11

3.7K 75 0
                                    

Kapitel 11

“Na ? Hast du dich gut erholt?”,der Mann stand grinsend in der Tür des Kellerraumes. Es waren ein paar Tage vergangen seit der Mann ihn missbraucht und unbekleidet in den Gewölben des Anwesens gesperrt hatte. Ab und zu war er herunter gekommen, um ihn zu füttern und austreten zu lassen.
“Bist ja richtig schmal geworden, nicht?”, er strich andächtig über die herausstechenden Rippen des jungen Mannes, “...nur gesprächig nach wie vor nicht.”

Ben starrte den älteren an.
Warum sollte er auch reden ? Was brachten Worte in einer Situation wie dieser?
Er starrte durch ihn hindurch.
Ihm war mehr als nur kalt- Eiskalt.
Das Zittern seines Körpers tat bereits unangenehm weh.

“Weißt du - mein Junge- ich sehe, dass du dazu lernst,”er grinste, zog die Augenbrauen zusammen, als der junge Mann sich bei der nächsten Berührung seines Bauchnabels zusammen zuckte, “Aber scheinbar benötigst du  noch etwas mehr Zeit, um zu verstehen, dass du mir gehörst und dich an die Regeln halten solltest.”
Ben atmete flach und seufzte kurz auf.

“Nun gut, ich komme dann in ein paar Tagen wieder,”mit diesen Worten drehte er sich um und machte Anstalten den Raum zu verlassen. Der Polizist verkrampfte sich kurz. Seine Gefühle fochten einen Kampf um seine Stimme. Er formte Worte mit den Lippen- Worte, die ihm so unfassbar schwer fielen.
“Warte!”,Bens Stimme zitterte leise, “Bleib hier, bitte…ich…”, der junge Mann hustete leicht, “Ich möchte nicht mehr alleine sein.Nicht mehr im Dunkeln- es ist kalt…”
Eine Träne rann über seine Wange.

Der Mann kam wieder ein paar Schritte näher, strich lächelnd durch das fettige Haar des Jüngeren, hinab zu dessen Brust und blieb auf dem Oberschenkel, sanften Druck ausübend, liegen.
Er hatte erreicht was er wollte.
“So so…du willst also nicht mehr alleine sein? ISt mir schon recht, aber…”, er sah Ben an, “...wirklich brav warst du nicht. Wehrst dich gegen meine Berührungen, dabei will ich doch nur das Beste für dich- Kleiner.” Sanft und zärtlich streichelte der Mann Bens Wange, beugte sich vor, legte seine Lippen verlangend auf die seines Gefangenen.
“Schön. Du wirst ein paar Dinge beachten müssen wenn du wieder mit hoch willst, in Ordnung?”
Der junge Mann nickte. Was hätte er auch dagegen sagen sollen?

“Regel Nummer 1 : DU gehorchst - wehrst dich nicht. Solltest du diese Regel oder eine andere missachten, so muss ich dich bestrafen. Ich denke, dass das keiner von uns beiden möchte- du noch weniger.

Regel Nummer 2 : DU verlässt nicht das Anwesen, geschweige denn dein Zimmer, wenn ich es nicht ausdrücklich erlaubt habe !

Regel Nummer 3 : DU wirst nicht - und niemals - versuchen die Polizei zu alarmieren, um mich zu verraten.

Regel Nummer 4 : Wenn ich mit DIR spreche, dann hast du zu antworten, ist das klar?”

Ben nickte kurz. Seine Zähne schlugen noch immer aufeinander.
“Bitte, mir ist kalt…”
Wie tief konnte ein Mensch sinken ?

Der Ältere lächelte, zog einen Schlüssel aus seiner Hosentasche und trat ganz dicht an den jungen Polizisten heran. Sanft fuhr er über dessen Brust, schloss die Handfesseln auf, was dazu führte, dass die Beine des Jüngeren diesen nicht mehr trugen. Mit einem Aufschrei ging er zu Boden. Die ewige stehende Fesselung zeigte deutlich was sie drauf hatte.
“Wow, langsam”,der Mann hob Ben in die Höhe, schaute ihn an und legte seinen Arm über dessen Schulter.

“Warum?”
“Warum was?”, fragend zog der Ältere eine Augenbraue hoch.
“Warum tust du das?”
“Dir helfen? - Weil ich nur das Beste für dich will…”
“Nein”, der Polizist schüttelte den Kopf, “Menschen zu überfallen, zu ermorden, an andere zu verkaufen…das ist…”
“Was?”
“Barbarisch…,” Ben blickte dem Mann in seine funkelnden Augen.
“Ich mache damit schnelles Geld. Das Gefühl  irgendwohin zu gehen und sich alles kaufen zu können was man will…das ist doch schön, nicht wahr? Das kannst du nicht leugnen. Vermutlich hattest du nie soviel Geld, nicht als Handwerker oder Tischler….”
“Du gehst über Leichen…du hast KInder ermorden lassen !”
Der Mann zuckte mit den Schultern, “Wäre es dir lieber gewesen, dass ich diese Bälger auch Verkaufe? Fohlen machen sich bestimmt gut auf dem Markt”, provozierend lachte der Mann.

Ben musterte ihn entsetzt. Der Typ war irre.

Wenn Angst - zu Liebe wird Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt