Kapitel 15

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Kapitel 15

Oben Nikolai / Kid Brunswick „4AM"

Die endlose Nacht war von Schlaflosigkeit geprägt. Nach dem ich Nikolai vor den Kopf gestoßen hatte. Obwohl er nichts für meine derzeitige Lebenssituation konnte und mir hier in diesem Luxus eine Auszeit bot. Hatte ich meinen ganzen Frust, der eigentlich Jax und seinem brutalen Übergriff galt, an Nikolai ausgelassen.

Das schlechte Gewissen fraß mich auf und Ich wusste nicht wie ich mich bei ihm entschuldigen sollte. Das Abendessen war angespannt und schweigsam verlaufen und ich entschuldigte mich bald in eines der Gästezimmer.

Auch mein heiß geliebter Discovery Channel vermochte es nicht mich von meinen quälenden Gedanken abzulenken. Und am schlimmsten wog die Erkenntnis das ich wertvolle Zeit verschwendete. Mein aufeinandertreffen mit Nikolai hatte ich mir wesentlich leidenschaftlicher vorgestellt. Aber es war klar das er die Blutergüsse und Würgemale nicht übersah. Ich spürte wie es in ihm arbeitete, er wollte wissen wer für meine Verletzungen verantwortlich war. Obwohl er das bereits ahnte. Als er mich küsste vergaß ich alles um mich herum, und dachte einen Moment lang nicht mehr daran was Jax mir angetan hatte. Denn mit dem dunkelhaarigen Mann fühlte ich mich sicher, genau wie damals bei unserem ersten aufeinandertreffen.

Ich holte tief Luft und schwor mir diesen neuen Tag mit guten Vorsätzen zu beginnen. Nachdem ich frisch geduscht mein Zimmer verließ, begab ich mich auf die Suche nach meinem Gastgeber.
Lange musste ich nicht nach Nikolai suchen. Er stand Oberkörperfrei in der hellen Küche und bereitete sich einen ekelhaft grünen Smoothie zu. Das Gebräu war sicherlich sehr gesund nur erinnerte die Übelkeit erregende Farbe eher an einen giftigen Zaubertrank.
Doch der Gedanke verflog so schnell wie er gekommen war. Nikolai spannte den Oberarm an, als er den Mixer startete. Und ich konnte meinen Blick nicht von dem perfekt definierten Muskel losreißen. Er musste wohl gerade fertig geworden sein mit einem schweißtreibenden Krafttraining. Seine Haut glänzte in dem weichen Licht des morgens und seine unbedeckte Brust hob und senkte sich mit seinen tiefen Atemzügen.

Mir wurde bei seinem bloßen Anblick die Knie weich. Und ich wollte erneut seinen maskulinen Körper unter meinen Fingerspitzen spüren.
Die Musik seiner Kopfhörer war so laut das er mich noch nicht bemerkte. Vorsichtig kam ich näher und blieb ihm gegenüber mit der Kücheninsel zwischen uns stehen. Verblüfft schaute er zu mir auf und stellte den Mixer ab. Ein weiches Lächeln umspielte seine Lippen und sein Blick wanderte aufmerksam über mich. Verlegen nahm ich meine Unterlippe zwischen die Zähne und zwang mich seinen Blick zu erwidern. Hastig nahm er die schwarzen Kopfhörer ab und hängte sie sich lässig um den Hals. Lauter Metal dröhnte aus den Ohrmuscheln und eine aggressive Männerstimme brüllte Now the world is my trigger, and I'm here to fucking pull it

Ich hob irritiert eine Braue. „Ich hätte dich nicht unbedingt für einen Metalhead gehalten." dann grinste ich ihn übermütig an.

„Perfekt für ein Workout am Morgen." antwortete er und strafte die Schultern.

Ich räusperte mich verlegen, aber meine Augen konnte ich nicht von ihm abwenden. „Das sieht man." flüsterte ich heiser.

Amüsiert stützte er die Hände auf die marmorne Arbeitsplatte. Und dabei spannten sich seine perfekten Bauchmuskeln an. Bei dem bloßen Anblick lief mir das Wasser im Mund zusammen. Noch nie hatte ein anderer Mann einen solch intensiven Effekt auf mich gehabt. Aber Nikolai entfachte ein Verlangen in mir, das mich innerlich verbrannte. Mein halbnackter Gegenüber ließ meine Fantasie verrückt spielen und meine Unterhose unangenehm eng werden.

„Hast du gut geschlafen?" fragte er freundlich.

„Um ehrlich zu sein, nein. Nikolai es tut mir leid wegen gestern. Ich wollte dich nicht so anfahren." erklärte ich vorsichtig, wobei ich mir nervös einige Locken aus der Stirn schob.

Payton Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt