Ich lief neben ihr her durch die Gassen. Es fing leicht an zu regnen. Unsere Schritte verhallten auf den nassen fast leeren Wegen. Sie lief dicht neben mir und es gefiel mir. Wir fanden uns bald in der Nähe einer Elite Akademie für Tänzer wieder. Sie befand sich in einem teuren Geschäftsviertel gegenüber eines französischen Cafés. Es war stadtbekannt. Sie trainierte in der Akademie und holte hier den Kaffee. Doch Sie ging heute nicht ins Hauptgebäude. Sie steuerte auf das daneben liegende Gebäude zu.
»Ein baufälliges Lagerhaus?«, hinterfragte ich. Sie lächelte und ging zu der abgesperrten Seitentür. Vor den Fenstern waren Stahlgitter. Das Gebäude war zwar baufällig und alt aber gut abgesichert. Sie suchte zwischen 4 Schlüsselbunden einen raus, der zu dem Schloss, der Seitentür passte.
»Lassen Sie sich nicht täuschen. Der äußere Schein trügt manchmal.« Wir gingen durch einen tunnelartigen Eingang, während hinter uns die Sicherheitstür wieder zu fiel.
Am Ende des Tunnels klatschte Sie in die Hände. Es war mitten in der Nacht und die Schwarzlichtbeleuchtung sprang an. Vor mir in einem blau-violetten Lichtschleier, lag eine Art Grotte. Alles aus schwarzem Granit und Felsgestein. Oben an dem stählernen Deckengerüst waren Sprinkleranlagen befestigt, verschiedene Seile und Reifen. In der Mitte der Wassergrotte ruhte eine Art Insel. Ein Holzsteg führte dort hin zu einer großen, gläsernen Wasserschüssel. Zur Mauer hin, befanden sich am anderen Ende des Steges 3 Pole Dance Stangen. In der Mitte der Insel, wo die Waterbowl stand, waren rechts und links zwei Stühle befestigt. An den Hallenmauern, befanden sich Spiegel und davor diverse Trainingsmöglichkeiten.
»Was ist das hier...«, staunte ich.
Angel schaute in Richtung Mitte, es wirkte als würde sie einen Spielplatz sehen.
»Das hier, habe ich in den vergangenen zwei Jahren eingerichtet. Es dient nur dem Training und der Inspiration. Mein ganz privater Spielplatz so zu sagen. Das ist für mich das, was für Sie die Arena ist.« Hier neben mir, in diesem Kleid, in dem Licht - wirkte sie mehr denn je, wie ein Geist. Wie etwas, dass ich mir sonst nur in meinen intimsten Träumen ausmalen würde. Sie ging zu der Musikanlage und stellte eine Playlist an. Aktuelle Probeaufnahmen von Sin. Das erste, war einfach nur ein Klavierstück von Leonardo, zwischendurch hörte man Jaden auf der Violine. Ein sinnliches aber auch sehr düsteres Projekt. Es passte perfekt an diesen Ort und zu ihr. Sie lief auf diesen roten High Heels, in einem sündhaft roten Abendkleid zu dem Steg, über den schwarzen , teils matten, teils glänzenden Granitboden. Das Wasser schlug leichte Wellen, durch die Düsen im Beckenboden.Sie fing am Ende des Steges an zu tanzen. Und wie sie tanzte. Sie legte das Kleid ab, lief weiter zur Insel und zog sich am Rand der Schüssel hoch, während ich Platz auf einem der Granitsessel nahm. Ich konnte die Augen, nicht eine Sekunde abwenden. Wie sie in ihrem roten Badeanzug, in diese Waterbowl eintauchte, magisch. Sie nutzte die Stühle an den Seiten und schien völlig in andere Welten abzutauchen. Nur sie, die Musik und das Wasser. Ich seufzte als es vorbei war und musste, fassungslos wie ich war lächeln, als sie vor mir stand. Nass bis auf den letzten Millimeter ihrer Haut. »Du musst völlig den Verstand verloren haben. Hier, könnte ich mit dir tun und lassen was ich will. Niemand würde es jemals erfahren. Wenn ich länger mit dir zusammen in einem Raum bin, weiß ich nicht, wie ich mich zurückhalten soll... Es verlangt mir jedes bisschen Anstand und einen gewissen Widerwillen ab, dich hier nicht zu vögeln bis ich die Lust an dir verliere. Keine Ahnung was ich mir bei dir gedacht habe...«Ihr Blick wurde ernster und sie wartete ab. Ich reichte ihr ein Handtuch und deutete zur Tür. Sie holte das Kleid und legte sich das Handtuch bloß um. So wortlos, wie wir hergekommen waren, gingen wir langsam zurück zum Studio. Auf dem Weg holten wir noch etwas zu Essen und einen heißen Kaffee.
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Loyalty - heart virus (Teil 1)
Mystery / ThrillerDie Tattoos auf seiner Haut spiegeln sein Leben wider. Seine so dunkle, verworrene Welt macht es ihm unmöglich zu lieben. Die Menschen in seinem Umfeld fürchteten ihn und seine Aura. Die Narben an seinem Körper und im Gesicht, machen seinen Weg unmi...