Kapitel 21

303 35 83
                                    



Kapitel 21

Oben Payton/ Jeris Johnson „Drown"

Nikolai

Eine seltsame leichte Routine hatte sich die zweite Woche zwischen uns eingeschlichen. Ich versuchte so viel Zeit wie möglich für Payton zu haben und ich genoss jede frei Minute mit ihm. Er lächelte von Tag zu Tag mehr und wirkte so viel glücklicher.
Die anfängliche Befangenheit war wie ein Schleier von ihm abgefallen und zeigte den fröhlichen und neugierigen jungen Mensch der er wirklich war.

Und ich begehrte ihn um so mehr. Ich wollte diesen wunderbaren Jungen einfach nur glücklich sehen, ihm ermöglichen sein volles Potential zu entfalten. Etwas worin bisher jeder Mensch in seinem Leben versagte.
Payton sprach wenig über seine Familie und sein zu Hause in Kanada. Ich wusste nur das seine Eltern sich scheiden ließen und er mit fünfzehn mit seiner Mutter nach Los Angeles zog. Was danach geschah erwähnte er mit keiner Silbe. Nur meine Vermutung ließ schlimme Szenarien in meinem Geist entstehen, schließlich musste ich nur daran denken wo ich Payton kennenlernte.

„Hör auf zu starren." holte er mich aus meinen düsteren Gedanken. „Und mach nicht diese Falte." er deutete zwischen meine Brauen.

„Dann muss ich dich wohl mit auf Arbeit nehmen dort runzle ich permanent die Stirn. Da kannst du mich daran erinnern es zu unterlassen." grinste ich ihn vielsagend an.

„Oh und welchen Job könntest du mir bieten mit meinen Qualitäten?" er schlug kokett die Augen nieder und biss sich auf die Unterlippe.

„Das habe ich vergessen." stöhnte ich hilflos und befreite seine Unterlippe in dem ich einen unschuldigen Kuss auf seine samtigen Lippen hauchte. „Du bist eine zu große Ablenkung. Ich wäre wenig produktiv in deiner Anwesenheit. Zumindest was die Arbeit anbelangt." flüsterte ich leise an seinen bebenden Mund. Dann gab ich ihn wieder frei und eilte an die zischende Pfanne zurück die unser Frühstück enthielt. Resolut wendete ich das Omelett.

Mein Blick huschte zurück zu meinem jungen Gast, wie er versonnen einige Erdbeeren für seine Haferflocken schnitt. Ich sorgte dafür das immer Frische im Haus waren um seiner Vorliebe nach zu kommen.
Stundenlang könnte ich ihm zuschauen wie er vor sich hin lächelte und mein Haus mit Glück und Zuversicht erfüllte. Das er mir einen Grund gab die Arbeit zu vernachlässigen und endlich begann zu leben. Nie hatte es sich so innig mit Melodie angefühlt, zu Anfang gab es sexuelle Anziehung, denn sie war eine schöne begehrenswerte Frau.
Und dann hieß sie meine Familie mit offenen Armen willkommen und sie fügte sich perfekt ein. Aber irgendwann begriff ich das es nicht genug war, doch zu dem Zeitpunkt steckte bereits ein Ring an meinem Finger und meine Frau war guter Hoffnung.

Alexanders Geburt machte es ein wenig einfacher für mich. Meine begrenzte Freizeit verbrachte ich mit ihm und erfreute mich daran wie er die Welt entdeckte. Und Melodie ließ mich gewähren, erhoffte sie sich doch weitere Kinder wenn sie sah wie ich mit Sascha spielte und lachte.

„Nikolai du machst es schon wieder." sacht stieß mich Payton mit dem Ellenbogen an. Als wir gemeinsam am Tresen saßen und erneut eine Mahlzeit mit einander teilten, so wie die vergangenen Tage.

Fragend blickte ich zu ihm und folgte dem Löffel der sich einen Weg zu seinem Mund bahnte. Ein Tropfen Milch gelang die Flucht und glitt hinab zu seinem Kinn. Reflexhaft streckte ich die Hand aus und fing ihn auf, Payton beugte sich über meine Hand und leckte die Milch von meiner Fingerspitze als wäre es das natürlichste der Welt. Und vielleicht war es das zwischen uns. Warum waren wir so im Einklang wenn wir doch aus völlig unterschiedlichen Welten kamen?

Ich atmete tief durch um mich zu sammeln. „Was möchtest du heute unternehmen?"

Versonnen schaute er mich an. „Das hängt davon ab ob wir das Haus verlassen wollen?"

Payton Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt