Es wird eines Tages unsere Welt sein, die im Feuer unserer Machtgier und im Gift des Geistes verbrennt.
c) Honeybeatz
Das Marschieren der Studenten auf den Gängen, hallte zwischen den alten, starken Mauern. Wie eine Herde, eine Herde die einer Armee von Todesboten glich. Noch immer jagte es mir, auch nach so vielen Jahren, noch Schauer über den Rücken. Draußen trommelte der Regen an die vergitterten Fenster des Internats. Der Gebäudekomplex war einst eine russische Kaserne des Militärs.
Unheilvoll flogen Krähen zwischen den Baumkronen im dichten Nebel hervor.
Es war früh, die Sonne würde bald aufgehen. Es war Anfang Dezember und die Kälte zerrte langsam an den Muskeln und Knochen. Ich konnte von meinem Fenster aus das Trainingsgelände sehen. Zwischen dichtem Wald in einer Lichtung beobachtete ich jemanden. Ich hörte wie sie seinen Namen durch die düsteren, kahlen Flure brüllten.
Dimitri. Allein lief er zum wiederholten Mal die Parkourstrecken. Wie ein Fanatiker. Auch seit Jahren beobachtete ich es nur noch aus der Ferne und fürchtete den Tag, an dem ich es nicht mehr konnte. Seine Dämonen jagten ihn. Was er da machte, nannten sie Disziplinierung. Sie glaubten wohl, so würde man ihn besser kontrollieren können.
Jedes Mal wirkte er schneller, verbissener und deutlich entschlossener.
Das war nicht irgendein Parkour, in irgendeinem Internat. Es gehörte dem russischen Militär und wurde vor 20 Jahren von einer neuen Eliteeinheit übernommen. Seither wird es von den finstersten Gestalten geleitet und von gewaltigen Finanzmächten zum Leben erweckt. Disziplin, Gehorsam und Erfolg standen hier in den obersten Gesetzen der Führungsmannschafft.Es gab viele gute Studenten. Viele gute Sportler. Taktiker und Kämpfer aber niemand hatte je seine Leistungen erreicht. Er hatte viele hinter sich zurückgelassen. Die Leistungen die er körperlich und auch vom Kopf her brachte, waren unerreicht. Auch ich war immer ein paar Sekunden oder Minuten langsamer als Dimitri. Ich lag immer ein paar Punkte hinter ihm. Dafür sorgte er. Er sorgte immer für mich.
Das Problem für die Obrigkeiten und deren teuflische Offiziere war, das er kein Soldat ihrer Herde sein wollte. Nein, er war kein Soldat, er war ein Krieger. Er ließ sich von niemandem belehren und zog für ein höheres Ziel in den Krieg. Jemand wie er, der nach Freiheit strebte, konnte sich keine Gefühle oder Schwäche leisten. Keiner konnte ihm Gehorsam lehren. Sie fürchteten ihn zurecht. Kein Keller, keine Isolation, keine Schmerzen konnten ihn bisher brechen. Jedem war klar, dass er eine tickende Zeitbombe war. Dennoch wollten sie ihn nicht gehen lassen.
Um sicher zu sein, dass er keinen Schaden anrichtete, hätte man ihn töten können. Doch das taten sie nicht. Vermutlich glaubten sie, dass er irgendwann von alleine, eine gewissenlose Killermaschine wurde, wenn man ihn lange genug isolierte, quälte, kämpfen und hungern ließ. Er bekam nur Essen, wenn er seine Gegner besiegte. Dementsprechend radikal ging er in bestimmte Fights.Seine herausragenden Noten, die Trainingserfolge und die Stärke waren keine Erfolge dessen. Seine Leistungen galten dem Ziel der Freiheit. Er kannte nur den Krieg, er strotzte jedem Kampf. Er lebte das Kämpfen. Steht's wurde er von einer Hand voll Wachen begleitet. Sie verharrten derweil Stunden vor den Türen der Kerker, in den Sie ihn zur Rehabilitation verbannten. Es vergingen manchmal Wochen bis man ihn wieder sah. Abgemagert bis auf die Knochen.
Ab und an, sah ich einen weißhaarigen Mann im Untergrund dieser Festung verschwinden. In den Abwasser- und Versorgungskanälen. Nur ein einziges mal, sah ich ihn aus der Nähe und das war auch das letzte Mal. Immer wenn ich die Krähen fliegen sah, erinnerte ich mich an ihn und dieses Tattoo einer stählernen Krone, die von eisernen Flügeln umrahmt war. Die Krone und die Flügel lagen auf zwei starken, gekreuzten Armen, die Ihre Hände zu Fäusten geballt hatten. Die Krone trug drei weiße Diamanten. Auch wenn es schon ein paar Jahre her war, dass ich es gesehen hatte, erinnerte ich mich daran. Das war die Zeit, als ich die Kerker verlassen hatte. Dimitri hatte mich gebeten, dass ich mich an die Regeln hielt. Zwang war wohl der bessere Ausdruck. Alles versuchten wir, nur, damit sie mich nicht mehr gegen ihn verwenden konnten. Daher wurden wir Feinde. Feinde nutzten sie nicht gegen dich.
Eine große Narbe in seinem Gesicht, sollte auf Ewig beweisen, wie weit wir füreinander gegangen waren, um uns gegenseitig zu schützen.Immer wenn ich es schaffte ihn zu treffen, sprach er von diesem wahnsinnigen Plan einer Flucht. Er verlor nie ein Wort über die Zeit in den Kerkern dieses Internats.
Eine Flucht von einem Ort, an dem die besten Soldaten der Welt von der besten Eliteeinheit ausgebildet wurden. Wir wollten nie wie sie werden und doch waren wir in allem besser, als die Obrigkeiten und ihre Herde. Ich wusste, dass ihn dieser Gedanke so stark werden ließ. Koste es, was es wolle. Auch wenn es Wahnsinn war.Morosow würde uns, selbst wenn uns eine Flucht gelingen sollte, auf Ewig jagen... Wieso versuchte er es dennoch?
Mein Blick folgte ihm bis sie ihn wegbrachten. Er wehrte sich wie immer. Und es endete wie immer. Tief in der Hölle dieser Festung. Bis weilen wirkte es, als wollte er dort sein. Er wirkte entschlossener denn je... Innerhalb dieser Mauern entstand etwas, dass die Welt, wie man sie kannte erschüttern würde.Prolog ENDE
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Loyalty - heart virus (Teil 1)
Детектив / ТриллерDie Tattoos auf seiner Haut spiegeln sein Leben wider. Seine so dunkle, verworrene Welt macht es ihm unmöglich zu lieben. Die Menschen in seinem Umfeld fürchteten ihn und seine Aura. Die Narben an seinem Körper und im Gesicht, machen seinen Weg unmi...