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"Was is'n hier los!?"
Ich fühle mich bei etwas ertappt, was ich nicht getan habe. Ohne es wirklich zu beabsichtigen, flüchte ich an Ran vorbei und gehe auf Abstand. An der Stimme hatte ich schon festgestellt, dass es meine beste Freundin ist, welche mit hochgezogener Augenbrauen und verschränkten Armen einige Meter weg steht.
"Was machst du den hier?", frage ich mit einem erzwungenen Lächeln, kann nicht verhindern, dass meine Stimme piepsig klingt.
"Warum ist deine Stimme eine Tonlage hochgegangen?", stellt Kohana mir eine Gegenfrage. Ihr Blick ist stechend, scheint einen Laserblick zu haben, welcher mit einem Blick all meine Sünden an meinem Körper ablesen kann.
Anstatt mich auszufragen, sieht sie zu der Person neben mir, welche, ohne dass ich es bemerkt habe, zu uns gestoßen ist. "Kann es sein, dass ich euch bei etwas gestört habe?"
Ohne dem Haitani die Möglichkeit zu geben zu antworten, bahnt sich ein entsetztes: "Nein!", aus meiner Kehle. Bei dem Gedanken, was alles hätte passieren können, wenn Kohana nicht rechtzeitig aufgetaucht wäre, wird mir flau im Magen.
"Ich störe dann mal besser nicht", erwidert Kohana eingeschnappt und dreht sich zum Gehen um. Ich werfe einen letzten Blick auf den ernst dreinblickenden Jungen neben mir, ehe ich Kohana hinterhergehe.
Den Rest der Führung versuche ich mit Kohana zu sprechen, doch diese bleibt auf Abstand, stellt sich sogar extra neben unseren Lehrer, welcher mir einen mahnenden Blick zu wirft und mich damit zum Verstummen bringt. Kaum waren wir aus dem Museum raus, zog ich sie von unserer Klasse weg, stellte mich etwas abseits von ihnen, um ungestört zu sein. "Was ist los?", frage ich sie geradeheraus, weil ich ihre beleidigte Art nicht abkann.
Ihre dunklen Augen funkeln mich wütend an. "Verstehst du nicht, dass ich gerade einen Moment für mich brauche?"
Etwas perplex bleibe ich zurück und sehe ihr hinterher, wie sie zum Bus geht und einsteigt. Ich schüttle nur meinen Kopf und mache es ihr nach, weigere mich jedoch, mich neben sie zu setzten. Auf der Rückfahrt sitze ich neben einem Mädchen aus der parallel Klasse, welche zum Glück nicht den Versuch unternimmt, mit mir ein Gespräch zu beginnen. So kann ich meinem Netz aus Gedanken folgen, ohne gestört zu werden.
Nach einer guten halben Stunde meldet sich der erste Schüler und bittet um eine Pinkelpause. Unvorteilhaft, weil wir uns auf einer Autobahn befinden, doch zu seinem Glück taucht in dem eine Raststätte auf, in welche der Bus einbiegt. Unser Lehrer beschließt eine Pinkelpause zu machen, wobei die meisten zur Tankstelle gehen, um sich etwas zu kaufen. Eigentlich hatte ich das auch vor doch als ich Kohana den Laden betreten sehe, erscheint mir die Toilette mit einem Mal verlockender.
