Kapitel 9.9.4 - Atemberaubend

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(Lilia Milton)

Nach 10 Jahren fand ich endlich einen Parkplatz und schlenderte nun mit diesen hohen Schuhen zum Eingang.
Eigentlich hatte ich wirklich vor meine weißen Sneaker zu tragen, aber ich wollte mich nicht in Schwierigkeiten bringen. Grüße gehen raus an Marisa. 

Ich trug ein langes, enges, schwarzes Kleid mit einem Schlitz am Bein. Während mein rechter Arm komplett bedeckt war, war mein linker Arm frei. Ich habe dieses Kleid in letzter Minute in meinem Schrank versteckt gefunden.
Es fühlte sich seltsam an, ein asymmetrisches Kleid zu tragen. Aber ich muss gestehen: Es stand mir.

Für meine Haare blieb mir nicht mehr viel Zeit, weshalb ich schnell einen messy, aber eleganten Dutt zauberte. Mit etwas Mascara, Bronzer und einem feuerroten Lippenstift lief ich dann schnell aus dem Haus.

Am Eingang standen mehrere Männer in Anzügen, an denen ich nun vorbeigehen musste. Diese Situation müsste für jede Frau unangenehm sein. Wissen Männer eigentlich nicht, dass wir es spüren, wenn sie uns mit ihren Blicken durchbohren?

,,Guten Abend.'', begrüßten mich einige Männer, während ich an ihnen vorbeiging. 

,,Abend.'', erwiderte ich und lächelte schüchtern. 

Nachdem mir meine Jacke abgenommen wurde, betrat ich den Saal. 

Uff.

Ich sah ganz viele Menschen auf einem Haufen, aber erkannte im ersten Blick niemanden.
Ich mischte mich unter die Menschenmenge und drängelte mich hindurch, bis ich bekannte Gesichter treffen konnte. 

Nach 3 Minuten begann ich mich zu fragen, ob Marisa mir wirklich die richtige Adresse gegeben hatte, weil ich niemanden finden konnte, den ich kannte.
So langsam fühlte ich mich....verloren.
Ich stand mitten im Saal und blickte um mich herum. 

Verzweifelt zog ich mein Handy aus meiner Tasche und tippte Marisa's Nummer an. 

,,Dieses Gesicht kenne ich doch...'', ertönte eine Männerstimme von hinten, aber ich wusste nicht, ob ich oder jemand anderes gerade angesprochen wurde.

Langsam drehte ich mich um und....erkannte nun ein bekanntes Gesicht. Aber es war nicht das Gesicht, welches ich mir zuerst erhofft habe zu sehen.

Es war Mr. Claim, der mich gerade mit funkelnden Augen ansah. 
Er trug einen marineblauen Anzug und hatte seine blonden Haare hinten zu einem süßen kleinen Zopf gebunden.

,,Guten Abend, Mr. Claim.'', gab ich vorsichtig von mir. 

Unsere letzte Begegnung mit ihm in der Firma war nicht sonderlich 'friedlich'. Deshalb wusste ich jetzt nicht, wie er reagieren würde. 

,,Guten Abend, Lilia.'', entgegnete er.
Er erinnerte sich tatsächlich noch an meinen Namen.
Wow.

Plötzlich ergriff er meine rechte Hand und küsste sie charmant. Diese Geste habe ich nicht erwartet, weshalb ich ihn leicht erstaunt ansah.  

,,Ich hätte niemals gedacht, dass ich dich wiedersehen würde.'', gab er von sich und durchbohrte mich mit seinen Augen. 

Soll ich ihn jetzt Duzen oder Siezen?
Und warum muss ich mir das Leben immer so schwer machen?

,,D-Das hätte ich auch nicht gedacht.'', erwiderte ich schüchtern. 

,,Wie geht es dir?", fragte er mich nun.

Wann hat mir zuletzt jemand diese Frage gestellt?
Und warum ist er so lieb zu mir?
War nicht ich diejenige, die ihn auf den Arm genommen hatte?

,,Mir geht es ganz gut. Danke der Nachfrage. Und...D-Dir?", entgegnete ich mit zittriger Stimme.

,,Jetzt geht es mir noch viel besser. Erzähl mal. Arbeitest du immer noch in der Parker Consulting GmbH?", fragte er mich neugierig und grinste leicht teuflisch.

Ich hasse dich, Castiel Parker!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt