🎶Glow ~ Madcon🎶
🎶Beggin' ~ Madcon🎶Leise klangen die Töne des Liedes an, das Jona mir am gestrigen Nachmittag zugeschickt hatte. Sein Kommentar darunter hatte ich geflissentlich ignoriert, doch kam ich leider heute nicht um die Frage herum, ob ich es mir angehört hatte. Natürlich musste ich ihm sagen, dass ich das nicht getan hatte. Ich war gestern einfach zu kaputt dafür und hatte mich nach einer heißen Dusche nur ins Bett fallen lassen.
Heute war ich die Erste in der Turnhalle und Christian verspätete sich anscheinend. Unfehlbar war der Liebe Herr dann wohl doch nicht. Na gut, welcher Mensch war das auch schon. Irgendwelche Fehler musste jeder haben.
Jedenfalls hatte ich mich dazu entschieden, meine Zeit sinnvoll zu nutzen und hatte mein Smartphone mit meiner Bluetooth-Lautsprecher gekoppelt. Ein Glück hatte ich diesen Dienstag daran gedacht sie mitzubringen, sonst würde ich hier nur stumm herumstehen und über Dinge nachdenken, die ich erfolgreich verdrängen wollte. Bedauerlicherweise klappte es heute nicht ganz, egal wie sehr ich mich auf das Lied von Jona konzentrierte.
Jemand träumte von Engel auf dem Mond, doch konnte ich nicht weiter über die Bedeutung dieser Zeile nachdenken. Es ging einfach nicht, denn immer wieder tauchte das Gesicht der Frau mit den braunen Locken und den himmelblauen Augen auf. Es zog in meinem Herzen, sobald ich den enttäuschten Gesichtsausdruck vernahm. Dann hörte ich auf zu tanzen.
Ich musste diese Frau enttäuscht haben, sonst würden ihre Augen nicht auf mir liegen. Was hatte ich nur getan? Warum war sie enttäuscht? Es schwirrten Fragen in meinem Kopf, die ich nicht beantworten konnte, weil ich mich selbst nicht erinnern konnte.
Meine Mutter war sie nicht, denn ich hatte ein Bild von ihr gesehen. Glattes langes blondes Haar, blaue Augen und keine einzige Sommersprosse im Gesicht. Die beiden Frauen sahen sich in keinster Weise ähnlich. Nicht einmal die Gesichtszüge konnten eine Ähnlichkeit heraufbeschwören.
Vielleicht war sie meine Tanzlehrerin? Ich musste eine gehabt haben, denn Ballett brachte man sich nicht einfach selbst bei. Außerdem wusste ich, dass ich Unterricht gehabt haben musste, doch konnte ich mich an nichts der gleichen erinnern. Was macht mein Gedächtnis nur mit mir? Warum wusste ich ganz genau, dass ich Dinge kann und was ich einst in der Schule gelernt hatte, doch konnte mich nicht erinnern, wie ich sie gelernt hatte? Warum spielte es mir so einen miserablen Streich?
Bevor ich noch weiter darüber nachdenken konnte, hörte ich Schritte, die hinter mir immer lauter wurden, umso näher mir die Person kam, denen sie gehörte. Ich drehte mich zu meinem Schüler um, der locker flockig mit Händen in den Hosentaschen auf mich zukam. Über seine Schulter hing seine Sporttasche.
Kaum nachdem er vor mir stehen geblieben war, knallte die Tür ins Schloss. Diesmal war er der einzige von uns beiden, der erschrocken zusammenfuhr. Nur schwer konnte ich mir einen kleinen schadenfrohen Lacher verkneifen.
»Das habe ich gehört«, meinte er und blickte mich durch zusammengekniffenen grauen Augen an.
»Was genau?«, fragte ich scheinheilig. Um aus dieser Situation zu fliehen, drehte ich mich um und schlug die Richtung ein, aus der die Musik strömte.
»Deinen verzweifelten Versuch, dir das Lachen zu verkneifen«, antwortete er sofort. Er folgte mir.
»Ich weiß nicht, was du meinst«, hielt ich das Spielchen weiter am Leben. Mit einem Knopfdruck erstarben die Töne des nächsten Liedes.
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Strong and Selfless
Romance𝘽𝙖𝙣𝙙 𝙄 𝙙𝙚𝙧 𝙎𝙩𝙧𝙤𝙣𝙜 𝙍𝙚𝙞𝙝𝙚 Rosa Price ist verschwunden. Ihr Vater unternimmt alles, um sie zu finden. Nach einem Jahr Suche gibt die Polizei auf und erklärt sie für tot. Währenddessen verfolgt die leidenschaftliche Hobbytänzerin Ashl...