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Der Mann schaute mit einem zufriedenen Lächeln auf den jungen Polizisten, welcher zusammengekauert auf dem roten Teppich Boden saß und ihn zitternd musterte.  
“Zahm wie ein Lämmchen, mein Junge, so wie Mose das Meer, teilte ich deine Seele. Wo einst Hass und Sturheit herrschten, herrschen jetzt Willigkeit und bedingungslose Liebe. Liebe zu einem Mann, der dir alles nahm was du besaßt. Das wertvollste : dein leben - dein selbstbestimmtes Leben. Deinen eigenen Willen. Du bist meins- mein Eigentum. Mein Sklave. Meine Liebe. “
Ben sagte nichts. reglos starrte er den Mann - den Mann, der ihm regelmäßig Essen und Trinken brachte. Der Mann, der ihn bei sich aufgenommen hatte, anstatt ihn zu erschießen. Der Mann, der ihm immer nur gutes wollte - so hatte man es ihm eingebleut.
Alles was passiert war, war nur passiert weil er böse gewesen war, weil er sich gewehrt hatte. Weil er unwillig war.
“Komm her,” der Mann streckte seinen Arm nach dem jungen Mann aus und zog ihn zu sich. Seine warme Hand glitt unter das T-Shirt des Polizisten, fuhr genießend jeden einzelnen Muskel nach, zählte jede Rippe, die sich unter der blassen Haut abzeichnete. “Du bist dünn Kleiner, du solltest mehr essen.”
Er küsste Ben zärtlich , aber verlangend , knabberte an seinem Ohr und legte ihn im Anschluss unendlich sanft auf das geschändete rote Bett.
Erneut wurde der junge Mann liebevoll geküsst- spürte die Hände seines ´Retters´ wie sie immer weiter seinen Körper herab fuhren, um schlussendlich streichelnd unter dem Bund seiner Hose zu landeten. Der Mann stöhnte laut auf, grinste dreckig, als er in die braunen , unschuldigen Augen Bens schaute.

Er hatte ihn abhängig von sich gemacht.
Eine willenlose Puppe.

Lüstern starrte der Mann Ben an, leckte kreuzend quer über dessen ganzen Oberkörper, drückte seinen Unterkörper enger an den des jungen Polizisten.
„Weißt du eigentlich,dass du mir viel besser gefällst als alle anderen, die ich zuvor hatte? Die haben mich anzeigen wollen, aber das würdest du doch niemals machen oder?“
Ben schüttelte den Kopf.
„Sehr gut, sonst wäre ich nämlich sehr wütend und ich glaube nicht, dass du das willst, nicht wahr?“
Ben schüttelte erneut den Kopf.
„Gut,“die Lippen des anderen wanderten an seinem schmalen Körper abwärts. Seine großen Hände legten sich an die Wange und Taille des jungen Mannes. Sein Atem wurde schwerer. Seine Haut nasser, sein Blut brodelte durch seinen Körper.
Die Lust stieg in ihm auf.
Beflügelte ihn.

Der Mann strich Ben durch die Haare.
„Wusstest du, dass ich so kleine zahme Lämmchen wie dich viel lieber habe, als so borstige Katzen?“
Er lächelte und knabberte saugend an Bens Unterlippe.
„Hmm….“seine Stimme war dunkel und rau.

Der ältere öffnete sich den Gürtel seiner Hose und knöpfte diese langsam auf. Der junge Mann starrte ihn noch immer bewegungslos an, schüttelte lediglich leicht den Kopf. Nicht um sich direkt zu wehren, eher zum dem Typen klar zu machen, dass er das alles eigentlich gar nicht wollte.
„Hey“, der ältere streichelte sanft seine Wange , „Das wird schön, glaub mir…“
Stille.
Gar nichts.
Keine Reaktion.
Erst Bens wimmernde, würgende Laute holten den Mann aus seinen Lust verworrenen Gedanken, er zog den Kopf des jungen Mannes zurück und streichelte durch dessen Haare, ehe er diese ebenfalls losließ.
Zärtlich wischte er Ben mit einem Zipfel der Bettdecke etwas Speichel vom Kinn und gab ihm einen liebevollen Kuss auf die leicht geschwollenen Lippen.
„Sehr gut gemacht- ich sehe du lernst dazu. Körperkontrolle ist das A und O.“
Er lächelte.

Mit einem Ruck drehte er den Unterlegenen auf den Bauch und biss ihm leicht in den Nacken, kratzte mit den Zähnen über seine Schultern. Der Mann verschlang seine mit Bens Händen, drückte diese neben dem Kopf des jüngeren auf das Bett und legte seinen eigenen Kopf ebenfalls neben Bens.
Er keuchte und stöhnte mit seinem heißen Atem in das Ohr des Polizisten -biss immer wieder seufzend in dessen Nacken und Schulterbereich.
Knurrende Laute von Ben folgten der Tätigkeit des Mannes.

Wenn du dich entscheiden musst zwischen dem sicheren Tod oder der erzwungenen Liebe zu einem offensichtlich verzweifelten und einsamen Mann…wofür entscheidest du dich ?
Verlässt du für immer deine Liebsten Menschen, ohne , dass diese wissen, dass du nicht mehr wieder kommen wirst. Oder siehst du den Funken einer Chance, irgendwann deine Familie, deine Freunde wieder in die Arme schließen zu können?
Eine Entscheidung über die man nur spekulieren kann, in dessen Situation man anders Entscheiden wird,als man zuvor gedacht hätte.
Eine Entscheidung aus Angst.
Eine Entscheidung zum Selbstschutz.

Der Mann lag lächelnd neben Ben, streichelte sanft und stolz den Oberkörper des jüngeren. Federleichte Berührungen, die man einem so gestandenen Mannsbild nicht zugetraut hätte. Eine Zärtlichkeit, die in starkem Kontrast zu mehreren Dutzend brutalen Morden lag.
Ein Mann, der über Leichen ging.
Einsam und verzweifelt.
Hoffnungsschimmer in dem jungen Mann neben sich.

Beinahe väterlich klang seine Stimme:“Du solltest ins Bad gehen, ich lasse dir Wasser in die Wanne und danach gehen wir etwas kochen, ja? Ich möchte schließlich nicht, dass du mir vom Fleisch fällst oder gar krank wirst.“

Das Lächeln war ehrlich.
Ehrlich, aber zu spät.
Ben war bereits krank, doch unbewusst, von beiden.

Wenn Angst - zu Liebe wird Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt