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Ben öffnete seine verklebten Augen, sein ganzer Körper schmerzte so,als habe er einen ganzen Marathon hinter sich.  Er spürte wie Blut langsam, Tropfen um Tropfen aus seinem Handrücken floss. Nicht viel, aber genug um eine leichte Spur auf seiner Haut zu hinterlassen.
Sein Blick wanderte durch die Gegend. Ein Raum.
Er saß offenbar ein einem kleinen Zimmer,in dessen rechter Ecke ein vor sich hin moderndes Bett stand. Aus der anderen Ecke drang ein penetranter Geruch,der seinen Olfactorius geradezu folterte. Er schüttelte sich.
"Die Leichen gammeln da schon eine ganze Weile,  sie hat sie einfach umgebracht."
Ben drehte mit hochgezogenen Augenbrauen den Kopf. Er hatte gar nicht mitbekommen , dass noch jemand hier war- zumal er die Stimme sehr gut kannte. Die Gestalt stand auf, trat aus dem Schatten, sodass das Gesicht, durch das fahle Licht einer einzelnen Glühbirne, ein schauriges Anlitz bekam.
"Ist alles in Ordnung Ben? Gehts dir gut? Hat sie dir etwas getan?", der junge Mann hatte mittlerweile schier Murmel große Augen.
"Dieter?Was...was machst du denn hier?"
"Das ist eine lange Geschichte,  viel wichtiger ist was du hier machst ? Du bist blass Junge."
Der junge Hauptkommissar verstand Die Welt nicht mehr. Seine Menschenkenntnis hatte ihn komplett im Stich gelassen und scheinbar war Dieter den jetzt auch zum Opfer gefallen.
"Nein...mir geht es gut, denke ich . Ehrlicherweise bin ich gerade etwas durcheinander."
"Alles gut. Hauptsache sie hat dir nichts getan ," beruhigend strich er Ben über den Rücken- eine Geste,die bei diesem ungewollt die Alarmglocken läuten ließ, sodass er unwillkürlich zusammen zuckte. "Mir geht's gut." Er schüttelte die Hand ab,schaute Dieter in die Augen,:"Jetzt erzähl was passiert ist,bitte."
"Sie hat mit meiner Erkennungskarte die Aservatenkamera überfallen und die Tatwaffe entwendet."
Ben runzelte die Stirn . So langsam blickte er durch die ganze Geschichte nicht mehr durch. Das was er alles erfahren hatte konnte er nicht glauben ,hätte er vor ein paar Tagen nicht glauben können.

Die Tür zu dem Raum öffnete sich, sodass dieser grell mit Licht geflutet wurde.
"Wie ich sehe,geht es dir gut Ben. Das ist schön."Thilde trat in den Raum. Lächelte.
"Hör auf mit diesem falschen Spiel, " abschätzig spuckte er ihr ihren Namen entgegen .
"Nun gut," die Frau zog eine Waffe und richtete diese auf den jungen Polizisten,"...du hast es ja nicht anders gewollt. Ihr werdet sterben, und du bist schuld daran."
"Ich?"
"Wärst du nicht abgehauen, dann wäre das alles nicht passiert. Dann wären all die Menschen nie gestorben- Maximilian und  mein Sohn. Den hast du auf dem Gewissen. Du und deinesgleichen."Ihre Mundwinkel verzogen sich, ließen ihr Gesicht wie eine Irre Fratze erscheinen.
"Ich habe niemanden umgebracht. Das alles ist alleine deine Schuld!"
Thilde trat rot vor Wut näher an Ben heran.
"Du hast deinen Sohn ins Grab gebracht. Hättest du ihn nicht in deine kriminellen Machenschaften mit hineingezogen, sondern ihn wie in einer normalen Familie aufgezogen hättest... dann wäre er bei der Schießerei nicht ums Leben gekommen, weil er überhaupt nicht erst  da reingeraten wäre."

Klatsch.
Thilde hatte Ben eine gescheuert.
Dieser hielt sich seine Wange, rieb leicht darüber. Er hatte den Bogen eindeutig überspannt-das wusste er. Seine Augen weiteten sich, als sein Gegenüber den sicherungshahn der Waffe zurückzog.
"Willst du mich jetzt etwa erschießen? So wie du Maximilian getötet hast?"
"Kollateralschaden- er wollte mich verpfeifen. An die polizei-wegen dir. Er konnte ohne dich nicht leben, wollte sich stellen und mit den Konsequenzen leben. In der Hoffnung irgendwann mit dir einen friedliches Leben führen zu können."
"Er war dein Bruder!", der Polizist war erschüttert über diese Brutalität welche die Frau an den Tag legte.
"Egal. Menschen sterben nun mal. Manche früher, andere später. Das ist das Leben . Man stirbt, genauso wie ihr Sterben werdet."
"Du bist so tief gesunken, willst unbewaffnete körperlich angegriffene Menschen abknallen, wie räudige Straßenköter, feige."
"Ich werde dich nicht töten, sondern er, " sie zeigte auf Dieter Komma welcher leicht den Kopf schüttelte. Seine Mine sprach Bände.
"Weil er auf die andere Seite gewechselt ist, für einen Batzen Geld korrupt  geworden ist. Du bist ihm leider in die Quere gekommen daher musste er dich aus dem Weg räumen. Allerdings überwältigten ihn die Schuldgefühle und er erschießt sich selbst. Eine Kugel mitten in die Stirn."
"Damit kommst du niemals durch."
Thilde lächelte, es schien beinahe wie eine nette Geste. Sanft strich sie ihm über die Haare.
"Bis ihr gefunden werdet bin ich schon über alle Berge. "

Sie setzte Ben die Pistole auf die Brust, lächelte ihn leicht an. Der junge Polizist starrte sie an, seine Augen durchbohrten ihre förmlich. Er hatte Angst vor dem Tod, dennoch blieb er  ruhig stehen, machte keine Anstalten um um  sein Leben zu kämpfen.
Er war bereits in der Hölle gewesen schlimmer als das konnte der Tod nicht sein. Der Tod an sich war der Ausgang aus seinem Seelenleben, der Kleber seine Scherbenhaufens. Zurück zum Anfang seiner Existenz.

Der Tod ist keine Lösung aber eine Möglichkeit.

Wenn Angst - zu Liebe wird Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt