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Man konnte mir die Überraschung vom Gesicht ablesen, als sich meine beste Freundin im Bus neben mich setzt. "Haben wir uns vertragen, ohne dass ich es mitbekommen habe?", frage ich etwas eingeschnappt, bin insgeheim aber glücklich darüber, dass sie sich dazu entschieden hat, mit mir zu reden.
"Nein", erwidert sie und für einen Moment bekomme ich Angst, sie könnte wieder gehen.
"Ich habe mich mit Ran unterhalten." Überrascht hebe ich eine Augenbraue und warte gespannt darauf, dass sie weiter erzählt. "Er ist ganz okay", gibt sie tonlos von sich und reicht mir eine Tüte mit gerösteten Nüssen. Erst jetzt bemerke ich den Snack, welchen sie wahrscheinlich im Laden gekauft haben muss. "Trotzdem-", sagt sie und sieht mir dabei intensiv in die Augen. "Pass mit ihm auf"
Damit war unser Streit vergessen. Ich reiche ihr einen Kopfhörer und gemeinsam hören wir Musik. Die letzten Schüler trotten in den Bus und suchen sich einen freien Sitzplatz, darunter befindet sich der Haitani, welcher auf uns zu steuert. In dem Moment, wo er zu mir blickt, schaue ich aus dem Fenster des Busses. Zwar hat sich Kohana's Meinung über den Haitani geändert, doch dies gab mir keinen Grund, ihn zu mögen. Arschloch bleibt Arschloch.
Zu meinem Pech setzte sich Ran genau hinter uns beide, er besaß nicht wirklich Freunde in dieser Klasse und schien eher ein Einzelgänger zu sein. In den Pausen saß er dann immer mit Rindou zusammen. Meine Gedanken werden von einem Schnarchen gestört, welches schafft meine Musik zu überhören.
Ich drehe mich vorsichtig auf meinem Sitz um und spähe nach hinten. Ran hat wie immer seine zwei geflochtene Zöpfe. Sein Kopf war auf die Lehne zurückgesunken und sein Mund minimal geöffnet. Seine geschlossenen Augen wurden von dichten Wimpern umkränzt, welche jedem Mädchen alle Ehre gemacht hätten. Er sieht viel zu harmlos aus, wenn er schläft. Nicht wie ein Delinquent und Arschloch, dass er eigentlich ist.
"Herrgott, jetzt reiß dich mal zusammen" Meine beste Freundin rammt mir ihren Ellenbogen unsanft in die Seite.
"Er schnarcht", versuche ich mich zu gerechtfertigen und drehe mich wieder nach vorne, während ich meine schmerzende Rippe reibe.
Kohana sieht mich skeptisch an. "Ahh", gibt sich von sich. Sie glaubte mir nicht.
"Ich schwöre dir, zwischen uns ist nichts." Ich schüttle heftig den Kopf. Diese Vorstellung lässt meinen Magen verrückt spielen, so abstoßend ist der Gedanke.
Kohana deutet an Gähnen an. "Ist klar"
Augenverdrehend drehe, lehne ich mich auf meinem Sitz zurück und schaue aus dem Fenster. Langsam aber sicher werden meine Augenlider immer schwerer und fallen zu.
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Unsanft werde ich aus meinem Schlaf gerissen, weil mich jemand an der Schulter rüttelt. "Wir sind an der Schule", gibt meine beste Freundin kurz angebunden als Erklärung von sich und tritt auf den Gang. Verschlafen reibe ich mir die Augen und strecke mich, ehe ich es ihr nachmache und wir gemeinsam aus dem Bus steigen.
