenplatz zum Zusehen.
Die vergangene Woche war wirklich anstrengend gewesen, doch zu sehen, welche Früchte die harte Arbeit aller trug, war jede Mühe wert gewesen. Während sich die Jungen ihrem Training gewidmet hatten, hatte Akira ihre Arbeit im Hintergrund ebenso verrichtet. Noch am selben Abend, an welchen sie von ihrem Mentor besucht worden war, hatte sie die bearbeiteten Fotos sowie das Logo des Teams fertiggestellt und im Anschluss an Herrn Hayashi und Momoi versendet. Die Managerin der Vorpal Swords hatte sie damit über ihren Arbeitsstand informieren wollen und ihr Mentor sollte die Fotos für das Finden eines Sponsors nutzen können.
Tatsächlich war sie am darauffolgenden Tag von Herrn Hayashi angerufen worden. Er hatte wohl einen Sponsor gefunden, der das nette Sümmchen der Unkosten auf sich nehmen wollte. Als Akira erfragen wollte, wer denn der Gönner sei, hatte sich ihr Mentor allerdings in Schweigen gehüllt. Offenbar war dies ein Detail, dass sie erst nach dem Spiel erfahren sollte – wieso auch immer. Sousuke hatte ihr nur verraten, dass es damit zusammenhing, dass sie, Yoshida Akira, diejenige war, die das Team unterstützte, was die Angelegenheit nur mysteriöser machte. Akira kannte niemanden, der für sie solche Gefälligkeiten tun würde, mit Ausnahme ihres Meisters. Es wäre eine Lüge, zu behaupten, dass sie nicht neugierig wäre... Doch zum Wohle des Teams und des Spiels ließ sie dieses Geheimnis erst einmal auf sich beruhen.
Ihr Blick wanderte von ihrem Platz aus noch einmal durch die große Halle. Es war wirklich keiner der orangefarbenen Sitzplätze noch frei, von überall her jubelten die Zuschauer und die Atmosphäre schien vor Spannung fast schon elektrisiert. Links von ihr, auf der anderen Seite des Anschreibetisches, befand sich das amerikanische Team. Diese jungen Männer blickten ziemlich finster drein und in der Realität wirkten sie noch einschüchternder, als bei der Liveübertragung im Fernsehen.
Die kurze Vibration ihres Telefons ließ Akira ihren Blick wieder von den Amerikanern abwenden. Sie griff nach dem Klapphandy in ihrer Hosentasche und öffnete die Nachricht, die sie von Misaki bekommen hatte:
»Yoshi, schau mal nach hinten. Ich sitze in der vorletzten Reihe. Fünfter Platz von rechts.«
Sogleich hatte sich die Brünette umgedreht und suchte die Reihe ab, die ihre Freundin ihr beschrieben hatte. Tatsächlich erkannte sie den Rotschopf nach einem kurzen Augenblick. Außerdem war sie nicht allein! Neben ihr waren ein paar Mitglieder des Basketballklubs der Shūtoku! Miyaji, Takagi und Maruyama konnte sie auf die Schnelle erkennen. Freudig zog Akira ihre Mundwinkel hoch und hob kurz die Hand für ihre Freundin und die Jungen des Basketballklubs. Dass sie tatsächlich Karten für das Spiel bekommen hatten, stimmte die Studentin aus irgendeinem Grund zufrieden. Misaki mochte vielleicht nur für Takao anwesend sein, doch die anderen Oberschüler wollten sicherlich mitansehen, wie dem amerikanischen Team in den Hintern getreten wurde. Das zumindest konnte sie sich gut in Miyaji Yūyas Fall vorstellen.
»Nachdem wir von dem Rückspiel erfahren haben, habe ich mich buchstäblich ununterbrochen auf der Webseite des Sportbundes Tokio aufgehalten. Ich habe so lange gewartet, bis der Kartenverkauf angeboten wurde. Und kaum war es so weit, habe ich natürlich direkt zugeschlagen. Die Jungen sagten, dass sie es genauso gemacht hätten. Jetzt wäre es nur noch schöner, wenn wir weiter vorn sitzen würden. Da kann man dich um deinen Platz wirklich nur beneiden!«
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The Beauty Of Basket
RomanceMidorima Shintarō, Mitglied der Generation der Wunder, Shooter der Shūtoku Oberschule und ein - im Prinzip - überaus eigenartiger Typ. Yoshida Akira, eine etwas exzentrische, aber gleichzeitig auch selbstbewusste Studentin. Oberflächlich scheinen di...