Ich hätte weiter nachhaken sollen, als ich die Gelegenheit dazu hatte. Dann müsste ich mich jetzt nicht mit aller Kraft gegen den Squad behaupten, welches mich in eine bestimmte Richtung schob. Immer wieder fielen dabei die Worte wie: »Hab dich nicht so, das wird Spaß machen«, oder »Wir machen auch alle mit.«
Argh! Wie sollte ich denn ahnen, dass das der Plan von Mila und Jona sein sollte? Mich als Mittel zum Zweck dort hin zu schleifen, worauf ich am meisten keinen Bock hatte, konnte uns doch nicht ernsthaft dem Ziel näher bringen.
Jedenfalls erklärte es mir, warum meine besten Freunde - und Feinde - den Squad dazu überredet hatten, das Problemkind Lyn zu übernehmen. Sie selbst hatten es nicht geschafft mich zu überreden, denn von Anfang an fand ich diese Idee bescheuert. Ich hätte wissen müssen, dass sie zu härteren Mitteln greifen. Gegen elf fest entschlossenen Cheerleadern könnte nicht einmal The Rock bestehen.
Alle Fluchtversuche waren gescheitert. Ich hatte keinen Verbündeten, egal, wie oft ich versuchte, die Leute um mich herum zu bestechen. Sogar Mr Miller stand einfach nur im Gang und betrachtete die Szenerie mit einem fetten Grinsen im Gesicht.
»Und Sie dürfen sich meinen Vertrauenslehrer nennen?!«, rief ich ihm zu und warf einen zornigen Blick in seine Richtung.
Normalerweise hätte ich das nicht getan. Nicht, da ich mich für gewöhnlich nicht traute, vielmehr um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Leider lag diese schon eine ganze Weile auf mir, während sich der bunte Haufen um mich herum sich köstlich über meine Situation zu amüsieren schien.
»Leute, ich kann das wirklich nicht. Lasst mich in Frieden«, jammerte ich weiter, es half dennoch nichts.
»Aber wir sind doch ein Team, Ashlyn. Wir sollten zusammenhalten«, meinte Lilly, die sonst nie die Klappe aufbekam.
Hatte sie 'ne Portion Selbstbewusstsein zum Frühstück? Der Clown war wohl ausverkauft. Der wäre mir alle mal lieber gewesen. Dann könnte ich mich wenigstens davor drücken, mir die Knochen zu brechen.
»Es gibt Grenzen«, presste ich aus mir heraus und drückte meine Hacken noch stärker auf die Erde.
Es war, als würde ich versuchen eine Wand daran hindern zu wollen, mich in den Abgrund zu schieben. Sogar der staubige Boden unter mir war gegen mich. Ich schlitterte einfach so über ihn hinweg, wie über Eis.
Wir hatten Montag und ich ängstigte mich bereits vor dem Rest der Woche. Mila und Jona hatten sich da etwas in den Kopf gesetzt, was ich ihnen unmöglich ausreden konnte.
Wenn wir eines gemeinsam hatten, dann der Dickkopf.
Bereits heute Morgen hatten sie mit ihrem fiesen Plan begonnen. Sie hielten es nicht für nötig, mich in ihre Machenschaften einzuweihen. Wieso auch?
Das Schlimmste daran war, dass es ausgerechnet die Homecoming-Woche war, in der sie ihre Pläne umsetzen wollten. Nicht zu vergessen, dass sie sogar Kayden aufgeklärt hatten!
Mein innerer Wunsch im Erdboden versinken zu wollen, war noch immer deutlich präsent. Wäre ich doch wirklich verschluckt worden, dann könnte ich dem entgehen, was mir in wenigen Metern bevorstand.
Es war mir mehr als peinlich heute Morgen auf die Bühne zum Präsentationen-Karaoke gezerrt zu werden, nur, um mich bis auf die Knochen zu blamieren. Auch Christian war es nicht angenehm, als Kayden ihn zu mir geschleift hatte.
Es war wohl die schlechteste Präsentation, die ich je gehalten hatte. Zumal ich das Thema nicht kannte!
Das war wohl der Sinn an dieser Aufgabe.
Wer hatte sie den Blödsinn überhaupt ausgedacht? Es musste doch ein Haufen Arbeit gewesen sein, die ganzen Präsentationen vorzubereiten. Vor allem diese blödsinnigen Themen. Es hätte mich allein schon mein recht gutes Verhältnis zu den Lehrern kosten können. Wer kam denn auf die Idee, eine Präsentation über ein Thema wie »Wenn unsere Lehrer Tiere wären« vorzubereiten?
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Strong and Selfless
Romance𝘽𝙖𝙣𝙙 𝙄 𝙙𝙚𝙧 𝙎𝙩𝙧𝙤𝙣𝙜 𝙍𝙚𝙞𝙝𝙚 Rosa Price ist verschwunden. Ihr Vater unternimmt alles, um sie zu finden. Nach einem Jahr Suche gibt die Polizei auf und erklärt sie für tot. Währenddessen verfolgt die leidenschaftliche Hobbytänzerin Ashl...