Kapitel 28

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Kapitel 28

Oben Nikolai/ Moody Blues „Night's in white satin"

Das Gespräch mit Nikolais Anwalt war mir nahe gegangen. Ich hatte nie erwartet das mich Außenstehende so sahen. Das man mir solche Arglist zutraute.
Wahrscheinlich hatte Cooper recht, jeder vernünftige Mensch würde mich für hinterhältig und manipulativ  halten. Das ich versuchte den meisten Profit aus der Situation zu erwirtschaften. Niemand würde vermuten das ich so sehr strauchelte im Leben das ich mich verkaufen musste.

Ich hatte die Hoffnung gehegt das Nikolai mehr in mir sah, doch sein Freund wollte ihn vor mir schützen. Das konnte ich ihm nicht verdenken, wäre ich an Coopers Stelle würde ich das selbe tun.
Es sah nicht gut für mich aus, und der Anbruch unseres letzten gemeinsamen Tages tat sein übriges. Es schien wie eine unüberwindliche Bürde die Tränen zurück zu halten, ich war mental so ausgelaugt. Und die Angst vor einem Wiedersehen mit Jax, steigerte meine Panik nur noch mehr. Er würde mich für den Verlust des Wegwerfhandys büßen lassen.

Und wenn nun auch noch LeRoy zu unseren Kunden gehörte, konnte ich mir Jax's sadistische Strafe bereits ausmalen. Vielleicht konnte ich Nikolai bitten, das er LeRoy die Besuche verbot. Aber was machte ich mir vor, es war naiv zu glauben ich könnte der ganzen Situation entrinnen.

Nikolai war besorgt, als uns Cooper kurz nach unserem vier Augen Gespräch verließ. Und wollte wissen was der Respekt einflößende Anwalt zu mir gesagt hatte. Aber ich war ihm eine Antwort schuldig geblieben. Statt dessen umarmte ich ihn einfach nur stumm und inhalierte seinen verführerischen Duft. Etwas was ich bald nicht mehr haben würde.

Ich seufzte schwer und deckte weiterhin den kleinen Tisch auf der Terrasse für unser gemeinsames Frühstück

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Ich seufzte schwer und deckte weiterhin den kleinen Tisch auf der Terrasse für unser gemeinsames Frühstück. Innehaltend starrte ich auf den langen rechteckigen Pool und betrachtete abwesend wie die kleinen Wellen über den Rand des Jacuzzis leckten. Vielleicht sollte ich mich im Morgengrauen davon stehlen und mein Glück auf der Straße probieren. Irgendwo als Tagelöhner anheuern, schließlich beherrschte ich einiges handwerkliches Geschick, dank meines Vaters.

Meine Gedanken wanderten nach Kanada, hätte ich mit fünfzehn die richtige Entscheidung getroffen und wäre bei meinem Vater und meinem älteren Bruder geblieben. Aber dumm und naiv wie ich war folgte ich meiner impulsiven Mutter in die große Stadt. Um in so vielen Lebenslagen zu scheitern.
Ich würde meinen Vater so gern anrufen und bitten mich hier raus zu holen. Aber dann müsste ich ihm meinen schändlichen Werdegang gestehen.

Trotzdem fischte ich nach meinem Handy in der Hosentasche und blätterte durch die kurze Liste meiner Kontakte auf dem Display. Mein Finger schwebte über dem Namen meines älteren Bruders und ehe ich mich versah wählte ich bereits seine Nummer. Es dauerte nicht lang und seine freundliche Stimme erklang. „He Alter, lang nicht mehr gehört, bist du noch unter den Lebenden?"

„Ja Jessie so schnell wirst du mich nicht los." antwortete ich mit einem kleinen Lächeln.

„Du hast schon ewig nichts mehr von dir hören lassen. Wie gehts im Sunshine State?" tadelte er mich spielerisch und ich konnte sein spöttisches Grinsen vor mir sehen.

Payton Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt