Kapitel 45Nikolai
Erleichterung erfüllte mich, als ich Sascha und Payton gemeinsam auf der Couch sitzen sah. Die Beiden sprachen mit einander, als würden sie sich bereits ein Leben lang kennen. Die helle Stimme meines Sohnes klang so glücklich und sorgenfrei.
„Welches ist dein Lieblings Auto?" fragte der Vierjährige neugierig.
„Ich mag Hook am meisten." antwortete Payton im Brustton der Überzeugung und deutete auf den Bildschirm. Wo ein rostiger alter Zeichentrick Abschlepper mit fehlender Motorhaube zusehen war.
„Warum?" empörte sich mein Sohn. „Er ist nur ein alter Anschleppwagen. Und ist nicht mal schnell."
„Aber Hook ist der beste Freund den man haben kann." gab mein Geliebter lächelnd zurück.
„Lightning ist das beste Rennauto der Welt." stellte mein Sohn triumphierend klar.
„Besser als ein Formeleinsauto?" fragte Payton skeptisch.
„Klar er ist Speed." ein amüsiertes Lachen kam über die Lippen die ich noch vor einer Stunde heimlich geküsst hatte. Welche süß und verheißungsvoll schmeckten.
Ich war froh das sich die Beiden auf Anhieb gut verstanden. Alexander akzeptierte Payton ohne jede Scheu, ich hatte ihn mit einer kleinen Notlüge vorgestellt. Das Payton sich um die Belange des Hauses kümmerte und deswegen hier wohnte. Meinen Sohn interessierte das nicht im mindesten, er war froh über die Gesellschaft. Und so hatten wir die letzten Tage zu einem entspannten miteinander in meinem Haus gefunden. Es war schon seltsam wie selbstverständlich sich alles fügte und funktionierte.
Payton kam zu mir in die Küche und ich konnte den Blick nicht von seiner schlanken Gestalt lösen. Es juckte mir in den Fingern ihn erneut zu berühren. Die gestohlenen Küsse im vorbeigehen genügten mir nicht mehr.
Er schenkte mir ein scheues Lächeln und seine kühlen Finger glitten flüchtig über meine Hand. Die zaghafte Berührung durchfuhr mich wie ein Stromschlag. Ohne darüber nach zu denken folgte ich ihm. Seine bloßen Füße machten kaum ein Geräusch auf dem gefliesten Boden.„Wann kommt Maria?" flüsterte er leise als ich ihn in eine Ecke drängte. Ich war ihm so nah, das ich seinen Atem auf meiner Haut spürte.
„In einer halben Stunde." erwiderte ich etwas atemlos, wobei ich meine Augen nicht von seinen Lippen losreißen konnte.
„Ich habe erst gegen Mittag eine Vorlesung. Was hältst du davon wenn wir dann eine Runde schwimmen gehen." schlug er leise vor und blickte unter langen dichten Wimpern zu mir auf. Ein mir bekanntes Kribbeln machte sich in meinem Inneren bemerkbar. Der Versuchung nicht länger wiederstehend legte ich meine Hand an seine Wange und presste meinen Mund auf seine samtigen Lippen. Ich spürte sein Lächeln als sich unsere Lippen vereinigten. Seine Zunge schmeckte nach süßen Erdbeeren, als sie sich willig meinem Spiel ergab.
Hingerissen von seiner Nähe vergaß ich alles um mich herum. Nur die Wärme seines Körpers der sich vertraut gegen den meinen drängte war in diesem Moment wichtig.
„Daddy ich habe immer noch Hunger." begehrte eine helle Kinderstimme meine Aufmerksamkeit.
Wehmütig ließ ich Payton los und ging zurück in die Küche. Mein Sohn kam zielstrebig auf mich zu. Ich hob ihn mühelos hoch und er lächelte mich selig an, das die zwei hübschen Grüppchen sichtbar wurden. „Wie viel passt den in deinen kleinen Bauch?" fragte ich ihn mit gespielter Ernsthaftigkeit und streichelte über sein rotes Lightning McQueen T-Shirt.
„Pancakes passen immer." ich verzog angewidert bei der Erwähnung der ungesunden Mahlzeit das Gesicht.
Payton kam grinsend zu uns. „Ich mach dir ein paar gesunde mit Blaubeeren." versprach er meinem Sohn und zwinkerte mir aufmunternd zu.

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Payton
RomanceWie lange werde ich das noch tun? Meinen Körper verkaufen, meine Seele verkaufen das letzte bisschen Selbstbewusstsein das ich versuche mit aller Macht zu bewahren. Wer auch immer glaubte es wäre einfach sich zu prostituieren, ist verrückt. Tagtägl...