Kapitel 12.9.3 - Schachmatt

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Nachdem ich mein Kleid abgeholt hatte, fuhr ich schnell nach Hause und bereitete einige Snacks für die Mädels vor.
Nach und nach trafen sie ein, darunter auch Claudia, deren Laune sich merklich gebessert hatte.

Wir schauten einen Film, lachten viel, machten es uns gemütlich und versuchten, Claudia aufzumuntern. Manchmal verlor sie sich in Gedanken und ich wusste genau, woran sie dachte, aber wir brachten sie schnell wieder auf andere Ideen.

Plötzlich klopfte es an meiner Tür, während wir in ein Gespräch vertieft waren.

Die Mädels schauten mich skeptisch an.

,,Habt ihr noch jemanden eingeladen?", fragte ich, aber sie schüttelten alle den Kopf.

Ich stand auf und ging zur Tür.

Durch den Spion erkannte ich eine Person, dessen Ankunft ich hier am wenigsten erwartet hätte.

Denn es war Jaqueline.

Überrascht öffnete ich die Tür und Jaqueline sah mich an.

,,Hallo.", begrüßte ich sie überrascht.

,,Hey.", erwiderte sie.

Kurz sahen wir uns planlos in die Augen. Ich wartete erwartungsvoll.

,,Du fragst dich sicher, was ich hier zu suchen habe.", begann Jaqueline.

,,So würde ich es nicht ausdrücken...aber ja.", entgegnete ich verlegen.

,,I-Ich...", begann sie nervös.

Jaqueline und Nervosität?
Das kannte ich gar nicht von ihr.

,,Möchtest du reinkommen?", unterbrach ich sie.

Jaqueline hörte die Stimmen der Mädels und zögerte.

,,Nein, ich wollte dir nur etwas sagen. Dann bin ich auch wieder weg."

Ich sah sie fragend an, neugierig, was sie mir sagen wollte.

,,Ich wollte mich bei dir bedanken.", platzte es aus ihr heraus, sichtlich unangenehm berührt.

Überrascht trat ich hinaus und ließ die Tür hinter mir ins Schloss fallen.

,,Danken? Wofür denn?", fragte ich verwirrt.

Sie wich meinem Blick aus und setzte sich auf die Stufe vor meiner Haustür.
Ich folgte ihrem Beispiel und setzte mich neben sie.

,,Ich habe erfahren, dass du ein gutes Wort für mich eingelegt hast, damit Castiel mich nicht aus der Firma wirft.", erklärte sie.

Meine Augenbrauen erhoben sich und ich verstand nun.

,,Aber das hat ja nichts gebracht, denn du bist-"

,,Ich bin freiwillig zurückgetreten.", beendete sie meinen Satz nickend.

Ich schwieg und wartete darauf, dass sie weitersprach.

,,Ich kann dort nicht mehr arbeiten...nicht nach allem, was ich getan habe."

,,Jaqueline, jeder macht Fehler-"

,,Nein-", unterbrach sie mich.
,,Ich habe meine Fehlergrenze längst überschritten."

Wieder schwieg ich.

,,Zuerst habe ich versucht, euch auseinanderzubringen, indem ich dir etwas angehängt habe, was du nicht getan hast. Dann habe ich mit Castiel's Konkurrenz einen Pakt geschlossen und ihn dadurch hintergangen...und das alles habe ich nur getan, weil ich..."

Sie schwieg.

,,Weil du eifersüchtig warst.", beendete ich diesmal ihren Satz.

Jaqueline nickte voller Qual.

Ich hasse dich, Castiel Parker!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt