Kapitel 17Oben Payton / Kid Brunswick „When we were young"
Ich erwachte in einer warmen Umarmung in einem fremden lichtdurchfluteten Schlafzimmer. Nikolais Sandelholz Duft hüllte mich ein wie ein schützender Kokon. Am liebsten hätte ich geschnurrt wie eine zufriedene Katze. Warum fühlte sich das wie zu Hause an? In seinen starken Armen kam ich mir sicher und behütet vor. Doch ich konnte Nikolai nicht zeigen, wie viel mir seine Nähe bedeutete, schließlich war das hier nur ein Job. Ich seufzte schwer und barg mein Gesicht an seiner breiten Brust.
Auf keinen Fall durfte ich die zerbrechliche Stimmung zwischen uns mit meiner Gefühlsduselei ruinieren. Ich musste nur einfach den glücklichen sorgenfreien Jungen spielen für den er bezahlt hatte und die drei Wochen genießen. Und wie konnte ich nicht glücklich sein, in der Gegenwart dieses wunderbaren Mannes. Das einzige was in diesem Moment schwer auf meiner Seele lastete, war der Gedanke ihn irgendwann in naher Zukunft verlassen zu müssen.
Nikolais Griff wurde fester um mich als er sich langsam in seinem Schlaf regte. Ich begann sanft über seinen Oberarm zu streichen. „Warum bist du schon wach?" murmelte er schlaftrunken.
„Die Sonne hat mich geweckt." flüsterte ich leise und schob meinen Schenkel über seine nackte Hüfte. Seine freie Hand legte sich sofort darüber und strich beruhigend auf und ab. Hinter der Berührung verbarg sich nichts sexuelles, einfach nur zwei Liebende die sich versichern wollten das ihr Bettgefährte auch noch bei Sonnenaufgang an ihrer Seite war.
„Versuch noch etwas zu schlafen." er griff über mich hinweg und begrub mich zur Hälfte, als er nach einer Fernbedienung auf dem Nachttisch fischte. Dann begannen sich die Rollläden der Balkonfenster wie von Zauberhand zu senken und hüllten uns in behagliches Zwielicht.
„Musst du heute arbeiten?" fragte ich und blickte zu ihm auf. Er stützte sich ab um mich nicht vollends zu erdrücken und war mir dabei so nah das sich unsere Nasen fast berührten. Ich spürte genau wie sich seine morgendliche Erregung gegen meine Leiste presste.
„Nein, nur ein wenig Homeoffice. Ansonsten gehöre ich ganz dir." Ich lächelte zu ihm auf und spreizte die Schenkel weiter. Er beugte sich zu mir hinab und küsste mich sanft das ich glücklich die Augen schloss. Das hier fühlte sich keineswegs professionell an, sondern nach etwas echtem sehr verletzlichen. Das ich bis jetzt bei noch keinem Menschen gespürt hatte. Nikolai berührte eine tief vergrabene Sehnsucht in mir die langsam den fragilen Käfig um mein Herz zerbrach.
„Sei vorsichtig mit dem was du versprichst." mahnte ich ihn spielerisch und streichelte ihm sanft über die stoppelige Wange. „Ich werde dich beim Wort nehmen." ich zog ihn zu mir hinab und gab ihm einen Kuss in den ich all die Sehnsucht legte die in mir brannte.
„Versprich mir das du Niemandem außer mir so küsst." hauchte er dicht an meine Lippen, bevor er den Kuss mit der selben Hingabe erwiderte.
„Nein du bist der Einzige Nik." hauchte ich etwas atemlos und umarmte ihn ein wenig zu fest. So viel zu leicht und unverfänglich.
Das hier ging viel zu schnell oder funktionierte das so zwischen normalen Menschen? Nur wem machte ich hier etwas vor, wir waren nicht normal. Wir waren der verheiratete Millionär und der verruchte Callboy.„Hör auf darüber nach zu denken. Ich kann sehen wie es in dir arbeitet." holte er mich mit seinem unwiderstehlichen Akzent zurück. „Hier sind nur wir Beide und das zählt. Wir wollen das Beide oder liege ich falsch?" fragte er vorsichtig und legte sich neben mich. Ich vermisste augenblicklich seine Wärme, doch er zog mich an sich damit ich mich an seine Seite schmiegte.
Ich legte meine Wange erneut an seine starke Brust und lauschte seinem kräftigen Herzschlag. „Noch nie in meinem Leben wollte ich etwas so sehr." antwortete ich ehrlich und hielt angespannt die Luft an und wartete auf seine Antwort.
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Payton
RomantizmWie lange werde ich das noch tun? Meinen Körper verkaufen, meine Seele verkaufen das letzte bisschen Selbstbewusstsein das ich versuche mit aller Macht zu bewahren. Wer auch immer glaubte es wäre einfach sich zu prostituieren, ist verrückt. Tagtägl...