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Die Gerüchte über meinen Ex-Freund machten noch immer die Runde in der Schule, jedoch hatte es sich etwas beruhigt. Zwei Tage später hatte ich wie jeden Mittwoch in der ersten Doppelstunde Englisch. Motivationslos betrete ich den Klassenraum und stelle fest, dass ich einer der ersten hier bin.
Mit jeder Minute, die vergeht, steigt der Lärm auf den Schulfluren und die Sitzplätze um mich herum werden besetzt. Die Schulglocke läutet, genau beim Klingeln kommt der Haitani in den Raum. Ich bemerke nicht, wie hypnotisiert ich ihn anstarre, bis seine Augen meine treffen und ich ertappt in eine andere Richtung schaue.
Wie letzte Stunde arbeiten wir an unserem Projekt weiter, mein Partner Ran und ich gehen wieder in die Bibliothek. Mit unseren Informationen fangen wir an zu arbeiten, tauschen Ideen aus und schreiben noch mehr auf. Die Stille der Bibliothek wird durch das Aufheulen eines Motors gebrochen. Aus dem Fenster höre ich mehrere Jungs Rufe, wie geile Karre oder darf ich mal eine kleine Spritztour fahren?
"Mist", fluche ich während dessen, weil das laute Geräusche mich so sehr erschrocken hat, dass ich beim Schreiben auf dem Papier verrutscht bin.
"Dieser Motor klingt göttlich", schwärmt mein Gegenüber, woraufhin ich die Augen verdrehe. Ran bemerkt es. "Du scheinst Zweiräder nicht zu mögen?", fragt er mich, daraufhin nicke ich zustimmend.
"Bist du jemals mit einem Motorrad gefahren?" Erneut nicke ich zustimmend. Ran's Blick wird skeptisch, er glaubt mir nicht.
"Mizuno ist einmal mit mir auf seinem Motorrad gefahren", gebe ich etwas widerwillig zu, weil die Erinnerungen an meinen Ex mit dieser furchtbaren Motorradfahrt hochkommen. "Das war das erste und letzte Mal, dass ich auf irgendwas mit zwei Rädern gefahren bin"
"Fährt er so schlimm?", fragt mich der Haitani mit einem Grinsen im Gesicht.
In meinem Hals bildet sich ein Kloß, welcher es mir schwer macht zu Antworten. "Nein, nicht wirklich." Ich bilde mir ein, in seinem Kopf die Räder rattern zu sehen, weil er meine Antwort nicht zu verstehen zu scheint. Schwer seufze ich. "Er fuhr mir zu schnell und als ich ihn bat langsamer zu werden, hat er ... ist er nur schneller gefahren."
Langsam nickt er. "Was ein Arschloch, dabei kann Motorrad fahren so viel Spaß machen" Die Erwähnung an Motorrad fahren bringt ein verspieltes Funkeln in seine Augen. Lässt mich seine nächsten Worte beinah schon vor erahnen "Eines Tages wirst du Motorrädern eine zweite Chance geben und mir dann danken, dass du auf mich gehört hast."
Gespielt spöttisch lache ich ihn aus. "Niemals, dann musst du mich schon an den Händen und Füßen fesseln, um mich darauf zu bekommen. Ich fahre nicht einmal Fahrrad" Mein Lachen bleibt mir im Hals stecken, als ich die Sache mit dem Fahrrad anspreche. Schnell wende ich mich wieder dem Blatt vor mir zu und greife nach meinem Kuli.
Derweil starrt mich Ran an, seine Augen bohren Löcher in meinen Kopf, auf der Suche für eine Erklärung, warum meine Laune sich bei der erwähnung eines blöden Fahrrads so schnell ins Negative umgewandelt hat. "Sag bloß, du hast Angst vor Fahrrädern", stellt Ran kühl fest, sein Grinsen wird breiter.
Mein Gesicht fängt an zu glühen und ich beginne vor Wut an zu schwitzen. Oder ist es dich die Aufregung. „Angst vor Fahrrädern? Warum sollte ich Angst vor Fahrrädern haben?", frage ich nun angriffslustig.
"Kannst du überhaupt Fahrrad fahren? Ich habe dich noch nie mit einem gesehen und zur Schule kommst du immer zu Fuß, obwohl du mit einem Fahrrad in fünf Minuten da wärst."
Mit jedem weiteren Wort wird mir flauer im Magen. Keiner, wirklich keiner weiß die Sache mit dem Fahrrad. Ja, es stimmte. Ich konnte kein Fahrrad fahren. Meine Mutter war meine halbe Kindheit nicht anwesend gewesen, weil sie arbeiten musste. Mir Fahrrad fahren beizubringen, war da nicht ihre oberste Priorität.
Ich beschließe Ran einfach zu ignorieren und stehe vom Tisch auf, gehe zu den Bücherregalen, tue so als wäre ich beschäftigt, um mich davor zu drücken, mich an denselben Tisch mit ihm zu setzen. Die Schulbibliothek ist nicht riesig, aber reicht für unser Projekt als Informationsquelle. Die meisten Tische sind leer, nur an wenigen sitzen Oberstufenschüler aus demselben Jahrgang wie Ran und ich. Wahrscheinlich waren diese Schüler ziemlich eifrig auf die Abschlussprüfungen und lernten deswegen schon. Ich sollte mir besser ein Beispiel an ihnen nehmen.
Nachdem ich mich wieder gefangen habe, kehre ich mit zwei neuen Büchern zu ihm. "Hast du etwas Nützliches gefunden?", frage ich ihn, mit einem Blick auf das Buch vor ihm. Er verneint auf meine Frage.
Ich setze mich wieder gegenüber von ihm hin und nehme ein Buch, blätter darin und suche nach dem richtigen Kapitel. Nach einigen Minuten der stille bekomme ich ein Stift in meine Wange gepresst. "Was willst du?", frage ich genervt und blicke von dem Buch hoch in Ran's violette Irden. "Wenn du möchtest, kann ich dir Fahrrad fahren beibringen"
Auf sein Angebot hin verschlechtert sich meine Laune in den Minusbereich. "Nein, danke", fauchte ich und sehe zurück auf das Buch.
„Komm schon-", bittet mich Ran und legt seinen Kopf auf den Tisch, damit er in meinem Sichtfeld ist. "Du musst dich langsam steigern, erst das Fahrrad und dann ein Motorrad."
Ich seufze genervt auf. Er möchte nett sein, doch für mich ist es demütigend. Welche 17-Jährige kann nicht Fahrrad fahren? Und es mir dann noch von einem Delinquenten beibringen zu lassen, ist noch mal um einiges peinlicher. Schließlich schaffte er es, ein monströses Motorrad in hoher Geschwindigkeit zu fahren, während ich nicht einmal auf einem Fahrrad mit 5 Km/h fahren konnte.
Ich ignoriere den Haitani noch eine Weile weiter, obwohl er immer wieder seinem Stift in meinem Gesicht herumfuchtelt, um meine Aufmerksamkeit zu bekommen, die ich ihm stur verweigere.
Aus dem Nichts fängt ein Telefon an zu klingeln. Die wenigen in der Bibliothek Lernenden werfen böse Blicke in unsere Richtung und der Bibliothekar ermahnt uns beide, weil Telefonieren in der Bibi verboten ist. Ran zieht sein Handy aus seiner Uniformtasche und sieht das Display kurz an, ehe er aufsteht. "Muss da dran, bin gleich wieder da" Zu meiner Überraschung klingt er kalt, sein Kiefer ist angespannt.
Meine Augen verfolgen seine große Statur, ich sehe ihm nach, bis die Eingangstür hinter ihm zu fällt. Erst dann kann ich mich wieder dazu bringen, weiterzuarbeiten, doch ich kann mich nicht konzentrieren. Meine Gedanken schweifen immer wieder zu Ran, wer hat ihn angerufen, dass er eine so ernste Miene macht? Diese Person müsste ich mal um einige Tipps Fragen, vielleicht schaffe ich es dann, den Haitani weg zu scheuchen.
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