🎶One Last Dance ~ Audien, XIRA🎶
Ihre schwarzen Haare vielen Glatt über ihre nackten Schultern. Das taten sie sonst nie. Ihre sonst so starken Locken hielten sie immer oberhalb der Schulterblätter. Sie wirkte wie ein ganz anderer Mensch mit diesen geglätteten Haaren.
Das war nicht meine Schwester, die da vor mir stand. Zumindest wollte ich dies nicht wahrhaben. Sie würde sich doch nie so kleiden! Oder doch?
In einem engen schulterfreien Crop Top in der Farbe rot stand sie vor mir, kombiniert mit einem schwarzen engen Rock und kniehohen schwarzen Stiefeln. Ihr noch junges Gesicht hatte sie sich mit blutroten Lippenstift und dicken Lidstrich, sowie großen künstlichen Wimpern, um einige Jahre älter gemacht. Teresa sah nicht anders aus.
Woher haben sie sich nur die Styling Tipps für eine Party geholt?
»Was machst du auf dieser Party?«, fragte meine jüngere Schwester. Mit großen Augen blickte sie mich weiterhin geschockt an.
»Das sollte ich dich wohl besser fragen oder meinst du nicht?«, entgegnete ich ein wenig harsch. Die Arme verschränkte ich vor meiner Brust, während ich sie mir erhobener Augenbraue taxierte. Dafür kassierte ich direkt die übliche Reaktion von Nancy. Wie ein bockiges Kind, verschränkte sie ebenso die Arme vor ihrer Brust, ihre Nasenflügel bebten dabei gefährlich.
»Kate hat es mir erlaubt«, behauptete sie ganz frech und log mir damit voll ins Gesicht. Sie glaubte doch nicht ernsthaft, dass ich ihr das glaubte, oder?
»Soweit ich weiß, hat Kate dir nur erlaubt die Nacht bei Teresa zu übernachten«, gab ich ihr zu wissen, dass Kate mich davon in Kenntnis gesetzt hatte. Es war wie ein kleiner Schlag ins Gesicht, sie hier zu sehen und dann noch so dreist lügen zu hören. »Du hast hier nichts zu suchen.«
»Nur, weil du dich an deine eigene Mutter nicht erinnern kannst, musst du dich nicht wie eine aufführen«, zischte sie mir wütend zu. Danach griff sie nach der Hand ihrer besten Freundin und zerrte sie von mir weg. Weit weg. Sie verschwanden in der Menge. Ich verlor sie aus den Augen, tief saß der Schmerz in meiner Magengrube. Als hätte sie mir das Knie in den Bauch gerammt, rang ich nach Atem.
Gerade als ich einen Schritt in die Richtung machen wollte, in der die beiden verschwunden waren, packte mich jemand an meinem Handgelenk.
»Das bringt jetzt nichts, Lyni«, sagte die sanfte Stimme meiner besten Freundin dicht hinter mir. Die Wärme ihrer Hand linderte ein wenig den Schmerz in meinem Magen. Sie erinnerte mich daran stark zu sein, weshalb ich den Schmerz versuchte herunterzuschlucken und meine Augen zusammenpresste, um die aufkommenden Tränen zu unterdrücken. Ich durfte nicht schwach werden.
Mit einem tiefen Atemzug drehte ich mich wieder zu dem Wirbelwind um. Die Menge um uns herum löste sich langsam wieder auf. Die Footballspieler haben sich wieder unter die Leute gemischt und die Tanzfläche wurde offiziell eröffnet. Laute Musik dröhnte aus den Boxen. Die ersten Mädchen schwangen zum Beat der Musik ihre Hüften. Möglichst neutral versuchte ich Mila ins Gesicht zu sehen, welches sie wahrscheinlich auch zur nächsten Frage ermutigte:
»Was meinte sie eigentlich damit, das du dich nicht an deine Mutter erinnern kannst?«
»Bitte nicht jetzt, Mi«, blockte ich nur wieder ab. Doch half dies nichts. Ihre Neugier war geweckt, sowie die Sorge um mich, die sie eigentlich nicht empfinden sollte.
»Ich dachte, dass deine Mutter erst letztes Jahr verstorben ist?«Mit knirschenden Zähnen rang ich um Ruhe in mir. Mit angespannten Muskeln versuchte ich meine Gefühle unter Verschluss zu halten, die mit jedem ihrer Worte zum Vorschein kommen könnten. »Woher hast du das denn?« Versuchte ich so scheinheilig zu fragen, wie es mir möglich war. Ein Lachen stieß aus meiner Kehle, das viel zu hoch und viel zu gequält endete. Als würde ein lachendes Oppossum überfahren.
DU LIEST GERADE
Strong and Selfless
Romance𝘽𝙖𝙣𝙙 𝙄 𝙙𝙚𝙧 𝙎𝙩𝙧𝙤𝙣𝙜 𝙍𝙚𝙞𝙝𝙚 Rosa Price ist verschwunden. Ihr Vater unternimmt alles, um sie zu finden. Nach einem Jahr Suche gibt die Polizei auf und erklärt sie für tot. Währenddessen verfolgt die leidenschaftliche Hobbytänzerin Ashl...