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Rindou's Sicht

Aus irgendeinem Grund, den ich nicht kannte, tauchte mitten in der Nacht Kokonoi vor meiner Haustür auf. "Was zum fick willst du?", fragte ich, kaum, dass ich die Haustür aufmachte. Zwar war ich nicht am Schlafen gewesen, trotzdem genervt von meinem Bett aufstehen zu müssen.

Mein Gegenüber schien nicht mehr darüber erfreut, rollte nur mit den Augen und übermittelte mir eine Nachricht von Kakucho. Natürlich redeten wir nicht im Flur, sondern sitzen im Wohnzimmer. Man konnte sich nie sicher genug sein, ob jemand lauschte, selbst wenn es eine alte Oma ist, welche einen nur versteht, wenn man schreit.

Der Laufbursche sitz quer von mir auf dem Sofa, zurückgelehnt und mit einem Bein aufs Knie gelegt. Kann sein, dass ich kein guter Gastgeber bin, weil ich ihm nichts zu trinken anbot, doch ich hatte ihn nicht gerade freiwillig in die Wohnung gelassen.

Morgen früh brauchte Kakucho meine Hilfe, Koko war hier, um sicherzustellen, dass ich pünktlich am Treffpunkt auftauche. Meiner Meinung nach überflüssig, doch es ihm zu sagen würde nichts bringen, weshalb ich nur genervt zu höre.

Der Schwarzhaarige schien schnell fertig zu sein, den er wechselte das Thema. "Wo ist eigentlich deine andere Hälfte?" Wie von selbst rolle ich über diese Bezeichnung meine Augen.

"In seinem Zimmer", gebe ich schlicht von mir, höre dann aber jemanden die Türe auf schließen. Ich lasse mir meine Überraschung nicht anmerken, als mein Bruder in die Wohnung hereinschlendert und Kokonoi mir einen verwirrten Blick zu wirft.

"Seid wann verlässt ihr ohne den anderen die Wohnung?", kommentierter er amüsiert das Auftauchen von Ran, welcher im Türrahmen des Wohnzimmers stehen bleibt.

"Hatte was zu tun", weicht dieser meinem fragenden Blick aus und verschwindet in sein Zimmer. Kaum ist die Türe ins Schloss gefallen, stellt der schwarzhaarige mir eine weitere Frage.

"Das war eine verdammt schlechte Ausrede." Auf seine Vermutung zucke ich nur mit den Schultern. Mich interessierte es herzlich wenig, was mein Bruder machte oder vor mir verheimlichte. Wenn die Zeit gekommen war, würde er es mir selbst sagen, so war es schon immer. Außerdem hatte ich schon meine eigene Vermutung.

"Spuks aus, du kennst deinen Bruder zu gut, um nichts zu wissen" Auffordernd sieht mich der Schwarzhaarige an und hat nicht ganz unrecht damit. Nur sehe ich keinen Grund, mein Wissen mit ihm zu teilen, davon habe ich nichts. "Ach komm schon, seit Wochen passiert nichts Spannendes mehr in Tenjiku und ich sterbe vor langweile. Wenn Ran jemanden hat, muss ich solche Neuigkeiten wissen."

Egal wie sehr er es versucht, Mitleid bekam ich mit ihm nicht. Zum Ende überzeugten mich viel mehr der Batzen Scheine, welche er vor meinem Gesicht her wedelte. "Y/n von unserer Schule", sage ich und zähle die Scheine in meiner Hand. Ein gutes Angebot.

Kurz scheint mein Gegenüber verwirrt, doch dann macht es klick bei ihm und er erinnert sich. "Das Mädchen, welches dem Haitani in der Grundschule Kaugummi in die Haare getan hat?"

Jeder, wirklich jeder von den Führungskräften von Tenjiku kannte diese Geschichte. Wir waren betrunken und irgendwie ist es mir herausgerutscht, was Ran mir bis heute nicht verziehen hat. Bis dato wusste ich nicht, wie gesprächig mich Alkohol macht, weshalb ich es von da an mied. Trotzdem war es zu spät und habe betrunken von der, wie Ran sie nannte, Teufelin Y/n erzählt. Das war er Schuld.

"Korrekt, das ist sie", bestätige ich Kokonoi, welcher nun noch verwirrter ist als am Anfang. "Aber Ran ist immer ihretwegen schlecht gelaunt. Sie hassen sich." Über Kokonoi's voreilige Behauptung schüttle ich den Kopf. "Nein, tut sie nicht. Nicht wirklich."

Genervt lehnt er seinen Kopf in den Nacken und stöhnt. "Ich verstehe rein gar nichts", meckert er. Natürlich nicht, sobald es um etwas anderes als Geld geht, überstieg es seine Kompetenz. Zwar verstehe ich nicht, was zwischen diesem Mädchen und meinem Bruder ist, aber ich bin nicht blind. Wären sich die beiden wirklich egal, würden sie nicht versuchen, die Aufmerksamkeit des anderen durch einen kindischen Streit zu gewinnen.

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Kohana's Sicht

"Ich mache mir Sorgen um sie. Ran ist nicht ungefährlich", gibt Nanami durch ihr Telefon zu bedenken. Eigentlich war unser Hauptthema etwas ganz anderes gewesen, doch die Sache mit unserer Freundin hing schwer in der Luft. Schwer seufzend lege ich mich auf dem Boden auf den Rücken. Meine Couch war direkt neben mir, aber irgendwie waren die Plakette gerade um einiges verlockender.

"Ich vertraue ihr und wenn sie Ran vertraut, werde ich ihm auch vertrauen müssen", spreche ich ins Handy und starre meine Lampe an, welcher über mir hängt.

"Ja schon, aber meinte sie nicht, dass ihr Ex sie auch schlecht behandelt hat?" Der Gedanke an Mizuno brachte mein Blut zum Kochen, wenn ich ein Junge wäre, hätte ich ihm schon lange eine reingehauen.

Nur leider besaß ich diese körperliche stärke nicht. "Ach Nanami ..."

Die Brünette auf der anderen Leitung blättert in ihrem Magazin eine Seite um, von dem sie mir schon erzählt hatte. Eben hatte sie sich bei mir ausgeheult, weil ihr Lieblingssänger in einem Interview seine Trennung bekannt gegeben hat. Und jetzt redeten wir über unsere Freundin, um die wir uns sorgen.

"Wie konnte dieses ... irgendwas zwischen den beiden überhaupt passieren? Erst hassen sie sich und dann-" Nanami bricht ab, findet keine Bezeichnung für dieses Verhältnis zwischen den beiden. Weder sind sie Freunde, noch hassen sie sich.

"Ich glaube nicht, dass es so plötzlich passiert ist", gebe ich zu bedenken und drehe mich auf den Bauch, weil mein Rücken begann zu schmerzen.

"Was meinst du damit?"

Kurz zögere ich zu antworten, weil meine Vermutungen ebenso gut falsch sein können, werde diese dann aber über den Haufen. "Kurz vor Y/n's Beziehung hatte Ran sich witzig darüber gemacht, dass sie noch nie einen Freund hatte. Eine Woche später war Mizuno ihr fester Freund. Ich kenne Ran nicht, aber wenn mich nicht alles täuscht, hat er erst seid dem Mizuno gehasst."

"Das zeigt nur, dass Y/n Mizuno nie wirklich geliebt hat", gibt Nanami zu bedenken und ich stimme zu.

"Trotzdem, die beiden können nicht die Augen von sich lassen. Jedes Mal, wenn sie Ran beobachtet, schaut er hin und sie ist plötzlich mit etwas anderem beschäftigt. Umgekehrt genau so." Mit jeder weiteren Vermutung, bestätigt sich meine Vermutung, dass sie sich schon viel länger mögen als sie zugeben möchten.

"Wie wär's, wir verkuppeln die beiden."

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𝐆𝐚𝐦𝐞 𝐰𝐢𝐭𝐡 𝐇𝐚𝐢𝐭𝐚𝐧𝐢 彡ᴿᵃⁿ ᴴᵃⁱᵗᵃⁿⁱ Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt