Während unsere drei Gruppen die Einladungskarten für den Elternabend gestalten, planen Niall, Zayn und ich unser Indianerfest. Schnell steht fest, dass Niall sich um das Stockbrot und die Getränke kümmern wird. Zayn übernimmt die Gestaltung der T-Shirts mit den Kindern und ich, wie sollte es anders sein, bin für das musikalische Rahmenprogramm verantwortlich.
Mit viel Begeisterung üben unsere Kleinen schon seit Wochen fleißig den Text und den Tanz zu Cowboy und Indianer. Natürlich dürfen auch Musikwünsche geäußert werden.
„Können wir auch ‚Tsch Tschu Wa' singen?"
„Und ich möchte ‚Wie tanzen die Indianer' singen." rufen alle durcheinander.
Selbstverständlich versuchen wir alle Wünsche mit einzubeziehen und unsere Liste wird immer länger. „Da müssen wir aber noch ganz schön üben, wenn ihr das alles singen und tanzen wollt." gebe ich zu bedenken, doch das schreckt keinen ab. Begeistert klatschen sie in die Hände.
„Niall, dann musst du das Gitarre spielen übernehmen. Ich kann nicht singen, tanzen und spielen gleichzeitig." Lege ich fest. Auch wenn Niall wirklich schön spielt, versucht er sich immer zu drücken, aber dies Mal lasse ich nicht locker.
Martha möchte uns noch ein paar alte Bettlaken spenden, aus denen wir Tipis bauen können. Auch dieser Vorschlag wird jubelnd angenommen.
„Meine Schwester lebt auf einen Bauernhof, die hat sicher noch bunte Federn von ihrem Hahn. Wenn ihr wollt, frage ich sie und würde mit den Süßen Kopfschmuck basteln."
„Das wäre fantastisch, Martha." Stimmt Niall sofort zu.
Die Planung ging schneller als erwartet, jetzt muss nur noch alles umgesetzt werden, aber dafür haben wir noch zwei Wochen Zeit. Wir liegen gut in der Zeit, das sollte also machbar sein.
Nach dem Mittagsschlaf gehen Charlie und ich nach Hause. Da heute wieder alle im Garten sind und ich gestern schon den Schlussdienst hatte, übernehmen Zayn und Niall meine Gruppe mit.
***
„Louis ist gar nicht da." stellt Charlie enttäuscht fest, als wir nach Hause kommen. „Louis hat noch einen Termin, aber zum Abendessen wollte er wieder hier sein." Erkläre ich ihr, was sie wieder etwas strahlen lässt.
„Was hältst du davon, wenn wir in der Zwischenzeit ein paar Brombeeren bei Omi im Garten pflücken? Vielleicht macht uns Tante Anne einen Kuchen davon."
„Oh ja." Charlie liebt Kuchen, besonders den von meiner Mom.
Mit einem Körbchen bewaffnet stapft sie hinter mir her, durch das mittlerweile viel zu hohe Gras. Seit Harriet ins Krankenhaus gekommen ist und ich mich um Charlie kümmere, bleibt mir kaum noch Zeit, um beide Gärten in Schuss zu halten. Vielleicht kann ich ein paar der Aufgaben an Louis abgeben. Wenn er schon umsonst bei uns wohnt, kann er sich ruhig auch etwas nützlich machen.
„Pass auf, da sind Stacheln dran." gebe ich Charlie noch zu bedenken, doch da ist es schon zu spät. Mit schmerzverzerrtem Gesicht betrachtet sie ihren Finger. „Aua"
„Zeig mal her." Ich nehme ihre Hand in meine und untersuche den kleinen Einstich. Vorsichtig streiche ich darüber, um zu prüfen, ob ein Stück von dem Stachel stecken geblieben ist und drücke ihr anschließen einen kleinen Kuss darauf. „Bis du mal heiratest ist das alles vergessen."
„Ich heirate mal Fynn, aber du darfst das nicht Hailey verraten, die will Fynn nämlich auch heiraten." flüstert sie mir ins Ohr für den Fall, das uns jemand hören könnte. „So, Fynn also?"
„Mhm!" bestätigt sie noch einmal nickend. „Dein Geheimnis ist bei mir sicher. Großes Indianerehrenwort."
„Aber du darfst es wirklich nicht sagen. Auch Louis nicht." Um es ihr noch einmal deutlich zu machen, halte ich ihr meinen kleinen Finger entgegen, wo sie ihren sofort einhakt. „Versprochen."
Als wir alle Beeren im Körbchen haben, statten wir meiner Mom einen Besuch ab. „Tante Anne, kannst du mit mir Kuchen backen?" fällt Charlie gleich mit der Tür ins Haus. „Hallo Charlotte. Sicher, wenn ich alle Zutaten dahabe, gern." Liebevoll schließt Mom den kleinen Lockenkopf in die Arme. „Aber ich muss aufpassen, ich hab ein großes Aua." gibt sie noch zu bedenken. „Aber Daddy sagt, bis ich heirate ist das weg... Ich heirate nämlich Fynn, weißt du!"
„Aber ich darf nichts verraten?" beschwere ich mich gespielt beleidigt, was Charlie nur ein zuckersüßes Kichern entlockt, bevor sie sich auf den Weg in die Küche macht.
„Hey Schatz, wie geht's dir?" werde nun auch ich von meiner Mom begrüßt. „Du siehst gestresst aus."
„Alles gut, mach dir keine Gedanken." Nehme ich ihr gleich ihre Sorge. „Nur Louis ist hin und wieder ein bisschen anstrengend."
„Warum? Das ist doch so ein höfflicher, netter, junger Mann?" perplex sehe ich sie an. „Schau nicht so." meint sie lächelnd, wobei sie mir in die Wange knufft. „Ich habe ihn heute Morgen kennen gelernt, als er zum Einkaufen wollte. Und ich muss sagen, so wie du manchmal von ihm erzählt hast, hatte ich ein ganz anderes Bild von ihm. Er hat mir sogar angeboten, wenn ich Hilfe brauche, kann ich ihm jeder Zeit Bescheid geben." Verwirrt schüttle ich nur mit dem Kopf. Das klingt so gar nicht nach dem Louis, der bei mir im Garten übernachtet.
Wir halten noch ein bisschen Smalltalk. Mom erzählt mir vom letzten Telefonat mit meiner Schwester Gemma und dass sie bald zu Besuch kommen möchte. Doch daran glauben wir beide nicht wirklich. Dafür ist meine Schwester einfach immer viel zu beschäftigt. Ständig kündigt sie Besuche an, aber am Schluss kommt wieder ein wichtiger Termin dazwischen, den sie auf gar keinen Fall verschieben kann.
„Mom, kann ich Charlie später abholen? Beim Kuchenbacken bin ich euch nur im Weg und zu Hause ist auch allerhand liegengeblieben." bitte ich sie, weil ich weiß, dass sie mir das nicht abschlagen wird. Mom genießt die Zeit mit Charlie. Sie sagt, es erinnert sie ein wenig an die Zeit, als wir noch klein waren.
Während die Damen also mit backen beschäftigt sind, kann ich mich in Ruhe um die Schmutzwäsche kümmern und das Bad wieder gründlich putzen. Seid Louis hier ein und aus geht, habe ich das Gefühl ich könnte das Bad drei Mal täglich putzen.
Erleichtert endlich wieder etwas Ordnung zu haben, sehe ich auf die Uhr. Noch eine Stunde bis zum Abendessen. Die Zeit reicht für einen Nudelauflauf. Es braucht nicht viel Vorbereitung. Nur die Nudeln etwas vorkochen, Wurst klein schnippeln und die Tomatensoße kochen.
Während der Auflauf im Backofen ist, kann ich in der Zwischenzeit meinen Fuß noch etwas hochlegen. Es war heute eindeutig zu viel Bewegung, oder das Wetter schlägt um. Fakt ist, der Knöchel schmerz wieder ganz schön, trotz Schiene.
Pünktlich zum Essen kommt auch Charlie wieder nach Hause. „Tante Anne kannst du mitessen?" Doch eine Antwort wartet sie nicht ab und beginnt den Tisch für vier zu decken. „Wann kommt Louis?"
„Ich weiß es nicht Süße. Er wollte zum Abendessen da sein." Der enttäuschte Blick entgeht mir nicht, aber Mom lenkt sie gleich wieder ab, verwickelt sie in ein Gespräch unter ‚Frauen'.
Nach dem Essen verabschiedet sich Mom wieder, damit Charlie ins Bett gehen kann. Nochmal kurz unter die Dusche und ein Schlaflied und schon ist die Kleine eingeschlafen.
Ich genehmige mir noch einen Tee im Garten. Louis ist nach wie vor nicht zurück. Eigentlich könnte mir das egal sein, schließlich ist er ein erwachsener Mann und kann ganz gut auf sich selbst aufpassen. Aber mein Kopf sieht das etwas anders und so komme ich nicht umher mir doch Gedanken zu machen. Mich zu fragen, was er nun schon wieder angestellt hat. Doch lange muss ich nicht grübeln, da platzt die Antwort schon zur Haustür herein und kommt hektisch auf mich zu.
„Du muss mir mal schnell etwas Geld geben." steht Louis keuchend vor mir und hält die Hand auf. „Sag mal, wo kommst du denn jetzt erst her? Charlie hat den ganzen Nachmittag nach dir gefragt." Möchte ich wissen, ohne auf seine, nun ja, sagen wir mal ‚Bitte', einzugehen. „Das erkläre ich dir gleich, aber ich brauche jetzt das Geld."
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lonely hearts ➵ larry stylinson
FanfictionDinge im Leben ändern sich manchmal schneller als es einem lieb ist. So ergeht es auch Harry. Er ist zwar noch Single, aber sonst zufrieden mit seinem Leben. Gerade hat er sich seinen Traum von einem eigenen Haus erfüllt, da soll er plötzlich die...