Kapitel 11.1 - Lichter

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Nun stehe ich hier.
Vor meinem Kleiderschrank.
Und weiß nicht, was ich anziehen soll.
Immerhin ist das Motto 'weiß', somit kann ich meine vielfältige Auswahl etwas einschränken.

Nach etlicher Zeit fand ich ein kurzes, schulterfreies, weißes Kleid in meinem Schrank. Es war ein luftiges Kleid und hatte Volant-Ärmel, aber dennoch saß es an der Taille straff.
Und nein.....es lag nicht an meinem Babybauch.
Ich hatte noch keinen Babybauch.

Ich zog es schnell an und betrachtete mich im Spiegel.

Ich zog es schnell an und betrachtete mich im Spiegel

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Und ich fand es stand mir.
Da wir fast Ende August hatten und der Sommer sich dem Ende zuneigt, könnte es etwas kalt werden, aber dafür nehme ich mir dann einfach eine Jacke mit.

Ich lockte meine Haare mit dem Lockenstab und bürstete sie dann im Anschluss einmal durch, damit die Locken nicht so definiert waren.

Nebenbei schaute ich auf die Uhr- 18.37 Uhr.
Ich musste mich beeilen, denn Daryl könnte jeden Moment vor meiner Haustür stehen, um mich abzuholen.

Schnell schminkte ich mich. Mit Mascara, Kajal, Eyeliner und ein wenig Bronzer belebte ich mein blasses Gesicht.
Meine grünen Augen stachen zwischen der schwarzen Umrandung hervor.
Die frühere Lilia hätte sich jetzt sofort die braunen Kontaktlinsen aufgesetzt, aber mein lieber Freund ließ mich diese Zeit vergessen.
Zu guter Letzt trug ich einen dezenten Lippenstift auf und sprühte mich mit meinem Lieblingsparfüm voll.

Und fertig war ich.

Mit Blick auf die Uhr- 18.49 Uhr- zog ich meine Tasche um die Schulter und warf den Mantel um den Arm.
Unter diesem Kleid könnte ich eigentlich meine weißen Sneaker tragen, aber Marisa würde mir wahrscheinlich dann die Haare ausreißen.
Deshalb zog ich meine beigen Stiefel, mit nicht allzu hohem Absatz, an. Hoffentlich werde ich nicht aus dem Club geschmissen, weil meine Schuhe nicht weiß sind.

Ich setzte mich auf meine Couch und wartete nur noch auf den Anruf von Daryl.

19.01 Uhr.

Pünktlichkeit wird bei Daryl sowieso nie großgeschrieben.

Plötzlich klingelte mein Handy und ich sprang auf.
Mit schnellen Schritten ging ich an meine Haustür und riss sie auf.

Ich schaute geradeaus....aber konnte kein Auto an meinem Vorgarten erkennen.
Aus meiner Tasche kramte ich mein Handy heraus und blickte darauf.

Daryl hatte mich garnicht angerufen.
Es war Daniel.

Warum ruft mich denn Daniel an?

Ohne weiter zu überlegen, rief ich ihn zurück.

Es klingelte zweimal und er ging auch schon ran.

,,Lilia?"

,,Daniel?", scherzte ich.

,,Ehm. Was machst du so?"

,,Ich wollte gerade raus. Und was machst du so?"

,,Ah. Dann ist Castiel also bei dir. Dann bin ich beruhigt.", sagte Daniel und atmete beruhigt aus. ,,Ich stehe nämlich vor seiner Haustür und seine Lichter sind an. Deshalb hatte ich mich gefragt, warum er nicht aufmacht. Sag ihm, dass er sie aufge-"

Wie jetzt?

,,Castiel ist nicht bei mir.", unterbrach ich ihn.

,,Was?"

,,Seine Lichter sind an, aber er macht nicht auf?", fragte ich ihn erneut.

Daniel schwieg.

,,Daniel?"

,,E-Er ist bestimmt im Haus und hört laut Musik.", sagte Daniel plötzlich nervös.

Was geht hier vor sich?

,,Castiel hört keine Musik. Und schon garnicht so laut, dass er das Klingeln seiner Haustür nicht hören kann.", widersprach ich ihm. ,,Bleib dran. Ich rufe ihn kurz an."

,,O-Okay."

Ich rief Castiel an.

Es klingelte.

Und klingelte.

Aber er ging nicht ran.

Mein Herz schlug nun schneller als vorhin.

,,Daniel?"

,,Ich bin noch hier."

,,Er geht nicht ran. Ich komme zu dir."

,,N-Nein! Lilia. Du wolltest doch gerade rausgehen. Castiel ist bestimmt im Garten oder so, deshalb hört er uns nicht.", versuchte mich Daniel zu beruhigen.

,,Bis gleich, Daniel.", gab ich aber nur von mir und legte auf.

Panisch spazierte ich eine Weile in meinem Wohnzimmer hin und her, weil ich nicht mit dieser Anspannung ins Auto steigen wollte. Meine Gedanken erklärten die Unabhängigkeit und ich begann mir nun unendliche Szenarien einzubilden.

Beginnend bei Mr. Vanhover.

,,Was ist, wenn er wieder aufgetaucht ist?", fragte ich Mars, der mich mit unschuldigen Blicken ansah.

Ich versuchte wieder einen klaren Kopf zu bekommen.

Jedenfalls konnte ich jetzt nicht in den Club.
Ich nahm meine Autoschlüssel, stieg in meinen Smart und fuhr los.

Ich hasse dich, Castiel Parker!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt