(Sonntag)
Ich packte meinen Koffer und im nächsten Moment entleerte ich ihn wieder. Und das heute schon zum dritten Mal.
Mir gehen Amara's Worte durch den Kopf.
Wieder packte ich einige Sachen ein, aber entleerte ihn diesmal nicht.
Schnell weg hier, bevor ich es mir anders überlege.Im Wohnzimmer setzte ich mich auf meine Couch und schaltete den Fernseher ein.
Wie immer lief nichts Interessantes.
Mars schmiegte sich an mich und genoss die Kraulerei.Plötzlich vibrierte mein Handy.
Eine WhatsApp-Nachricht.
Von Castiel:,,WiR sEhEn unS MoRgeN!", ahmte ich genervt seine Stimme nach.
So ein Vollidiot.
Am Liebsten würde ich jetzt meinen Koffer wieder ausleeren und ihn morgen dumm dastehen lassen.
Aber ich lasse es jetzt einfach.Mit voller Kraft warf ich mein Handy auf die andere Couch und mein Herzschlag beschleunigte sich kurz, weil es fast auf dem Boden landete.
Nochmal Glück gehabt.Bevor ich schlafen ging, sprang ich noch schnell unter die Dusche und entspannte meine Muskeln. Um meine Haare zu föhnen hatte ich keine Kraft mehr und ging deshalb mit nassen Haaren ins Bett.
(Montag)
Überpünktlich um 6:03 Uhr stand ich vor der Firma.
Außer dem Doppeldecker Reisebus, dem Busfahrer, einigen Mitarbeitern und mir stand sonst keiner hier.Keine Spur von meinen Freunden.
Keine Spur von Castiel.Ich habe mich extra früh auf den Weg gemacht, damit ich ihm nicht begegne.
Ich sah gerade, wie der Busfahrer gähnend aus dem Bus stieg.
,,Endschuldigen Sie. Könnte ich mich schon mal reinsetzen? Es ist ziemlich kalt draußen.'', log ich ihn an.
,,Sicher doch.'', antwortete er mir gelangweilt und nahm mir mein Gepäck aus der Hand, um es im Kofferraum des Reisebusses zu verstauen. Daraufhin öffnete er mir die mittlere Tür und ich betrat schonmal den Bus.
Ich überlegte kurz, ob es besser für mich wäre einen der oberen Plätze zu nehmen oder lieber die Unteren. Ich kann mir vorstellen, dass alle nach oben gehen würden, deshalb blieb ich unten und suchte mir einen Platz in der hintersten Ecke.
Ich setzte mich ganz nach Hinten und sicherte mir einen Fensterplatz.
So ist die Wahrscheinlichkeit, dass mich Castiel sieht, sehr gering.
Ich weiß, dass er mich so oder so irgendwann sehen wird. Aber je später, desto besser für mich. Und ich will mir seinen niedergeschlagenen Gesichtsausdruck nicht entgehen lassen. Die Enttäuschung.....wenn er denkt, dass ich nicht gekommen bin.Zum Glück habe ich mir nur einen grauen Jogginganzug und eine Lederjacke angezogen. So konnte ich bequem sitzen.
Ich warf schnell meine Kapuze über den Kopf, kramte aus dem Rucksack mein Buch heraus und begann zu lesen.
Ich wusste nicht wie lange wir fahren werden, aber da ein Reisebus organisiert wurde, dachte ich mir, dass es eine Weile dauern könnte bis wir ankommen.
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Ich hasse dich, Castiel Parker!
RomantikLilia Milton, 26 Jahre alt, konnte es kaum glauben: Nach unzähligen Absagen hatte sie endlich eine Zusage in den Händen. Ab morgen würde sie als Assistentin bei der Parker Consulting GmbH beginnen. Bisher war ihr Leben eher unspektakulär verlaufen...