,,L-Lil-'', fing Castiel an zu stottern.
,,Ist mein Koffer hier?'', fragte ich sie monoton und sah beide abwechselnd an.
Es kam keine Antwort.
,,Mein Koffer. Ist der hier oder nicht?'',,Hier ist nur mein Koffer....und Cassie's.'', antwortete mir Jaqueline nasal.
Ich durchbohrte sie mit meinen Blicken.
Ganz ruhig bleiben Lilia.,,Schön.'', antwortete ich nur und machte auf dem Absatz kehrt.
,,Lilia!'', schrie mir Castiel hinterher, aber ich drehte mich nicht um.
,,Warte!'', schrie er erneut und diesmal hörte ich ihn aus der Nähe.
Ich beschleunigte meine Schritte und kam schon vor meinem Bungalow an.Gerade wollte ich hektisch die Tür aufschließen, jedoch griff Castiel nach meinem Ellenbogen und drehte mich zu sich um.
Von der Ferne hörte ich, wie Jaqueline die Tür zugeknallt hatte.,,Hör mir erstmal zu.'', gab Castiel von sich und sah mir tief in die Augen.
,,Geh weg! Bevor dich jemand hier sieht!'', sagte ich zu ihm mit zusammengebissen Zähnen und befreite meinen Ellenbogen aus seinem Handgriff.
,,Das ist mir scheißegal Lilia! Ich will, dass du mir erstmal zuhörst. Bei ihr in der Unterkunft läuft das Wasser anscheinend nicht. Deshalb wollte sie bei mir duschen. Mehr war da nicht. Sie hat nur geduscht und geht gleich wieder...'', erklärte er mir nervös.
Ich zog meine Augenbrauen zusammen.,,Okay.'', antwortete ich nur mit einer ruhigen Stimme.
,,Lil-'', wollte er wieder anfangen sich zu verteidigen, aber unterbrach sich selbst.
,,Warte mal. Was meinst du mit 'Okay'?'', fragte er mich nun verwirrt.,,Ich habe dich verstanden...und ich weiß, dass da nichts passiert ist. Im Gegensatz zu dir habe ich in diesen sechs Monaten gelernt, wie man einer Person vertraut....'', teilte ich ihm mit, schloss die Tür auf und knallte sie im selben Moment wieder zu.
Leider gab es an der Tür keinen Spion. Seinen Gesichtsausdruck hätte ich zu gerne gesehen.
Jaqueline ist ja hinterlistiger als ich dachte. Ich kann schwören, dass das Wasser in ihrer Unterkunft einwandfrei läuft, aber ich kann es nicht beweisen. Und der Vollidiot hat es ihr auch noch abgekauft. Du musst noch so einiges lernen Castiel.
In mir verspürte ich kein bisschen Eifersucht. Auch wenn Jaqueline mit komplett nacktem Körper vor ihm gestanden hätte....Castiel hätte sie nicht annähernd so angesehen, wie er mich immer ansah....und das auch, wenn ich drei Pullover und zwei Hosen übereinander getragen hätte.
Nun stand ich wieder in unserem Bungalow. Immer noch ohne Koffer.
Was mache ich jetzt?
Verzweifelt ließ ich mich wieder auf die Couch fallen.,,Hast du deinen Koffer gefunden?'', fragte mich Claudia, die gerade aus ihrem Zimmer kam und sich frische Klamotten angezogen hatte.
Ich schüttelte meinen Kopf.
,,Egal. Wir teilen uns einfach meinen Koffer.''Plötzlich klopfte jemand an unserer Tür und ich sprang auf. Ich öffnete die Tür und sah den Busfahrer vor mir stehen.
,,Fräulein. Ihr Koffer war doch noch im Bus. Tut mir sehr leid.'', teilte er mir mit und hielt mir meinen Koffer hin. ,,Sie waren die Erste, die Ihren Koffer abgegeben hatte, deswegen war er in der Ecke versteckt.''
,,Schon okay. Danke, dass Sie mir meinen Koffer vorbeigebracht haben.'', bedankte ich mich trotzdem bei ihm und er ging wieder.
Danke für Nichts Herr Busfahrer.
Egal.Ohne mich unter die Dusche zu werfen, weil wir keine Zeit mehr hatten, zog ich mich um. Weil es draußen etwas regnerisch aussah, zog ich mir eine enge Jeanshose, einen schwarzen Pullover, eine lange Weste und meine schwarzen Stiefel an. Meine Haare band ich zu einem Messy-Bun und wir gingen hinaus.
Unterwegs trafen wir einige Kollegen und gingen gemeinsam zum Treffpunkt.
DU LIEST GERADE
Ich hasse dich, Castiel Parker!
RomansLilia Milton, 26 Jahre alt, konnte es kaum glauben: Nach unzähligen Absagen hatte sie endlich eine Zusage in den Händen. Ab morgen würde sie als Assistentin bei der Parker Consulting GmbH beginnen. Bisher war ihr Leben eher unspektakulär verlaufen...