Ich bin ein nervliches Wrack. Die Anspannung frisst mich förmlich von innen auf. Immer wieder frage ich mich, was passiert, wenn Liams Besuch nicht so positiv ausfällt. Ich bin mir zwar sicher, dass ich alles getan habe, um für Charlie eine kindersichere Umgebung zu schaffen, aber was ist, wenn es nicht genug ist? Wenn ich nicht genug für die ständige Betreuung eines kleinen Kindes bin? Klar, im Kindergarten betreue ich täglich 5 Kinder, wenn Niall verschläft auch 10, aber das heißt ja noch lange nicht, dass ich automatisch ein guter Dad wäre.
In meinem Kopf läuft eine Endlosschleife ab. Immer wieder quälen mich die gleichen Fragen. Und jedes Mal, wenn mich das kleine Mädchen anlächelt, hoffe ich, dass ich ihr nicht zu viel Hoffnung gemacht habe. Seit gestern nennt sie mich ‚Daddy'. Mir geht das Herz dabei auf und ihre Augen leuchten vor Stolz, aber war ich da vielleicht doch etwas zu vorschnell?
Um mich auf andere Gedanken zu bringen, verbringen die Kinder und ich den Vormittag auf dem Spielplatz. Wir setzen uns mit der Gitarre und ein paar Klanghölzern und Triangeln auf eine Decke unter einen großen Baum. Die Sonne prasselt schon wieder gnadenlos vom Himmel, aber im Schatten lässt es sich noch aushalten.
Ich stimme ein Lied mit der Gitarre an und die Kinder müssen versuchen es mit ihren Instrumenten weiterzuspielen. Ich bin beeindruckt, wie gut sie diese Aufgabe schon erfüllen. Dann drehen wir den Spieß um. Jeder darf sich ein Lied aussuchen und anstimmen und ich muss versuchen es weiterzuspielen. Eine anspruchsvolle Aufgabe für meine Zwerge, aber sie meistern es dennoch hervorragend.
„Habt ihr heimlich geübt?" frage ich meine Gruppe erstaunt, die darauf nur in ein niedliches Gekicher ausbricht.
„Waren wir gut?" möchte Hailey mit einem zuckersüßen Lächeln wissen.
„Ihr wart großartig." lobe ich sie erneut. Jubelnd springen die Kleinen auf und stürmen das Klettergerüst, bevor sich auch Niall und Zayn mit ihren Gruppen zu uns gesellen.
Mein Arbeitstag neigt sich langsam dem Ende. Charlie und ich müssen nur noch warten, bis Luke abgeholt wird und wir auch endlich nach Hause gehen können.
„Gehen wir wieder schwimmen?" möchte Charlie wissen, die sich neben mich in den Schatten gesetzt hat.
„Leider nicht Süße, heute muss das Planschbecken im Garten reichen." Sie zieht einen Schmollmund und dreht mir beleidigt den Rücken zu.
„Aber..." beginne ich, drehe sie wieder in meine Richtung und hebe ihr Kinn etwas an, sodass sie mich anschauen muss. „... Tante Anne kommt heute von ihrer Dienstreise zurück und sie würde dich bestimmt gern sehen." Augenblicklich erhellt sich ihre Miene wieder und ihre Kulleraugen strahlen.
„Wirklich?"
„Ja wirklich und wer weiß, vielleicht bringt sie dich heute ins Bett."
„Nein!" gibt sie entschieden zurück.
„Du sollst mich ins Bett bringen. Wir müssen heute singen." Natürlich hat sie das nicht vergessen.
„Du hast Recht. Wie konnte ich das nur vergessen?"
„Mom sagt immer alte Leute vergessen manchmal Sachen." mischt sich nun auch Luke in unser Gespräch ein.
„Na vielen Dank, kleiner Mann!" jetzt bin ich es, der sich gespielt beleidigt wegdreht, was die beiden allerdings nur mit einem herzlichen Lachen kommentieren.
***
Als wir endlich zuhause ankommen stürmt Charlie direkt in ihr Zimmer, bis sie ein paar Minuten später quietsch vergnügt und singend wieder runterkommt.
„Sag mal Prinzessin, was hast du denn vor?"
„Baden, Daddy wonach sieht es denn aus?" antwortet sie mit einem frechen Grinsen im Gesicht und streicht über ihren Badeanzug. Mahnend blicke ich sie an, muss mich aber zusammenreißen nicht über ihre niedliche Art zu lächeln.
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lonely hearts ➵ larry stylinson
FanfictionDinge im Leben ändern sich manchmal schneller als es einem lieb ist. So ergeht es auch Harry. Er ist zwar noch Single, aber sonst zufrieden mit seinem Leben. Gerade hat er sich seinen Traum von einem eigenen Haus erfüllt, da soll er plötzlich die...