Bäh, die will ich nicht essen!" nörgelt Lottie beim Blick auf die verkohlten Pancakes.
„Musst du auch nicht. Ich mach schnell neue und du gehst dich schon mal anziehen." lege ich fest, während ich eine neue Pfanne auf den Herd stelle.
Kaum hat Lottie die Küche verlassen, steht Louis auch schon wieder hinter mir, legt seine Hände auf meinem Hintern und greift beherzt zu. „Mein Angebot steht nach wie vor, Darling." murmelt er gegen meinen Hals und verteilt sanfte Küsse darauf. Ein genussvolles Seufzen verlässt meinen Mund, doch da löst er sich schon wieder von mir und verschwindet ohne ein weiteres Wort im Garten.
Beim Frühstück stochere ich lustlos in meinem Essen. Immer wieder hallen seine Worte durch meinen Kopf.
„Ich wollte mir mit Lottie in London ein neues Leben aufbauen, doch dann tauchst du in meinem Leben auf und stellst alles auf den Kopf!"
Gibt es vielleicht doch Hoffnung, dass beide hierbleiben? Hier, bei mir? Doch hat er vor ein paar Tagen nicht auch gesagt er möchte nur Spaß ohne Verpflichtungen?
Habe ich seine Andeutungen eben doch falsch interpretiert?
Ich werde aus ihm einfach nicht schlau.
Dieser Mann macht mich wahnsinnig. Ich wollte mich nicht verlieben, doch meine Gefühle für Louis kann ich auch nicht mehr leugnen.
Nach dem Frühstück schaut Lottie noch kurz bei Louis im Garten vorbei. Wahrscheinlich gibt sie ihm letzte Anweisungen, bevor sie sich von ihm verabschiedet und wir endlich in den Kindergarten können.
Ein letztes Mal proben wir mit den Kindern das Programm, damit morgen vor den Eltern auch alles reibungslos abläuft. Fröhlich singen und tanzen die Kleinen, haben sichtlich Spaß bei dem, was sie machen. Ich hoffe nur, dass Louis sein Versprechen halten kann und es keine enttäuschten Gesichter gibt.
Am späten Nachmittag gehen Niall und ich am Telefon noch einmal den Ablauf für morgen durch. Ich möchte nichts dem Zufall überlassen, es reicht schon, dass ich bei den Vorbereitungen kein Mitspracherecht hatte.
Ja, ich gebe zu, bei mir muss immer alles perfekt werden, und so gar nicht zu wissen, was mich erwartet, treibt mich in den Wahnsinn.
Ich habe stundenlang auf Louis und Lottie eingeredet, mir den Garten doch schon zu zeigen, doch die beiden ließen nicht mit sich verhandeln. Nicht mal mit einer großen Portion Eis konnte ich sie überreden. Lottie wäre fast weich geworden, doch dann hat Louis ihr etwas ins Ohr geflüstert und ich habe erneut einen Korb kassiert.
Den Abend verbringe ich schmollend auf der Couch. Allein mit meiner Tasse Tee und einem miesen Fernsehprogramm, während Louis wieder die Gute Nacht Geschichte vorlesen darf, was meine Laune nur noch weiter in den Keller treibt.
Ich fühle mich von den beiden ausgeschlossen. Immer heißt es nur Louis hier und Louis da! Lottie scheint schon richtig besessen zu sein.
Ja, ich bin eifersüchtig, doch ich hoffe das es ab morgen wieder entspannter wird. Dann haben sie hoffentlich keine Heimlichkeiten mehr vor mir.
Draußen ist es bereits dunkel und im Haus ist alles still. Louis kam nach dem Vorlesen nicht nochmal runter, auch wenn ich mich über etwas Gesellschaft gefreut hätte. Frustriert lösche ich alle Lichter und beschließe ebenfalls ins Bett zugehen. Auf dem Weg nach oben, fällt mir auf, dass in Lotties Zimmer noch immer Licht brennt. Verwundert schiebe ich die Tür ein Stück weiter auf und kann mir ein leises „Awww" nicht verkneifen.
Zu süß ist der Anblick, der sich mir bietet. Louis liegt schlafend neben Lottie im Bett. Er gibt ein leises Schnarchen von sich. Lotties Ärmchen liegt auf seinem Bauch, während ihr Kopf auf seiner Brust ruht. Das Buch liegt noch aufgeschlagen auf dem Fußboden. Weit scheinen sie ja nicht gekommen zu sein, als die Müdigkeit beide übermannt hat. Ich mache noch schnell ein Foto mit meinem Handy, bevor ich auch hier das Licht lösche und mich selbst schlafen lege.
***
Noch einmal zählen Zayn und ich alle Kinder durch, dass wir auch keinen vergessen haben, bevor wir uns auf den Weg zu mir nach Hause machen. Lottie konnte heute Morgen zwar gar nicht verstehen, warum sie in den Kindergarten muss, da wir bei uns feiern, doch auch für sie gibt es keine Ausnahme. Lediglich Niall darf mit dem Auto fahren, da er Essen und Getränke transportieren muss.
Noch immer hoffe ich inständig, dass Louis alles im Griff hat, doch leichte Zweifel bleiben weiter bestehen.
Fünfzehn Kinder stehen nun in meiner Auffahrt und schauen mich voller Vorfreude mit großen Augen an. „Lottie? Bist du so gut und sagst Louis Bescheid, dass wir jetzt so weit wären?" bitte ich meine Kleine, die daraufhin sofort um die Ecke flitzt und im Garten verschwindet.
Keine zwei Minuten später kommt sie mit Louis als Häuptling verkleidet zurück. Ich muss mich echt zusammenreißen, um nicht laut loszulachen. Inzwischen weiß ich zwar, dass man bei Louis mit allem rechnen muss, aber auf so etwas war ich nicht gefasst.
„Háu kola – was so viel bedeutet wie – Hallo Freunde, herzlich willkommen im Tommo-Reservat." begrüßt er die jubelnde Kinderschar. „Ich bin Häuptling weißer Adler und wünsche euch allen viel Spaß und eine tolle Zeit. Hau, ich habe gesprochen."
Gemeinsam folgen die Kinder, Zayn und ich unserem Häuptling in den Garten. So langsam macht sich auch bei mir die Nervosität bemerkbar, da ich noch immer nicht weiß, was mich gleich erwarten wird. „Ganz ruhig. Das wird schon!" klopft mir Zayn beruhigend auf die Schulter. Ich hoffe nur er behält recht.
Von vorn hören wir bereits begeisterte Ausrufe der Kleinen, was mich schon etwas ruhiger werden lässt. Langsam kommen nun auch Zayn und ich im Garten an.
Sprachlos gleiten meine Augen über das erschaffene Indianerdorf. Entgegen meinen Erwartungen ist es fantastisch geworden.
Das hätte ich Louis nicht zugetraut.
Ich erkenne meinen Garten nicht mehr wieder. Vor der Terrasse befindet sich nun eine Feuerstelle, welche mit Baumstämmen als Sitzgelegenheiten umrundet wird. In sicherer Entfernung stehen etwas weiter hinten fünf Tipis im Halbkreis, in denen die Kinder heute ihren Mittagsschlaf machen werden. Davor steht ein bunt bemalter Marderpfahl.
Von der schlammigen Wiese ist nichts mehr zu sehen. Der Boden ist mit ausreichend Sand und Stroh bedeckt, so dass sich die Kinder ohne Probleme darauf austoben können.
Mein Blick wandert weiter in Harriets Garten. Der Wildwuchs der letzten Wochen ist verschwunden, Sträucher wurden umgesetzt und Bäume verschnitten. Eine kreisförmige, mit Strohballen umfasste Fläche nimmt den größten Platz ein. Direkt daneben ist ein künstlicher See angelegt, der von bunten Wimpeln und Fackeln eingegrenzt wird.
Noch immer stehe ich mit offenem Mund da und bestaune, was Louis in nur einer Woche gezaubert hat, als dieser mit Lottie auf dem Arm neben mich tritt. „Überraschung!!" quietscht die Kleine vergnügt. „Gefällt's dir Daddy?"
„Ich bin überwältigt!" antworte ich ehrlich. „Das habt ihr wirklich fantastisch gemacht."
Glücklich, dass Louis tatsächlich sein Versprechen gehalten und Lottie ihn tatkräftig unterstützt hat, ziehe ich beide in eine dicke Umarmung. „Vielen Dank ihr zwei!"
„Du kannst mir später zeigen, wie dankbar du bist, Darling!" flüstert Louis mir ins Ohr, so das Lottie es nicht hören kann. „Du bist unmöglich Lou. Kannst du auch mal an was anderes denken?" gespielt empört boxe ich ihm leicht gegen die Schulter, kann aber nicht verhindern, dass ich schon wieder rot werde.

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lonely hearts ➵ larry stylinson
FanfictionDinge im Leben ändern sich manchmal schneller als es einem lieb ist. So ergeht es auch Harry. Er ist zwar noch Single, aber sonst zufrieden mit seinem Leben. Gerade hat er sich seinen Traum von einem eigenen Haus erfüllt, da soll er plötzlich die...