Kapitel 42Oben Payton
Zwei Monate später
„Warum sollte ich sie mitten im Semester einstellen?" fragte eine überaus engagierte Shopmanagerin die ihren Beruf etwas zu wichtig nahm. Die farblose Brünette mit einem strengen Knoten, interviewte mich als würde ich mich in einer Top Anwaltskanzlei bewerben. Und nicht um einen zwanzig Stunden Job als Barista in einem Coffeeshop am ortsansässigen College.
„Weil ihr Angestellter gerade dabei ist die Espressomaschine abzuwürgen. Ich kenne die Maschine sie ist sehr sensibel, aber damit bekommt man den besten Kaffee hin." erklärte ich entspannt und deutete auf den dunkelblonden Studenten der Blut und Wasser schwitzte, während er versuchte die Höllenmaschine zu bezwingen. Und sich in den letzten fünf Minuten mindestens zweimal am Milchaufschäumer verbrannt hatte.
„Oh Anthony." sie klang erschöpft. „Na gut ich geb dir den Job. Du fängst morgen vierzehn Uhr an. Ich schau mir das zwei Wochen an und wir sehen ob es passt." gab sie klein bei und schob sich die schwarze Brille die kurze Nase hinauf. Ich gab ihr ein selbstsicheres Lächeln und verließ das belebte Café.
Nach einer halbstündigen Fahrt kam ich in Beverly Hills an. Ich gab den Hauscode am schmiedeeisernen Tor von Nikolais Anwesen ein, welchen ich mittlerweile im Schlaf auswendig konnte. Selbstverständlich fuhr ich den Porsche direkt in die Tiefgarage und umging so den Haupteingang und die opulente Einfahrt.
Gut gelaunt betrat ich das Haus, was in so kurzer Zeit zu meinem Zuhause geworden war. Ich stellte meine Unitasche auf einen der Barhocker in der Küche ab. "Nik bist du zu Hause?" rief ich in das stille Haus. Sein Bentley stand auf seinem angestammten Platz, er musste hier irgendwo sein. Ich wollte ihm unbedingt von der guten Nachricht erzählen. Hastig lief ich auf die schattige Terrasse. „Nik ich habe..." begann ich aufgeregt, da drehte sich eine ältere Version meines Geliebten zu mir um. Ich gefror an Ort und Stelle. Mein Herz konnte man sicherlich bis zum Hollywoodzeichen hören„Nik?" wiederholte er gedehnt meinen Ausruf und blickte seinen sprachlosen Sohn interessiert an. „Deine Angestellten sprechen dich mit einem Spitznamen an?" amüsiert musterte er mich.
Mir entging nicht die unterschwellige Herablassung.Nikolai erholte sich schnell von dem Schock. „Das ist Payton er kümmert sich um die Villa und alle nötigen Reparaturen. Und er ringt der Kaffeemaschine einen exzellent Espresso ab." erwiderte er nonchalant als wäre es das normalste auf der Welt und lenkte von der kompromittierenden Situation ab. Während mir der kalte Schweiß ausbrach. Ich mochte es noch nie im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit zu stehen.
„Wärst du so freundlich und würdest uns zwei Espresso machen." ich sah wie sein Kiefermuskel zuckte. Beflissentlich zog ich mich in die Küche zurück und widmete mich meiner neuen Aufgabe. Ich sah auf mein Handy während ich am Tresen stand und die schwarze Flüssigkeit in die kleinen Tassen lief. Da prangte eine Nachricht von Nikolai das sein Vater anwesend sei. Ein leiser Fluch kam über meine Lippen und ich presste mir angespannt die Fingerspitzen gegen die Schläfen. Es waren Fehler wie dieser die unser Lügenkonstruckt ins wanken brachten. Unser Techtelmechtel lief zu gut und wiegte mich in falscher Sicherheit.
Ich versuchte mich zusammen zu reißen und die beiden so ähnlichen Männer nicht merken zu lassen wie sehr meine Hände zitterten. Zu erst bediente ich Nikolais Vater und das lief auch ohne Komplikationen über die Bühne. Aber bei Niks Tasse schwappte etwas von der kochend heißen Flüssigkeit auf die filigrane Untertasse.
Erschrocken sah ich in sein Gesicht, er schüttelte kaum merklich mit dem Kopf. „Schon gut." flüsterte er kaum hörbar. Dann wand er sich wieder an seinen Vater und bedeutete ihm fortzufahren. „..Deine Mutter macht sich Sorgen um deine Ehe. Seit deinem Geburtstag bist du kaum in Malibu gewesen, hat sich Melodie bei ihr beklagt. Hast du eine Affäre Sohn?.."
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Payton
عاطفيةWie lange werde ich das noch tun? Meinen Körper verkaufen, meine Seele verkaufen das letzte bisschen Selbstbewusstsein das ich versuche mit aller Macht zu bewahren. Wer auch immer glaubte es wäre einfach sich zu prostituieren, ist verrückt. Tagtägl...