Ich bin Niall dankbar für seine Gesellschaft und die willkommene Ablenkung. Wir holen uns beide noch ein Bier und schieben eine DVD in den Recorder. Netflix und Co funktionieren bei mir noch nicht, da die letzten Tage doch ziemlich turbulent waren und ich noch nicht zum Einrichten gekommen bin.
Niall hat sich für James Bond entschieden. Er liebt diese Filme, auch wenn ich bis heute nicht verstehe, was er daran findet. Allerdings sage ich ihm das jetzt lieber nicht. Das letzte Mal hat er mir stundenlang einen Vortrag darüber gehalten, wie toll James Bond doch ist und dass er keinen Mann kennt, der James Bond nicht mag - bis auf mich.
Doch bevor der Film richtig beginnt, werden wir durch das Klingeln meines Handys unterbrochen.
„Schau ruhig weiter, ich geh kurz in die Küche zum Telefonieren." sage ich nur beiläufig und verschwinde aus dem Raum.
„Mom? Was gibt's?"
„Harry, entschuldige die Störung, aber Charlotte will einfach nicht schlafen. Ich habe schon alles versucht. Ich habe ihr vorgelesen, ihr etwas vorgesungen, mit ihr gekuschelt, aber sie möchte nur zu dir und erzählt die ganze Zeit etwas von Monstern... Kannst du nicht kurz rüberkommen und sie beruhigen?"
„Bin gleich da." Sage ich nur kurz und lege auf.
„Niall, ich muss dich leider rausschmeißen, mein Typ wird verlangt." Dieser schaut mich entgeistert an.
„Jetzt, wo es gerade spannend wird? Was kann denn bitte so wichtig sein?"
„Charlie" mehr muss ich gar nicht sagen.
„Wenn du möchtest, kannst du den Film mitnehmen."
„Mache ich auch. Das ist nämlich meiner. Den habe ich dir vor Ewigkeiten mal geliehen und ich wette du hast ihn dir nicht einmal angesehen."
„Stimmt, aber das müssen wir ein anderes Mal besprechen. Ich werde erwartet."
Niall begleitet mich vor das Haus, wo sich unsere Wege auch direkt trennen.
„Ach Harry?" Er kommt noch einmal zurück.
„Versprich mir, dass du dich wenigstens mal beim Jugendamt erkundigst, wie deine Chancen stehen würden. Mach es für Charlie." Ich zögere kurz, wenn ich es jetzt verspreche, dann muss ich es auch halten. Ich bin mir immer noch unsicher, ob es wirklich eine gute Idee ist.
„Harry?" Niall kann ganz schön nerven.
„Ja, ich rufe am Montag mal da an."
„Geht doch. Und jetzt geht zu der kleinen Prinzessin. Tschau, Daddy." Lachend dreht er sich wieder weg und marschiert davon.
„Wer schläft denn hier noch nicht?" frage ich leise, als ich das Zimmer betrete und versuche dabei möglichst streng zu klingen. Charlie sitzt auf dem Bett und spielt mit ihrer Puppe.
„Ich" antwortet sie mit piepsender Stimme und streckt dabei ihren Zeigefinger in die Höhe.
„Charlotte, es ist schon spät und jetzt wird geschlafen. Du machst doch sonst nicht so ein Theater." Mit mahnendem Blick gehe ich zu ihrem Bett, drücke sie sanft auf die Matratze und decke sie und ihre Puppe zu.
„Ich bin Charlie." protestiert sie flüsternd und zieht einen Schmollmund. Ich muss mich konzentrieren, um meine ernste Fassade aufrecht zu halten. Sie ist gut und weiß ganz genau, wie sie mich weich bekommt.
„Monster im Schrank?"
„Da sind keine Monster, das hat dir Tante Anne doch schon gezeigt."
„Charlie will singen?" und schon sitzt sie wieder im Bett.
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lonely hearts ➵ larry stylinson
FanfictionDinge im Leben ändern sich manchmal schneller als es einem lieb ist. So ergeht es auch Harry. Er ist zwar noch Single, aber sonst zufrieden mit seinem Leben. Gerade hat er sich seinen Traum von einem eigenen Haus erfüllt, da soll er plötzlich die...