8. Kapitel - Sie schon wieder

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Den ganzen Tag laufe ich schon mit einem fetten Grinsen auf dem Gesicht herum. Charlie hat mich mit ihrer Aussage mehr als glücklich gemacht und mich in meiner Entscheidung noch einmal mehr bestärkt.
Ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um ihr eine sorgenfreie Kindheit zu ermöglichen.

Nachdem auch das letzte Kind aus meiner Gruppe abgeholt wurde, machen Charlie und ich noch einen kurzen Stopp am Supermarkt, damit wir morgen endlich mal zuhause frühstücken können.

Wir verbringen eine gefühlte Ewigkeit vor dem Müsliregal, bis sich die kleine Prinzessin endlich entschieden hat.

Es war eine schwere Entscheidung, doch letztendlich hat die bunte Verpackung mit dem Einhorn drauf gewonnen. Der Inhalt scheint egal zu sein. Ausschlaggebend war das Motiv. Ich schmunzle etwas über ihr Auswahlverfahren und lege die Packung in den Einkaufswagen.

Mühselig kämpfen wir uns weiter durch die vollen Gänge. Charlie fängt an zu quengeln; ihr ist zu warm und Süßes durfte sie sich heute auch nicht aussuchen.

Endlich stehen wir an der Kasse. FUCK!!! Ich habe die Kindersicherung für die Steckdosen vergessen.

„Charlie, Süße. Wir müssen nochmal zurück, ich habe die Hälfte vergessen." Genervt schlägt sie sich gegen die Stirn und schüttelt ihren Kopf, dass ihre Locken nur so fliegen.

Es hilft alles nichts, die Sicherheit steht nun mal an erster Stelle. Bevor ich jetzt wieder eine Ewigkeit suche, frage ich gleich bei einem Mitarbeiter nach und wir können kurz darauf endlich das Gebäude wieder verlassen.

Ich habe heute noch eine kleine Überraschung für Charlie geplant, aber dafür muss ich sie aus dem Haus bekommen und was bietet sich bei 28 Grad besser an als ein Besuch im Freibad.

Charlie ist sofort begeistert und holt gleich ihre Badesachen.

„Hast du deine Schwimmflügel eingepackt?" erkundige ich mich noch kurz, bevor wir uns auf den Weg machen.

Leider sind wir nicht die Einzigen, denen es heute zu warm ist und dementsprechend lang ist die Schlange am Eingang. Charlie erzählt mir währenddessen von ihrem Badbesuch mit Niall und was sie mir gleich alles zeigen möchte.

„Kannst du mit mir rutschen? Niall hatte keine Lust."

„Ich liebe rutschen!" antworte ich ihr lächelnd, als mir jemand von hinten auf die Schulter tippt.

„Entschuldigung, dürfte ich mich kurz vorstellen?" Nicht schon wieder, das kann doch jetzt nicht wahr sein! Genervt rolle ich mit den Augen, bevor ich mich umdrehe und wieder in das Gesicht des jungen Mannes mit den ozeanblauen Augen starre.

„Sie müssen sich nicht vorstellen! Mein Interesse sie kennen zu lernen ist gleich Null."

„Oh, ein richtiges Mathegenie." antwortet mein Gegenüber nur mit einem frechen grinsen.

„Macht man sich eigentlich viele Freunde mit so dämlichen Sprüchen?"

„Wer braucht Freunde? Ich versuche nur meine Vorteile zu nutzen." Kopfschüttelnd wende ich mich wieder Charlie zu und beachte den Dummschwätzer nicht weiter.

„Wer war der Mann Daddy?" fragt Charlie als wir uns auf den Weg zur Liegewiese machen.

„Irgendein Fremder der sich vordrängeln wollte."

„Vordrängeln darf man nicht!" stellt sie empört fest. Erst jetzt fällt mir auf, dass sie mich gerade ‚Daddy' genannt hat. Sofort habe ich wieder dieses Dauergrinsen im Gesicht. Es fühlt sich einfach toll an und klingt wie Musik in meinen Ohren. Ein unbeschreibliches Glücksgefühl breitet sich in meinem Körper aus.

lonely hearts  ➵ larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt