Epilog

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3 Jahre später

„Love?"

„Mhm"

„Ist dein Kaffee nicht langsam süß genug?"

„Was? Warum?"

„Das ist der sechste Löffel voll Zucker!" schmunzelnd beobachte ich meinen Freund dabei, wie er angewidert das Gesicht verzieht und die Tasse von sich schiebt.

„Wo bist du denn schon wieder mit deinen Gedanken?" möchte ich von Louis wissen, während ich ihm eine neue Tasse Kaffee hinstelle, mit einem Löffel Zucker, so wie er ihn für gewöhnlich trinkt.

„Ich habe da so einen Auftraggeber, dem man nichts recht machen kann. Permanent ruft er an und hat irgendwelche Änderungswünsche."

„Auch mitten in der Nacht?" wundere ich mich, da Louis' Telefon heute Nacht ununterbrochen geklingelt hat. Er ist zwar nach dem dritten Anruf in sein Büro gegangen, aber eine lautstarke Diskussion war nicht zu überhören.

„Können wir bitte das Thema wechseln? Ich möchte wenigstens das Frühstück in Ruhe mit meiner Familie genießen... Apropos, wo steckt eigentlich Lottie? Hast du sie nicht geweckt?"

Ich kann mir ein leises Lachen nicht verkneifen. Wie verpeilt kann man denn sein? Dabei hat er Lottie gestern doch selbst nach der Schule zu ihrer Pyjamaparty gebracht.

„Sie hat bei Fynn übernachtet. Schon vergessen? Und heute schlafen alle bei Hailey. Das bedeutet also, wir haben den ganzen Abend für uns."

Um ihm schon mal einen kleinen Vorgeschmack zu geben, stelle ich mich hinter ihn und hauche vereinzelte Küsse auf seinen Hals und Nacken. Genüsslich legt Lou seinen Kopf nach hinten. „Mehr!" seufzt er mit geschlossenen Augen. „Mehr gibt es heute Abend. Also sei lieber pünktlich."

„Musst du nochmal ins Bad? Ich würde sonst noch fix duschen, bevor ich mich mit Nick treffe." Wechselt Louis plötzlich das Thema und bringt ungewohnten Abstand zwischen uns.

„Ich könnte ja mitkommen und dir beim Einseifen behilflich sein!" gebe ich so sinnlich wie möglich von mir, doch da ist er bereits auf der Treppe.

„Nein, heute nicht. Ich bin sowieso schon spät dran!"

Was ist denn jetzt kaputt? Seid wann verzichtet Louis auf so eine Gelegenheit? Es kommt nicht oft vor, dass wir sturmfrei haben, umso mehr genießen wir normalerweise diese Momente.

Fassungslos sehe ich ihm hinterher. Er hat mich einfach stehen gelassen und die Tür hinter sich verriegelt. Lou möchte mich wirklich nicht dabeihaben. Gekränkt gehe ich zurück in die Küche, um den Tisch abzudecken.

Allmählich mache ich mir wirklich Sorgen um meinen Freund. Das ist nicht der Louis, den ich kenne.

Wir haben uns geschworen keine Geheimnisse mehr voreinander zu haben und sein Verhalten schreit förmlich nach unausgesprochenen Problemen.

Eine halbe Stunde später kommt Louis fertig geduscht und angezogen wieder runter, während ich mit meinem Buch auf der Couch sitze. Er schleicht an mir vorbei und steuert die Haustür an. „Bekomme ich jetzt nicht mal mehr einen Abschiedskuss?" beschwere ich mich beleidigt. Erschrocken zuckt er zusammen. „Entschuldige Darling. Ich hatte dich gar nicht gesehen!"

Sehr unglaubwürdig, aber gut, ich möchte jetzt keinen Streit provozieren. Louis dreht sich um und fällt mir um den Hals, als ich ihm entgegenkomme.

„Verzeih mir, ich stehe gerade etwas neben mir."

„Ach was!" ich kann mir einen sarkastischen Ton nicht verkneifen.

„Kannst du mich bitte einen Moment einfach nur festhalten?" flüstert er gegen meine Halsbeuge. Ich komme seiner Bitte nach, ziehe ihn fest in meine Arme, sein Körper zittert. „Love, rede mit mir! Habe ich etwas falsch gemacht? Bitte sag mir doch was du hast!"

lonely hearts  ➵ larry stylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt