Nach dem dumpfen Aufprall meiner Füße auf dem Rasen und das Gefühl meiner schweren Arme, die in der Luft hoch über mir schwebten, durchflutete mich das Gefühl der Erleichterung. Es floss wie Wasser durch meine Adern und überschwemmte jedes Unbehagen, jeden Selbstzweifel und jede Angst, die in mir existieren konnten. Sie ertranken in mir und für einen kurzen Augenblick nahm ich nichts außer meiner selbst wahr. Ich spürte das weiche Gras unter meinen nackten Füßen, die Haare, die durch einen kleinen Hauch des Windes über meine Wangen streichelten, der Schweiß, der in Perlen meinen Rücken hinunterrann, und meine Lunge, die regelmäßig hörbar meinen Brustkorb hob und senkte.
Ich hatte es geschafft, dass bestätigte mir sogar das Jubeln und Klatschen, das von der Tribüne ausging, als ich meine Arme wieder sinken ließ und mich versuchte ein wenig zu entspannen. Die ganze Zeit war es still um mich herum gewesen, ich nahm nur das Keuchen von Lilly und mir war, sowie das Aufprallen unserer Körper auf dem Boden, ob durch Hände oder Füße. Alle Schritte, die ich ihr nachahmte, waren eine Abfolge von rein gymnastischen Sprüngen, die im Cheerleading üblich waren und mich fast langweilten, wo waren die rhythmischen Anteile geblieben? Na gut, ich musste auch zugeben, dass es ohne Musik fast unmöglich war sich auf andere Teile zu konzentrieren.
Im nächsten Augenblick wurde ich wieder in die Realität befördert, als ich tieferes Gegröle wahrnahm, das kaum von dem Squad vor mir kommen konnte. Es schien mir eher aus den hinteren Reihen zukommen von einer Gruppe, die etwas weiter von den Mädchen weg saß.
Das war doch wohl nicht wahr. Nur ein schlechter Scherz, oder? Woher kamen die denn jetzt auf einmal? Hitze kroch langsam von meiner Magengegend in mein Gesicht, die ich leider nicht daran hindern konnte sich bis zu meinen Ohren auszubreiten. Sie waren bereits aufgestanden und haben die Fäuste in die Luft gestreckt, nachdem ich ihre Gestalten vollkommen ausmachen konnte. Ich dachte, sie wären im Fitnessstudio? Was taten sie hier?
»Klinkton! Kommen Sie zu uns!«, rief die Trainerin, die mich aus meiner kleinen Starre zusammenschrecken ließ und mich in Gang setzte. Mit großen Augen, die auf die hintersten Reihen gerichtet waren, näherte ich mich der Tribüne. Erst als ich mich vor Mrs Andrews und meinen Vertrauenslehrer stellte, die beide mit verschränkten Armen nebeneinander standen - einer wohlbemerkt begeisterter als die Andere - konnte ich meinen Blick von den Jungs losreißen und blickte einer grüblerischen Frau ins Gesicht. Etwa zwanzig Augenpaare waren auf uns gerichtet, als dir Trainerin begann zu sprechen.
»Ich denke, der Squad hat bereits eine Entscheidung getroffen, doch das Gleiche gilt nicht für mich. Nur da Sie alle unsere Schritte und Sprünge drauf haben, heißt es nicht, dass ich Sie aufnehmen lassen werde. Sie müssen mich noch von Ihnen überzeugen«, mit einem ihrer dunklen Zeigefinger zeigte sie auf mich, wahrscheinlich um zu verdeutlichen, wen sie damit meinte. Ich stand direkt vor ihr, also warum sollte ich nicht wissen mit wem sie sprach? Ich verkniff mir ein Augendrehen und fixierte die dunklen Augen der Frau vor mir. »Also warum möchten Sie unbedingt ins Team? Warum glauben Sie, können ausgerechnet Sie eine Bereicherung für unser Team sein? Welche Stärken und welche Schwächen bringen Sie mit, hm?«
Mrs Andrews wagte es mir mit kleinen Schritten näherzukommen, um sich dann vor mir bedrohlich aufzubauen. Sie war eine große, starke Frau mit schwarzen Locken, die sie streng in einen Dutt gekämmt hatte. Ihre Gesichtszüge waren hart und kantig, obwohl ihr Körper eher weiche Rundungen präsentierte und die braunen Augen ließen keinen Platz für Emotionen, ganz ausdruckslos starrten sie mir entgegen, als würde sie versuchen mich in den Erdboden niederzustarren. Doch ließ ich mich nicht von der Frau vor mir beirren, weshalb ich meine Schultern straffte, mein Kinn zu ihrem Gesicht reckte und selbstsicher zurück in ihre Augen starrte.
»Es ist nicht unbedingt mein Wille, in dieses Team zu gelangen, doch habe ich mich mit den Gedanken angefreundet dadurch neue Erfahrungen sammeln zu können, die mir in Zukunft sehr hilfreich sein können. Ich denke, ich bin aus dem Grund eine Bereicherung für ihr Team, da ich einen neuen Wind in das Team bringen könnte. Mit meinen Erfahrungen in der Choreografie und sämtlichen Tanzstilen könnte ich ihnen beiseite stehen. Obwohl ich zugeben muss, dass mein Vertrauen uns im Weg stehen könnte. Es ist nicht leicht einem Team in einem Sport zu vertrauen, der nicht ganz ungefährlich ist. Ebenso könnte es mir zum Verhängnis werden, dass ich verdammt perfektionistisch und ehrgeizig bin, weshalb sich eine ganze Menge für mich ändern würde«, verriet ich ihr meine Beweggründe und war stolz auf mich, dass diese Sätze so selbstsicher und stark über meine Lippen kamen.
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Strong and Selfless
Romance𝘽𝙖𝙣𝙙 𝙄 𝙙𝙚𝙧 𝙎𝙩𝙧𝙤𝙣𝙜 𝙍𝙚𝙞𝙝𝙚 Rosa Price ist verschwunden. Ihr Vater unternimmt alles, um sie zu finden. Nach einem Jahr Suche gibt die Polizei auf und erklärt sie für tot. Währenddessen verfolgt die leidenschaftliche Hobbytänzerin Ashl...