Kapitel 9.9.5 - Parfüm

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Mir stockte der Atem und ich wusste nicht, was ich machen sollte.

Hinter mir stand mein Exfreund und vor mir stand ein Mann, der mich um einen Tanz bat.
Noch unangenehmer kann die Situation nicht werden.
Oder?

Mein Herz sagte mir, dass ich diesen Tanz nicht annehmen sollte.
Aber mein Verstand wollte Castiel provozieren.

Wollen wir doch mal sehen, wer von uns eifersüchtig ist....

Ich konnte ihn nicht noch länger warten lassen, deshalb ergriff ich seine Hand.

,,Sehr gerne, Klaus.'', antwortete ich ihm lächelnd.
Mr. Claim sah mich erstaunt an, als hätte er diese Antwort von mir nicht erwartet.

Er führte mich durch den Saal zur Tanzfläche und bahnte dabei rücksichtslos den Weg durch die anderen Gäste hindurch.

Auf der Tanzfläche stellten wir uns gegenüber und nahmen die Basisposition ein.
Er positionierte seine rechte Hand auf meinen unteren Rücken und nahm meine rechte Hand in seine linke Hand. Ich legte meine linke Hand auf seine rechte Schulter und Mr. Claim übernahm nun die Führung.

Ich fühlte mich leicht unwohl, ihn so nah bei mir zu sehen.
Aber selber Schuld Lilia.

Wir bewegten uns langsam im Takt der Musik.
Währenddessen versuchte ich seinen Blicken auszuweichen, aber ihn störte es anscheinend nicht, mich ununterbrochen anzusehen.

Unauffällig versuchte ich auch Castiel anzusehen, aber er war nicht in meinem Blickfeld.

,,Lilia. Wie läuft die Arbeit in der Firma?'', fragte Mr. Claim mich plötzlich.

,,Oh. Die Arbeit? Die Arbeit läuft ganz gut.'', antwortete ich ihm nervös.

Plötzlich fiel mir ein, was Jaqueline mir gesagt hatte. Ich solle Informationen aus ihm bekommen....

Eigentlich wollte ich es nicht tun, aber jetzt wäre die perfekte Gelegenheit dafür.

,,Mr. Parker ist nicht zu hart zu dir oder?'', fragte er mich nun.

,,N-Nein. Warum sollte er das sein?''

,,Weil ich ihn kenne. Er kann manchmal anstrengend sein.'', teilte er mir mit.

,,Wollen wir jetzt wirklich über Mr. Parker sprechen?'', fragte ich ihn mit gerunzelter Stirn.

,,Du hast Recht. Sprechen wir über etwas Interessanteres. Wie zum Beispiel dich!'', sagt er ganz energisch.

,,Ich bin nicht interessant Klaus.'', gab ich kopfschüttelnd von mir und er brach in Gelächter aus.

,,Das denkst du vielleicht. Du bist die einzige Person, die es geschafft hat, mich zu täuschen, Lilia. Das macht dich definitiv interessant.'', sagte er mit zusammengekniffenen Augen.

,,Ah. Stimmt. Da war ja etwas.'', scherzte ich und wir beide mussten lachen.
,,Solltest du dann nicht eigentlich wütend auf mich sein?''

,,Um ehrlich zu sein...das war ich. Aber ich konnte nicht wütend sein und gleichzeitig der schönsten Dame mit den wunderschönsten Augen hier im Saal widerstehen.'', gab er mir mit funkelnden Augen zu.

Warum versuchen alle Männer mich heute in Verlegenheit zu bringen?

Ich wich seinen Augen aus und suchte nun gezielt nach Castiel.

Vergeblich.

Irgendwie muss ich jetzt das Thema öffnen, bevor die Musik endet und wir uns wieder trennen.
Aber wie?

,,Wie läuft eigentlich deine Arbeit?'', fragte ich ihn nun und versuchte nebenbei auch die peinliche Stille zu durchbrechen.

,,Gut. Und sie wird demnächst noch viel besser laufen.'', antwortete er mir und versuchte geheimnisvoll zu wirken.

Ich hasse dich, Castiel Parker!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt