Ben lag gelangweilt in seinem Krankenbett, seit gefühlten Wochen tat er nichts anderes als sich zu schonen-Anordnung des Arztes.
Er seufzte.
Semir war zu einem neuen Fortschritt in dem Fall des Menschenhändlerrings gerufen worden und sollte eigentlich jeden Moment hier aufschlagen,um ihn über den neusten Stand der Dinge zu informieren.
Bei dieser Gelegenheit konnte er sich gleich einen Gedanken über Maximilians Suizid von der Seele reden.
Die Minuten verstrichen. Der Stundenzeiger der Ihr hatte mittlerweile zum zweiten Mal an diesem Tag die Fünf passiert.Leise öffnete sich die Tür Krankenzimmer und ein ziemlich müde wirkender Semir trat herein.
"Wie geht es dir Ben?" Er zog sich einen Stuhl an das Bett seines Freundes, welcher ihn neugierig musterte:" gut. Also was gibt es neues Semir ,erzähl."
Der Ältere seufzte kurz:" wir haben das Anwesen auf den Kopf gestellt, wir haben den Mann durchleuchtet...tja... dabei hat sich herausgestellt, dass der Club und der menschenhändlerin gar nicht auf ihn überschrieben wurden."
"Sondern?"
"Auf seine ältere Schwester : Thilde, b...."
"Thilde?", Bens Augen wurden größer, "...aber sie ist doch seine beste Freundin und Papierfrau gewesen,dass..."
Der deutsch-türke schüttelte den Kopf:"Sie war auch nicht unter den Toten."
Der jüngere nickte leicht :"ich habe über etwas nachgedacht...warum hat Maximilian sich erhängt ? Er hatte doch eine Pistole...was ist wenn es gar kein Suizid war ?"
"Du meinst,dass ihn jemand erhängt hat?Gut möglich...aber wer und warum? "
"Hmm...",der junge Mann kratzte sich überlegend am Kopf.
"Meinst du, dieser Thilde wäre das zuzutrauen? " äußerte semir seinen Gedanken.
"Ich denke nicht...sie war so lieb...und...führsorglich. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie all die Menschen und ihren Bruder umbringen würde."
Einen kurzen Moment lang herrschte Schweigen.
"Der Bericht unseres Gerichtsmediziner steht noch aus, ebenso der der Spurensicherung. Hartmut wertet das Handy des Mannes aus und ich werde morgen früh mal in die Gerichtsmedizin fahren."
"Perfekt, dann kannst du mich gleich mitnehmen. Ich entlasse mich selbst."
"Was? Du spinnst wohl . Du bleibst so lange hier bis dich der Arzt freiwillig gehen lässt und danach musst du erst einmal mit dem Psychologen reden- außerdem bist du persönlich betroffen. Du dürftest so oder so nicht mit ermitteln."
"Aber..."
"Kein aber,Ben, du bist raus."Ben konnte nicht hier bleiben. So cool wie er in der Anwesenheit seiner Freunde und Kollegen getan hatte, war ja nicht. Nacht suchten ihn die Erinnerung heim, sobald ihn jemand fremdes berührte geriet er in Panik. Wenn jemand laut wurde oder gar schrie, war er einem Nervenzusammenbruch nahe. Noch immer wusste keiner , außerdem Arzt, darüber was ihm alles wiederfahren war, bescheid.
Es zerfraß den jungen Mann innerlich. Seine Gedanken fuhren Karussell. Maximilian war vermutlich ermordet worden.
Eleonore war tot.
Thilde war verschwunden.
Semir.
Semir wirkte erschöpft.
Alleine würde er nicht weiterentwickeln können.
Er konnte helfen.
Nein!
Er war nicht dazu in der Lage- er war nicht befugt."Ben?Alles alles in Ordnung? Woran denkst du?"besorgt musterte der Deutsch Türke seinen blasser werdenden Freund.
Völlig aus der Trance gerissen blinzelte der Jüngere ein paar Mal:" mir geht's gut. Alles gut! Du... du solltest nach Hause gehen. Dich ausruhen."
Semir nickte leicht:"Halt die Ohren steif Partner."
Die Tür des Krankenzimmers fiel klickend ins Schloss.
Laut atmete Ben aus:" was für eine Scheiße!" Seine Hand krallte sich in seine Zudecke, während die ersten Tränen auf diese tropften.In seinem Gedankenchaos sah er immer wieder das Gesicht seines toten und Entführers vor sich.
Wie er ihn streichelte.
Wie der Mann ihn liebevoll geküsst hatte. Neben diesen Bildern mogelte sich auch aufs Neue der blau angelaufene Antlitz, die Leichenblässe mit der straff gespannten Schlinge.
Der junge Polizist schluchzte laut. Er sah Maximilians baumeln den Körper vor sich, wie er ruckartig die Augen öffnete, auf denen ein milchiger Schleier lag. Die blauen Lippen vom lautlos Wörter. Krächzende laute verließen seine Kehle:"Warum?"
Ben schüttelte den Kopf. Das fühlte sich alles viel zu real an.
"Du bist Schuld. " hauchend verließen die Worte die stummen Lippen des Toten." Hättest du mich nicht verleugnet würde ich noch leben,"die Augen drehten sich nach oben, "noch leben!"
Der Leichnahm began zu zucken,nach Luft zu schnappen. Er streckte die Hand nach Ben aus, berührte ihn an der Schulter:"Ich liebe dich!"
"Nein!", der junge Mann riss seinen Arm weg, zog sich zitternd zusammen. Er schrie sich die Angst aus den Lungen.
"LASS MICH IN RUHE!""Herr Jäger?", eine Krankenschwester war durch den Lärm in das Zimmer gestürzt und stand nun leicht irritiert vor ihrem jungen Patienten, welcher zitternd, schreiend die Luft versuchte von sich wegzustoßen.
"Herr Jäger? Alles in Ordnung?," sie berühte ihn beruhigend am Arm, woraufhin dieser nur noch panischer wurde.
Weitere Pfleger, sowie ein Arzt betraten den kleinen Raum, drückten Ben ins Bett zurück.
"Ich werde ihn jetzt ein Beruhigungsmittel spritzen, damit sie etwas runterkommen. So viel Aufregung ist nicht gut für sie." Der Arzt entleerte sanft den Inhalt einer Spritze in den Zugang seines Patienten.
"Nein! Tu das nicht- nicht anfassen. Lass mich," er weinte, wurde immer müder,"...nicht anfassen. Ich will nicht, " wimmernd liefen die Tränen in Strömen über seine Wangen, ehe er endgültig die Augen schloss und in einen traumlosen Schlaf fiel.
"Ich werde den Psychologen informieren. Der soll ihn sich sobald er wieder wach wird einmal anschauen. "
Mit einem mitleidigen Blick auf den schlafenden Patienten verließen die Mediziner das Zimmer wieder.×××××××××××××Hause Gerkhan××××××××××
"Alles in Ordnung , Schatz?" Besorgt musterte Andrea ihren Mann, der sich völlig erschöpft auf das Sofa fallen ließ.
"Hmm...," kam murmelnd die Antwort. Was sollte er auch sagen?
"Ist es wegen Ben?" Oder wegen dem Fall?"
Sie setzte sich neben den kleinen Polizisten, strich ihm aufmunternd über den Arm. Dieser ließ seinen Kopf nach hinten gegen die Lehne fallen:" ich weiß auch nicht... ich komme bei Ben einfach nicht weiter. Ich... ich weiß immer noch kaum was ihm widerfahren ist- ich will ihm helfen, aber er redet ja nicht."
"Vielleicht braucht er einfach noch etwas Zeit?"
"Zeit?," semir schnaubte," er hat Zeit, aber so wie ich ihn kenne wird er trotzdem nicht reden. Wie bei der Sache mit dem Sarg. Außerdem will er unbedingt mit ermitteln, aber das geht natürlich."
"Soll ich versuche mit ihm zu reden? Ich könnte morgen mit den Kindern zu ihm fahren- vielleicht lenkt ihn das etwas ab oder animiert ihn dazu zu reden. Dann könnte ich ihm auch direkt klar machen, dass er nach seiner Entlassung mit zu uns kommt."
Der Deutschtürke legte den Kopf schief:" klingt gut, allerdings bezweifle ich, dass es ihm gefallen wird bei uns vorübergehend einzuziehen. Was das angeht ist er einfach..."
"Ich weiß was du meinst... vielleicht sieht er ja ein, dass etwas Gesellschaft ihm sicherlich gut tun wird."Der Plan für den nächsten Tag war geschmiedet. Sie würden versuchen Ben zu animieren ihre Hilfe anzunehmen. Aida würde sich sicherlich freuen ihren 'Onkel' Ben mal wiederzusehen.
Hätte Andrea gewusst was bei dem jungen Polizisten los war, hätte sie sicher anders entschieden.
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Hey hey ^^
Ich bin am überlegen,ob ich nach dieser Story eine neue schreibe...
Ihr könnt gerne mal eure Meinung dazu sagen und wenn ja,dann worum es gehen soll ( Inhaltlich ) :)Lg
KrimiautorPs: es werden vermutlich vermehrt Rechtschreibfehler auftauchen, da meine Handy Tastatur nicht richtig funktioniert ;)
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Wenn Angst - zu Liebe wird
Casualehttps://gofund.me/ca55a4d9 Ben ist Polizist. Er gerät in die Fänge eines Menschenhändlerrings. Der junge Mann wird lernen müssen zu lieben, um zu überleben.