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„Wie wär's, möchtest du mit mir ein Date?"

Der Haitani erwischt mich so kalt mit seiner Frage, dass ich nicht anders kann, als ihn überrascht anzustarren. „Ein Date?", wiederhole ich seine Frage, um auch ganz sicher zu sein, dass ich mich nicht verhört habe. Als sein Nicken folgt, bin ich noch verzweifelter. „Ähm, macht man so etwas nicht in der Kennenlernphase? Die haben wir seit 17 Jahren"

Sein folgendes Lachen klingt warm vor Belustigung und wärmt auch mich von innen heraus. Wie selbstverständlich legt Ran einen Arm um meine Schulter. Ich bin froh, dass wir alleine die Straße entlang zu unserem Wohnblock gehen und keiner sehen kann, was für eine überraschte Grimasse sich auf mein Gesicht stiehlt.

„Komm, lass unser Glück auf die Probe stellen", sagt Ran und deutet mit seinem Finger auf einen Laden, auf der anderen Straßenseite. In Tokyo ist es das normalste der Welt an einem zufälligen Laden mit Glücksspiel Automaten vorbeizulaufen, aber nicht die, in denen man Geld gewinnen kann, sondern Kuscheltiere.

Hinterhältig grinse ich ihn an. „Um was wetten wir, ich bin immer noch besser als du?" Meine Schritte bewegen sich bereits auf den Laden zu und der Haitani ist gezwungen mir zu folgen.

„Niemals", widerspricht er mir herausfordernd. Damit steht es fest, es wird wie so oft in unserer Kindheit ein Duell zwischen uns beiden geben.

Kaum sind wir im Laden, gewinnen wir ein Spielzeug nach dem anderen, regen uns beide auf, als der Kopf von einem Spidermann Plüschie zu schwer ist und beim Greifautomaten herunterfällt. Wir sind uns die neidvollen Blicke nur allzu bewusst, ich verschenke hier und da kleinen Kindern ein paar Dinge, was ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubert, während Ran sie teuflisch angrinst wenn er mit einem Arm voll von Gewinnen an ihnen vorbei geht.

Nach einer guten halben Stunde haben wir unser Glück bei fast jedem Automaten versucht, außer bei einem. „Komm, ich möchte die Naruto Puppe gewinnen", sage ich und versuche dabei Ran vom Greifautomaten zu stoßen.

Nach 5 weiteren Münzen war ich an der Reihe und schaffe es bei meinem zweiten Anlauf. Triumphierend halte ich die Puppe in Ran's Gesicht und grinse breit. „Tja, was war das noch gleich? Du willst besser sein als ich, pah, dass ich nicht lache" Damit stolziere ich mit hoch gehaltenen Kinn aus dem Laden.

Der Haitani flucht mir nach. „Eyy, das war nur wegen meiner Vorarbeit" Mit wenigen Schritten ist er beinah bei mir, weshalb ich mein Geh Tempo erhöhe. So geht es weiter, bis der Haitani beinah hinter mir her rennt. „Bleib stehen, die Naruto Puppe gehört zur Hälfte mir", ruft er mir hinterher, worauf ich anfange zu lachen.

Doch mein Triumph wird mir genommen, als ich über etwas stolpere und zu Boden falle. Ran ist so schnell, dass er nicht rechtzeitig stoppen kann und über mich purzelt. Kurz halten wir inne, sehen wir uns und die um uns herum liegenden Spielsachen verdattert an, ehe wir in lautes Gelächter ausbrechen.

Somit haben wir die Naruto Puppe vergessen und sie mit unseren anderen Gewinnen in einen Spendenkontäner geworfen. Auf dem nachhause ist es bereits dunkel und die Seitenstraßen von Tokyo werden etwas ruhiger. Wir reden noch viel, lachen uns gegenseitig aus oder holen alte Erinnerungen hoch.

„Weißt du noch in der fünften Klasse?", frage ich Ran mit einem hinterhältigen Grinsen, doch er schüttelt den Kopf. „Wir hatten Pause und unser Mathelehrer hat dich kurz mit nach draußen genommen, weil du in seinem Unterricht geschlafen hast", erkläre ich ihm, seine Augen weiten sich schlagartig und er sieht mich verwundert an.

„Ich hatte danach eine allergische Reaktion", stellt er fest. „Aber warum erzählst du mir das jetzt?" Meine Mundwinkel zucken verräterisch, weshalb er mich aus Schlitzaugen ansieht „Hast du etwas damit zu tun gehabt?"

Kaum, dass er es sagt, pruste ich in Lachen aus. Ich lache so heftig, dass ich stehen bleibe und mir den Bauch halte. „Dein Bento lag so frei auf dem Tisch, da musste ich die Chance ergreifen und auf dein Essen Nusspulver verteilen"

Mit offenem Mund sieht der Haitani mich an. „Du hinterhältig Ratte", sagt er und legt einen Arm um meinen Nacken, um mich in den Schwitzkasten zu nehmen und meine Haare zu verwüsten.

Wie wild versuche ich mich aus seinem Griff zu befreien, da beginnt er auch noch, mich zu kitzeln. „Hey ... hör auf du - Mistkerl", bringe ich unter mehreren Lachanfällen zustande. Doch der Haitani kennt keine Gnade und macht so lange weiter, bis ich schon vor Lachen heulen muss.

„Warum heulst du, habe ich dir weh getan?", fragt er und lässt augenblicklich los. Ich ergreife meine Chance und strecke meine Hand aus, um es ihm heim zu zahlen, doch Ran's Reflexe sind durch die Straßenkämpfe so gut, dass er meine Hand abfangen kann.

Er besitzt sogar die Schamlosigkeit mich siegessicher anzugrinsen und an der Hand näher zu ihm zu ziehen, bis selbst die kleinste Lücke zwischen uns verschwindet. Er senkte den Kopf in Richtung meiner Lippen, macht jedoch vor ihnen halt. Federleicht streifen sie sich nur, bis ich mich sehnsüchtig gegen sie lehne, doch Ran's Kopf geht nach hinten und verwehren mir den Kuss.

"Das ist nicht witzig", meckere ich, was ihn leise lachen lässt, doch er stoppt abrupt, als ich meine Hand in seinen Nacken lege und ihn zu mir herunterziehe. Endlich berühren sich unsere Lippen und lassen mein Verlangen verklingen, welches ich seit kurzem immerzu in der Nähe des Haitani's spüre.

Wir küssen uns noch eine Weile, können uns nicht vom anderen lösen, bis meine Mutter anruft und den Moment zerstört. Etwas außer Atem gehe ich dran. "Warum atmest du so schwer?", fragt sie verwundert.

"Ich bin laufen", lüge ich sie an, woraufhin Ran mich grinsend mit hochgezogener Augenbraue ansieht.

"Du hasst Joggen, seid wann gehst du laufen?", fragt sie noch, woraufhin ich etwas von Sportnote rede. Am Ende unseres Gespräches sagt sie mir noch, dass sie heute Abend spät kommen wird und ich nicht auf sie warten sollte.

Damit verabschiede ich mich von ihr und Ran bringt mich vor die Tür. Bevor ich diese hinter ihm schließe, gibt er mir noch einen intensiven Kuss, ehe ich dann mit heißen Wangen die Treppen im Wohnhaus hochgehe. Der Kuss hat mir so den Atem geraubt, dass mir die Treppen mit einem Mal doppelt so lang vorkommen. Doch ich bin glücklich, kann das Lächeln nicht aus dem Gesicht bekommen, bis ich vor meiner Haustür ankomme.

Und dann sehe ich eine mir allzu vertraute Person vor der Haustür sitzen, der Kopf liegt zwar zwischen den Beinen, doch dieses blonde Haar ist unverkennbar. Und als diese Person auch noch den Kopf hebt, steigt mein Puls von 70 bis 180. Kalte, blaue Augen blicken mir entgegen.

"Was machst du hier, Mizuno?"

"Was machst du hier, Mizuno?"

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𝐆𝐚𝐦𝐞 𝐰𝐢𝐭𝐡 𝐇𝐚𝐢𝐭𝐚𝐧𝐢 彡ᴿᵃⁿ ᴴᵃⁱᵗᵃⁿⁱ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt