52. Kapitel - Ich will nicht zu dem Mistkerl

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Louis POV

„Weißt du nicht wie man ein Lenkrad benutzt? Diese fucking Straße ist breit genug für uns beide!" motze ich, als der Fahrer seinen Wagen verlässt und auf mich zukommt.

„Sag mal bist du lebensmüde?" brüllt dieser zurück. „Du kannst doch nicht einfach auf der Straße stehen blei... Louis? Bist du das?" Die Stimme kommt mir bekannt vor, kann sie aber in meinem Zustand nicht zuordnen.

„Nein, und jetzt hau ab!" Schreie ich ihn an und setze meinen Weg zur Bushaltestelle fort. 

„Louis, jetzt bleib doch mal stehen!" Er kommt mir nach und fasst mich fest am Arm. Ich will mich losreißen, schaffe es aber nicht. Er steht nun unmittelbar vor mir, sodass ich ihn erkennen kann.

Es ist Niall, der beste Freund von Harry. Noch ein Grund mehr das Weite zu suchen, doch sein Griff ist so fest, dass ich keine Chance habe.

„Komm, ich fahre dich nach Hause. Du bist klitschnass und betrunken." Er will mich schon zu seinem Auto dirigieren, als ich laut anfange zu lachen. Irritiert sieht Niall mich an.

„Nach Hause? Wo soll das denn sein? Ich wohne jetzt da drüben, auf der Bank!" kichernd zeige ich auf die Bushaltestelle.

„Louis, jetzt rede keinen Quatsch! Du wohnst doch bei Harry und Lottie. Soll ich ihn anrufen, dass er herkommt und dich abholt?"

„NEIN!!!" schreie ich ihn erneut an. „Harold ein Arsch. Ich bleibe hier." Meine Zunge ist schwer und es fällt mir immer schwerer die Worte in die richtige Reihenfolge zu bringen. Niall soll einfach wieder verschwinden, dann muss ich auch nicht mehr reden.

Doch den Gefallen tut er mir nicht. Er schiebt mich weiter zu seinem Auto und öffnet die Beifahrertür. „Ich will nicht zu dem Mistkerl!" rufe ich immer wieder, versuche mich mit Händen und Füßen zu wehren. „Wenn du nicht zu Harry willst, dann komm wenigstens mit zu mir. Ich lasse dich bestimmt nicht hier draußen schlafen. Du holst dir doch den Tod!"

„Ist auch egal!" nuschle ich zu mir selbst, als Niall die Beifahrertür geschlossen hat.

Während der Fahrt ist es still im Wagen. Anders als befürchtet, stellt Niall keine nervigen Fragen. Meine nasse Kleidung klebt auf der Haut und ich beginne zu zittern. „Wir sind gleich da, dann kannst du dich aufwärmen." Nialls Stimme klingt so liebevoll und einfühlsam, genau wie die von Harry. Der Gedanke an ihn lässt die Tränen erneut aufsteigen, die versuche unbemerkt wegzuwischen.

„Hereinspaziert." Niall hält mir die Wohnungstür weit auf und bitte mich mit einer einladenden Handbewegung herein. „Das Gästezimmer ist am Ende des Ganges. Dort findest du auch Handtücher und eine Zahnbürste. Trockene Klamotten bring ich dir gleich."

„Danke!" hauche ich nur und taumle auf die hintere weiße Tür zu.

Ich habe mich gerade meiner nassen Sachen entledigt und in die kuschlige Decke eingerollt, da klopft es an der Tür. Noch ehe ich herein sagen kann, steckt Niall seinen Kopf herein. „Ich habe dir ein Bad eingelassen. Du musst dich dringend aufwärmen, sonst hast du morgen eine dicke Erkältung." Erklärt er mir, ehe er mich, noch immer in die Decke gemummelt, zum Badezimmer bekleidet.

„Ich lasse die Tür einen Spalt auf. Ruf einfach, wenn du was brauchst. Eigentlich möchte ich dich in deinem Zustand ungern allein in der Badewanne lassen, aber mich die ganze Zeit danebensetzen, wäre irgendwie schräg." lacht Niall und wendet sich zum Gehen.

„Harry wollte mit mir baden, aber dann..." ich breche ab, kann den Satz nicht zu Ende sprechen. Der Schmerz kommt sofort wieder hoch. Ich spüre noch Nialls mitleidigen Blick auf meinem Rücken, ehe er das Badezimmer verlässt.

lonely hearts  ➵ larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt