*In der Früh wachte ich auf. Dieser angenehme exotische Geruch nach Cocos und Zitrus, erinnerte mich daran, wo ich war. Verdammt dieses Mädchen... so sanft und gepflegt. Ihre Haut war der Wahnsinn und ihr Körper zeigte eine ausnahmslos saubere Disziplin.
Wieso musste sie mir über den Weg laufen? Die Antiken, weißen Möbel, arrangierten sich elegant mit der Kommode aus Glas und den vielen Parfümflasche, die dekorativ im Zimmer aber hauptsächlich auf der Kommode verteilt waren. Die Zimmerhälfte ihrer Freundin, war das komplette Gegenteil. Ich war bei ihr eingeschlafen. So war das nicht geplant! Sie sollte nie Teil eines Plans werden. Ich bevorzugte für gewöhnlich mein eigenes Bett. Ich hatte in meinem Leben noch bei keiner Frau zu Hause übernachtet, nie auf Sex verzichtet, wenn mich etwas so reizte. Geschweige denn Rücksicht genommen. Ich ließ sie aus meinen Fängen frei, fuhr ihr durchs Haar und küsste diese süße leckere, braune Haut, griff in das rassige, dunkle Haar und atmete tief ein. Ich küsste ein letztes Mal ihre blumigen Lippen. Während ich mein Hemd über zog, sah ich diese Welt, einer kleinen Lady, die da lag und schlief, wie ein Engel. Ich konnte beim Aufwachen ihren Herzschlag spüren. Die sanfte Haut, ihren zierlichen Körper. Sie hatte selbst schon etwas Antikes, allein wie sie sich bewegte, alles an ihr hatte was katzenhaftes. Ein Zimmer, das so unschuldig und faszinierend war, wie sie. Sie lag gebettet, in ihren weißen Kissen, verspielt umrandeten ihre dunklen, braunen Haare ihr Gesicht. Je mehr mir an ihr lag, umso größer wurden die Vorwürfe, die ich mir machte. Dieses Spiel verlor an Wert, denn sie drohte immer mehr etwas zu sein, dass ich mir nie erlauben würde.Während ich das Haus verließ, zuhause duschen ging und meinen Termin wahrnahm, konnte ich an nichts anderes denken, als an sie. Wie sie aufwachte. Permanent, musste ich sie ansehen, wenn sie bei mir war. Ich war auf dem Weg ins 5th Ave, wo Dante schon wartete. Wir trafen uns zum Essen und sein Blick, als ich mich setzte, war bohrend.
»Lässt du dich auch mal Blicken? Dafür, dass ich dir ständig den Rücken freihalte, bemühst du dich recht wenig, unsere Treffen einzuhalten. Das Projekt Nemesis gehört eigentlich dir und jetzt? Willst du es aufgeben für sie?«
»Jetzt sei nicht eingeschnappt.« Ich rührte in meinem Kaffee und überlegte, was ich tun sollte.
»Wo bist du gestern Abend gewesen? Ich hab gewartet.« Ich schaute auf.
»Bei ihr aber das weißt du längst... Du bist uns schließlich gefolgt, ich hab dich bemerkt.«
»Nur vom Center bis zum Hafen. Ich hab eure Belanglosigkeiten mit diesen süßen Tieren verfolgt. Ich hab meinen Augen kaum getraut, wie sie in dem Rudel von 10 Hunden saß und alle easy unter Kontrolle hatte, war unfassbar. Aber wie meinst du das, bei ihr? Etwa bei ihr zuhause? Bei der Kleinen? Hast du dort geschlafen?« Ich ahnte schon, was mich erwartete. »Bist du verrückt geworden? Öffne unseren Feinden doch gleich ihre Tür. Du bringst sie in Gefahr Dimitri! Lass sie gehen, wenn du nichts Festes willst... Angel kann auf sich aufpassen. Hat das ganze jetzt wenigstens ein Ende?«
»Ich hab nicht mit ihr geschlafen, falls du das meinst...«
»Was hast du dann über Nacht dort gemacht?« Ich antwortete nicht darauf. Ja, was hatte ich dort verloren? Selbst sie, hatte geglaubt, ich war nur aus diesem Grund bei ihr, wollte es hinter sich bringen, damit ich gehen konnte... »Dimitri, merkst du es selbst noch? Du warst die ganze Nacht bei einer Frau. Nicht irgendeine. Es ist die schönste Frau, die wir beide je gesehen haben. Noch dazu eine rassige Tänzerin mit Temperament und einem guten Charakter. Du warst da, ohne sie zu vögeln und isst jetzt kein Frühstück. Du hattest auch in der ganzen letzten Woche keinen Hunger...« Manchmal hätte ich ihn gerne, einfach so aus Lust geschlagen.»Ich hab es nicht kommen sehen. Die ganze Zeit, dachte ich es im Griff zu haben. Dass es nur die Lust ist.« Er wusste was ich meinte.
»Dann mach langsam die Augen auf bevor es knallt. Wir können bei dir ein Fallout dieser Art nicht gebrauchen. Es musste ja so kommen... Wieso hast du so lange gewartet?«
»Ich habe die Augen auf, ich habe das Gefühl, nie wacher gewesen zu sein.«
»Nimmst du wieder irgendwas? Komm zur Vernunft!«
»Ich will sie bloß ein einziges Mal lieben Dante. Aber nicht so... Ich will alles... Nur einen einzigen Tag.«
»Du weißt es geht nur entweder oder. Gehen und Abschied oder bleiben und Liebe. Dann müssen wir uns ganz neu aufstellen. Ausgerechnet du, der seit Jahren nichts anderes belächelt... Sowas darfst grade du dir nicht erlauben. Du bringst damit jeden in Gefahr. Du bist unberechenbar in ihrer Gegenwart. Mehr als je zuvor. Die Kleine hat mir eine geknallt, dafür hättest du sie rausschmeißen müssen.« Ich hob die Braue und belächelte eine. Das fand er in Wahrheit richtig gut. Er mochte starke Frauen.
»Geschadet hat es dir nicht. Es hat dir gefallen. Das hab ich gesehen. Dir gefällt sie doch auch. Du hast ihr ohne zu zögern für den Ball zugesagt. Jetzt rede nicht weiter. Ich krieg mich schon in den Griff.« Er lachte prophetisch.
»Ich stehe in deinem Schatten, ich muss mir weniger Sorgen machen. Außerdem habe ich nicht deinen Hitzkopf und kann mich beherrschen. An deiner Stelle, hätte ich ihr längst einen Ring an den Finger gesteckt. Nicht der Russin. Sie ist schön aber sie ist nicht Angel. Du bist als Ablenkung mit einer Frau verlobt, die dich gar nicht interessiert. Ihr Parfüm, ihre Augen, ihre Gestik, ihre Haut - sie ist betäubend, wie eine Droge. Das sehe ich ohne Angel so nahe zu sein. Seid ich sie am ersten Set sah, ahnte ich was da passieren könnte. Wie du sie ansiehst und beschützt... Genau deshalb warne ich dich schon die ganze Zeit. Gestern Abend, sie mit diesem Welpen im Arm. Da habe ich auch von Ehe und Kindern fantasiert und ich halte ausreichend Abstand.« Meinem Seufzen folge direkt seines.
DU LIEST GERADE
Loyalty - heart virus (Teil 1)
Mistério / SuspenseDie Tattoos auf seiner Haut spiegeln sein Leben wider. Seine so dunkle, verworrene Welt macht es ihm unmöglich zu lieben. Die Menschen in seinem Umfeld fürchteten ihn und seine Aura. Die Narben an seinem Körper und im Gesicht, machen seinen Weg unmi...