„Lou, wenn du jetzt nicht gleich deinen entzückenden Hintern runter bewegst, fahren wir ohne dich!" meckere ich und schaue ungeduldig auf die Uhr. Ich habe einen Tisch reserviert und wenn er noch lange braucht, können wir gleich zu Hause bleiben. In der Zwischenzeit steht Lottie im Flur vor dem großen Spiegel und betrachtet sich von allen Seiten. „Bin ich schick Daddy?"
„Du siehst bezaubernd aus und dein neues Kleid steht dir besonders gut." Zufrieden lächelt sie, wirft aber vorsichtshalber noch einen letzten prüfenden Blick in den Spiegel. Wenn sie jetzt schon so eitel ist, möchte ich gar nicht wissen, wie das erst in der Pubertät wird.
Nach weiteren fünf Minuten hat es Louis auch endlich geschafft, sodass wir los können.
Die Autofahrt dauert keine zwanzig Minuten. Auf den Straßen ist es für Samstag verhältnismäßig ruhig, sodass wir etwas von der verbummelten Zeit wieder aufholen können. Allerdings gestaltet sich die Parkplatzsuche schwieriger als gedacht. Vor dem Restaurant sind alle Plätze bereits belegt und auf der Straße davor ist, wegen einer Baustelle Parkverbot.
„Würdest du mit Lottie schon reingehen? Ich versuche mal auf den Nebenstraßen mein Glück." wende ich mich an Louis.
„Bist du sicher, dass wir hier richtig sind? Der Laden sieht ziemlich teuer aus!" verwirrt sieht er sich um.
„Ja, wir sind hier richtig. Würdet ihr jetzt bitte reingehen, bevor unser Tisch weg ist?" während Lottie schon abgeschnallt und bereit zum Aussteigen ist, bleibt Louis unschlüssig sitzen.
„Harry, das ist wirklich nicht... das muss doch nicht sein."
„Doch, muss es. Du hast es dir verdient und jetzt keine Widerrede mehr." gebe ich bestimmend, aber lächelnd zur Antwort auf sein Gestammel.
Zögernd steigt er schließlich doch aus und lässt sich von dem kleinen Mädchen zum Eingang ziehen.
Nach zehn Minuten und fünf Runden um den Block habe ich dann auch einen Parkplatz gefunden und kann mich gut gelaunt auf den Weg zu Lottie und Louis machen.
Das Restaurant ist wie immer gut besucht. Ich hatte auch nichts anderes erwartet, schließlich hat sich das kleine Lokal in den letzten Jahren zu einem der angesagtesten in der ganzen Stadt gemausert. James, der Besitzer, ist ein alter Bekannter meiner Mom und so haben wir schon etliche Geburtstage und besondere Anlässe hier gefeiert.
Mein Blick schweift kurz durch den Raum, doch da höre ich Lottie schon nach mir rufen. Sofort bildet sich ein Lächeln auf meinen Lippen. Die Kleine macht mich so unsagbar glücklich, dass ich mir ein Leben ohne sie schon gar nicht mehr vorstellen kann.
„Daddy wo warst du denn so lange? Ich hab Hunger, aber Louis wollte mir nichts bestellen!" beschwert sie sich, als ich mich zu ihnen an den Tisch setze. „Entschuldige Prinzessin, ich musste ein Stück entfernt parken."
„Hast du weit weg geparkt, Daddy? Meine Beine tun nämlich noch so doll weh und da kann ich nicht so lange laufen!" demonstrativ streicht sie mit ihren kleinen Händen über ihre Beine und wirft mir einen mitleidserregenden Blick zu.
„Lasst uns erstmal was essen, dann können sich deine Beine noch etwas ausruhen." Beschließe ich, streichle ihr dabei sanft mit dem Daumen über die Wange.
„Habt ihr euch schon entschieden?" möchte ich wissen. „Ich kann mit dem Zeugs auf der Karte nichts anfangen. Am liebsten hätte ich jetzt Currywurst mit Pommes, das kenn ich wenigstens." gibt Louis ehrlich zu.
„Lou, das ist ein Sterne-Restaurant und keine Fast-Food-Bude."
„Danke, das hab ich auch schon gemerkt! Und wenn ich es anders formuliere? Ich könnte doch ein Brät vom Schwein mit Stäbchen von der Kartoffel an Tomaten-Curry-Jus bestellen!" überlegt er und grinst, stolz auf sich selbst. „Es würde trotzdem Currywurst und Pommes bleiben!"
„Spielverderber." meckert Louis, was nun mich zum Grinsen bringt. „Gut, dann nehm ich das, was du nimmst!" resigniert verschränkt er die Arme vor der Brust und bemüht sich möglichst beleidigt zu wirken.
„Und Lottie? Möchtest du wieder die Fischstäbchen?" wende ich mich an die Kleine. Doch diese schüttelt nur vehement mit dem Kopf. „Ich esse doch nicht Aguwell die Meerjungsfrau!" empört sie sich. „Ich will den Micky Mouse Teller. Micky mag ich nicht. Den kann ich essen."
Louis und ich schauen uns an und können das Lachen nur schwer verbergen, während Lottie sich entspannt zurücklehnt und den Kellner heranwinkt.
Ich bestelle für uns das Essen und für mich eine Cola, wobei mir Louis' Blick nicht entgeht. „Was?" möchte ich wissen. „Du hast mir jetzt nicht wirklich einen Salat bestellt?" fragt er ungläubig. „Du musst endlich anfangen dich bewusster zu ernähren. Ständig Pizza und Currywurst ist doch nicht gesund!"
„Oh, jetzt lässt du wieder den Erzieher in dir raus. Ich ernähre mich doch bewusst, bewusstlos geht ja schlecht!"
„Das ist lustig, wenn ihr euch streitet." meint Lottie kichernd. „Wir streiten gar nicht, das ist nur Spaß." Erkläre ich ihr, doch Louis scheint das etwas anders zu sehen. „Ha Spaß, das ich nicht lache! Du hast mir einen Salat bestellt! Das ist kein Spaß mehr!"
Schon irgendwie süß, wie er sich aufregt. Er kann sich so herrlich in Sachen hineinsteigern, dass es mir schwer fällt ernst zu bleiben.
„Das ist doch nur die Vorspeise, als Hauptgang bekommst du etwas Richtiges, und wenn du fein aufgegessen hast, gibt's vielleicht noch ein Dessert." ärgere ich ihn weiter. Beleidigt streckt er mir die Zunge raus, worauf Lottie erneut kichern muss.
Etwas skeptisch begutachtet Louis den Salat vor sich. „Also auf einem saftigen Burger gefällt mir der Salat besser." nörgelt er, steckt aber dennoch etwas von den grünen Blättern in seinen Mund. „Und?" möchte Lottie wissen, die ihn mit neugieren Blicken beobachtet. „Schmeckt besser, als ich gedachte." gesteht er ehrlich und bringt uns damit wieder zum Lachen.
Der Hauptgang spricht Louis schon eher an. Schweinefilet mit Kirschtomaten und Rosmarinkartoffeln. Offensichtlich habe ich damit genau seinen Geschmack getroffen. Auch wenn er kurz versucht hat seine Kartoffeln gegen Lotties Pommes zu tauschen, doch diese hat es mit einem klaren „Nö" direkt abgeblockt.
„Und was ist jetzt mit dem Dessert, was du mir versprochen hast?" raunt mir Louis über den Tisch zu, während er unter dem Tisch mit seinem Fuß an mein Bein langsam noch oben fährt, dabei mit seiner Zunge verführerisch über seine Lippe leckt. Ich räuspere mich kurz, sehe dann zu Lottie, die noch mit den letzten Pommes kämpft.
Mir wird augenblicklich wärmer und mein Herz legt an Tempo.
Ich lehne mich ihm etwas entgegen. „Du darfst dir gern noch ein Eis bestellen, oder..." flüstere ich ihm zu. „Oder was?" sein Fuß hat sich inzwischen bis nach oben vorgearbeitet und übt leichten Druck auf meine Körpermitte aus.
Ich ziehe scharf die Luft ein, schließe einen Moment die Augen.
„... oder ich bezahle jetzt und du bekommst daheim deinen Nachtisch?" zufrieden grinst er mich an, leckt sich aber noch einmal provokativ über die Lippen.
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lonely hearts ➵ larry stylinson
FanficDinge im Leben ändern sich manchmal schneller als es einem lieb ist. So ergeht es auch Harry. Er ist zwar noch Single, aber sonst zufrieden mit seinem Leben. Gerade hat er sich seinen Traum von einem eigenen Haus erfüllt, da soll er plötzlich die...