Ich hasse dich, Castiel Parker!

Kapitel 12 - Malediven

Ich saß am Strand auf einer Sonnenliege auf den Malediven, während Castiel mir gerade den Rücken eincremte.

Die Sonne prallte direkt auf unsere Gesichter.

,,Dürfen sich Schwangere überhaupt sonnen?", beschwerte er sich dabei.

,,Nein. Schwangere dürfen eigentlich auch nicht atmen.", scherzte ich.

Nachdem ich ihm erzählte, dass ich schwanger bin, wurde er zum fürsorglichsten Mann auf der ganzen Welt.
Als wäre er davor nicht schon fürsorglich genug gewesen.
Wenn ich es ihm erlauben würde, dann würde er mich sogar bis zur Toilette begleiten.

Und es ging mir ein klitzekleines bisschen auf die Nerven.
Ich schiebe es mal auf die Hormone.

,,Mach dich ruhig weiterhin lustig über mich.", schmollte er hinter mir.

,,Ich kann nicht anders.", entgegnete ich lachend.
,,Du beschwerst dich über die Sonne, aber vergisst, dass vor zwei Tagen noch eine Pistole auf uns gerichtet wurde."

,,Hör auf mich daran zu erinnern Lilia. Es kommt mir sowieso so vor, als würde ich jeden Moment den Verstand verlieren, wenn ich darüber nachdenke, dass du während all den Situationen, die uns in letzter Zeit widerfahren sind, schwanger warst."

,,Stimmt. Ich war tatsächlich die ganze Zeit über schwanger. Aber wir beide wussten nichts davon. Erst war es der Einbrecher in der Firma, dem ich während des Feueralarms begegnet bin. Danach wurden wir in der Tiefgarage fast von einem Auto angefahren, den wir daraufhin verfolgt haben. Dabei hast du fast einen Unfall gebaut, nicht zu vergessen. Dann drohte Mr. Vanhover uns mit einem Messer in meinem Haus und-"

,,Lilia!", unterbrach mich Castiel.

Ich prustete los.

,,Ist ja gut.", ergab ich mich.
,,Ich, als die zukünftige Ehefrau von Mr. Parker, sollte mir eine extra Lebensversicherung anschaffen."

,,Ich bin deine Versicherung.", flüsterte mir Castiel ins Ohr und begann meinen Hals zu küssen.

Ich erzählte Castiel auch, dass ich mich, laut der Frauenärztin, in der 18. Schwangerschaftswoche befand und er lud sich daraufhin sofort eine App auf seinem Handy herunter, um den Fortschritt unseres Babys zu verfolgen.

Manchmal liest er sich die Informationen laut vor, was ich dann mit einem Schmunzeln im Gesicht mithöre.
Gestern, da hat er mir vorgelesen, dass unser Baby gerade in einer aktiven Zeit ist. Es soll schon treten, Grimassen schneiden, Purzelbäume schlagen und sich drehen können.

Ob ich irgendetwas davon spüre?
Nein.

Castiel fragt mich auch alle sechs Stunden, ob ich irgendwelche Bewegungen spüre.
Aber ich spüre wirklich rein garnichts.
Vielleicht liegt es daran, dass unser Baby erst die Größe einer Paprika hat.

Ich bin jedenfalls froh darüber, dass sich wenigstens meine Übelkeit etwas gelegt hat.
Zwar spüre ich morgens immer eine leichte Übelkeit, aber dies hält zum Glück auch nicht so lange an. Über der Kloschüssel hocke ich auch nur noch einmal in der Woche.

Von meinem Zustand wissen momentan nur Castiel, Jaqueline und Amara Bescheid.
Castiel hätte es gerne der ganzen Welt preisgegeben, aber ich wollte noch ein wenig warten.

Aber jetzt vergessen wir das alles mal.
Denn ich muss unsere restlichen 3 Tage hier auf den Malediven genießen.

Als Castiel meinen Rücken eingecremt hatte, tauschten wir die Plätze und nun cremte ich seinen Rücken ein.

Während ich eine gute Schicht Sonnencreme auf seinem Rücken verteilte, gingen zwei Frauen in Bikinis an uns vorbei und durchbohrten Castiel mit ihren Augen. Daraufhin verschwanden sie auch wieder.