Kapitel 25 ~ * the king's possession *

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Ungeduldig tigerte ich durch das Hotelzimmer und versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren. Indessen beauftragte ich Ly mir ein paar Dinge zu besorgen.
Ich malte mir bereits die widerlichsten Szenarien aus, wie man sie quälte und folterte.
Gott ich war ein Idiot! Wieso hatte ich zugelassen, dass sie dieses Zimmer ohne Schutz verließ? Ich wusste, wie gefährlich es für sie war, in meiner Nähe zu sein. Noch gefährlicher war es, sie jetzt aus den Augen zu lassen. Menschen wie sie durften wir uns nicht erlauben.
»Ich bringe es in Ordnung«, knurrte ich. Fest stand, dass ich diesen Fehler nicht wiederholen durfte und schnellstens ausbügeln musste. Es viel mir schwer sie loszulassen. Meine sonstige Ruhe und die Beherrschung lösten sich in Luft auf. Ich stützte mich am Rand des Schreibtisches ab und legte den Kopf in den Nacken. Dieses Dröhnen machte mich fertig. Dieses Gefühl im Magen, steigerte meine Wut. »Wenn ich den Kerl erwische...« Mein Adrenalin fuhr Achterbahn. Ich hatte zisch verschiedene Szenarien im Schädel, in keinem davon würde es gut für diese Kerle ausgehen und wenn sie ihr etwas...
Das Klopfen riss mich aus den Gedanken. »Herein!«

»Boss, sie ist in einem Lagerhaus in Brooklyn. Die Tigers haben sie. Wie vermutet. Trägt eindeutig die Handschrift der Russischen Mafia hier in New York.« Ich griff nach meiner Jacke. Inzwischen war ich in Jogginghose und trug ein einfaches Shirt.
»Hast du die Sachen dabei?«
»Ja aber...«
»Was aber?«
»Dimitri, lass uns das machen. Wir holen sie da raus.«
»Das ist persönlich, das mache ich selbst. Niemand droht mir und vergreift sich an meinem Mädchen. Die Grenzen bestimme ich selbst! Haben wir uns verstanden...?«
»... Ich hab verstanden.« High wich zurück.
Ich setzte mir die Wanze ins Ohr, die Sonnenbrille auf und klappte den Koffer auf den High mitgebracht hatte. Er befand sich auf dem Schreibtisch vor mir und eine Sammlung von Waffen und Messern lag darin. Ich griff nach einem der Klappmesser und steckte es ein. Danach griff ich nach einem der Glasflakons und zog eine Spritze mit Flüssigkeit auf.
»Also machst du es lautlos und ohne Zeugen«, erkannte High. Wir machten uns auf den Weg.

Über die Wanze in meinem Ohr, wies mir Ly den Weg, durch die verwinkelten Flure des alten Lagerhauses. Er sah was ich nicht sah und hörte zusätzlich was ich hörte. Über das benachbarte Dach, war ich in das Gebäude gekommen und lauschte nun in die Umgebung. Ich hörte verschiedene Stimmen und erkannte etwa drei Männer. Vielleicht auch vier. Ich gab die Information an meine Leute weiter. Während Ly über die Sonnenbrille meine Umgebung sah, folgte ich seinen Worten und ließ mich durch das Gebäude navigieren. Ständig stieß ich mir den Schädel in den Verbindungsschächten an.
»Zeit euer neues Spielzeug zu testen.« Ich heftete eine kleine, elektronische Wanze, an eine der Überwachungskameras mit der es ihm möglich war in das System zu gelangen und das Bild zu steuern. Ich wartete eine ganze Weile auf ein Ergebnis und schaltete indessen einen der Wachmänner aus. Ich versteckte ihn in einem nahegelegenen Wartungsraum und zog seine Uniform und ein Basecap über. Es sollte zumindest verhindern das mich jemand sofort erkannte.
»Ich hab sie gefunden. Sie ist im Keller, bei ihr sind drei Männer. Einer ist Russe, die anderen beiden sind Asiaten. Sieht aus, als wäre der Russe von der Gesellschaft. Denkst du Morosow hat sie angeheuert?«
»Zumindest steckt die Gesellschaft dahinter. Die Vermutung liegt also nahe. Wie ist ihr Zustand?«
»Das kann ich dir nicht sagen.«
»Willst du nicht oder kannst du nicht?« Sein Schweigen war eindeutig.
»Sie ist im Moment bewusstlos und an einen Stuhl gefesselt. Einfaches Seil. Sieht nicht aus, als hätte sie schwerwiegende Verletzungen aber offenbar haben sie versucht Informationen aus ihr herauszubekommen. Übliche Methode, ihre Haare sind nass.«

Seufzend ballte ich die Hände zu Fäusten und verließ mein Versteck. Ich steuerte auf die Wachen zu und wartete, dass sie ihre Position wechselten und im Gang patrouillierten bevor ich hinter sie schlich und sie bewusstlos schlug. Es waren drei Etagen mit jeweils drei Männern.
»Du bist jetzt ganz in der Nähe. Am Ende des Flures sind zwei Türen die in den Raum führen. Verstärkung ist gleich da.«
»Nein. Nicht nötig. Warte noch. Je weniger wir sind, umso unauffälliger wird das Ganze. Tragen die Kerle irgendwelche Waffen?«
»Wie es aussieht nur einer. Der Russe. Er bedroht die beiden Asiaten ständig damit. Sie tragen das Zeichen der Tigers.« 
»Verstehe.«
»Du solltest dich beeilen, sie ist grade aufgewacht.« So ruhig wie möglich, schlich ich über den Flur.
»Sie hat dich gesehen, in dem Gang ist ein Fenster, bleib geduckt.« Vorsichtig blieb ich neben dem Fenster an der Wand stehen und versuchte ihr begreiflich zu machen, dass ich sie rausholen würde. »Was macht sie denn da?«, sprach die Stimme in meinem Ohr laut aus. Sie lenkte die drei ab, damit ich unbemerkt in den Raum kam.

Loyalty - heart virus (Teil 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt