Kapitel 35

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Kapitel 35

Ich zwang mich nicht auf die Uhr zu blicken. Wollte nicht wie ein dummer sehnsüchtiger Schuljunge auf meinen Schwarm warten, nur um doch wieder enttäuscht zu werden.
Juans eindringliche Worte noch immer im Ohr. Hatte ich dieses Wochenende genutzt in mich zu gehen und das für und wieder eines Lebens in Los Angeles abzuwägen.

Auf der negativen Seite standen Susanna und Jax. Er wusste wo ich wohnte, der Biker konnte mich wunderbar in ein Druckmittel gegen Nikolai verwandeln.
Dazu kam noch seine krankhafte Besessenheit mit mir, die den blonden Hünen dazu trieb meinen besten Freund zu beschatten.

Auch einige meiner Kunden wollte ich nie wieder sehen, doch hier in L.A. lief ich jeden Tag Gefahr das genau das geschah. Eine gewisse Paranoia verfolgte mich jedesmal wenn ich das große umzäunte Anwesen verließ. Wollte ich wirklich ein Leben hinter Mauern fristen. Einen depressiven Käfig gegen einen neuen schöneren goldenen Käfig eintauschen? Auch wenn meine Lebensumstände hier mit allen Annehmlichkeiten versüßt wurden. Fühlte ich mich eingeschränkt, mir fehlte ein Ziel, eine Aufgabe die mich erfüllte.

Aber da war das riesige Plus auf meiner Pro und Kontraliste. Nikolai. Der Mann der jede wache Minute meines Verstandes beanspruchte. Der Mensch der mir mit jeder Stunde wichtiger wurde. Er riskierte viel, um hier in diesem herrlichen Haus mit mir zusammen zu leben. Seine Ehefrau war natürlich ein riesiges Minus, aber konnte ich wirklich erwarten, das ein gut aussehender Mann Anfang dreißig ohne Ballast daherkam.

Das knirschen von Autoreifen riss mich aus meinen Grübeleien, es war erst früher Abend. Konnte er jetzt schon zurück sein? Hatte Melodie ihre besitzergreifenden Klauen um ihren Ehemann gelöst?
Oder betrat eine andere Person das Grundstück? Aber ohne Code konnte man das große schmiedeeiserne Tor nicht überwinden, es sei denn man gehörte zur Familie. Unsicher ging ich in die Küche und spähte in den hohen Eingangsbereich. Schritte kamen aus Richtung der Tiefgarage, die die kostspieligen Fahrzeuge unter der Villa beherbergte.

Mein Herz blieb einen Moment lang stehen als mein Blick auf Nikolai fiel, ehe es holprig seinen gewohnten Dienst aufnahm

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Mein Herz blieb einen Moment lang stehen als mein Blick auf Nikolai fiel, ehe es holprig seinen gewohnten Dienst aufnahm.
Es waren nur zwei lächerliche Tage die wir getrennt waren, aber es fühlte sich wie eine unbezwingbare Ewigkeit an. Er lächelte erleichtert und kam zu mir, unsicher schaute ich zu ihm auf. Unsere Trennung war Freitag so abrupt gewesen, das ich nicht wusste ob er unser Verhältnis überhaupt fortführen wollte. Mit all den möglichen Konsequenzen die sein Leben ruinieren würden, ein Niemand wie ich würde nichts einbüßen. Aber Nikolai konnte alles verlieren.

Doch zu meiner Überraschung umarmte er mich und drückte mich fest gegen seine muskulöse Brust. Sofort umhüllte mich sein vertrauter Zedernduft. „Du bist noch hier." flüsterte er leise gegen meine Schläfe. Halt suchend grub ich meine Fingerspitzen in seinen breiten Rücken. Unter dem dünnen Stoff seines weißen Shirts spürte ich wie sich die Muskeln anspannten. „Natürlich." erwiderte ich schlicht. Er nahm mein Gesicht in beide Hände und musterte mich genau. Der große dunkelhaarige Mann zögerte einen Moment lang, ehe er seine weichen Lippen auf meinen Mund presste. Es war verzweifelt, so drängend das wir nur voneinander abließen um Luft zu holen. Dieser Kontakt war wichtiger, lebensnotwendiger als Atmen.

Payton Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt