Kapitel 39

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Kapitel 39

Oben Brody/ Kid Rock „All summer long „

Brody reichte mir ein weiteres Bier, während einer seiner Kumpels begann auf einer mitgebrachten Gitarre zu spielen. Das Lagerfeuer loderte hoch als die trockenen Scheite knackten.
Der Rothaarige sang etwas schief, doch einige der Anderen stimmten mit ein und ihre Stimmen verflochten sich zu einer melancholischen Harmonie.
Es war entspannt und relaxt hier draußen am See in der rauen Natur. Anna, Jessies Freundin erzählte mir gerade wie sie den großen Trailer umdekorieren wollte, den sie mit Jessie bewohnte. Da sie meinte mein Bruder könnte nicht ewig in seiner Männerhöhle leben. Sie ahnte nicht das Jessie ihr in naher Zukunft einen Antrag machen wollte. Damit sie Mrs. Rushford wurde.
Ich mochte die quirlige Schwarzhaarige, sie hielt meinen introvertierten Bruder ordentlich auf Trapp und lockte ihn bei jeder sich bietenden Gelegenheit aus seinem Schneckenhaus.

„Jetzt aber genug von meinen Plänen. Erzähl mir von deinem Freund." forderte sie mich strahlend auf. Mir brach der Schweiß aus. Was sollte ich erzählen ohne zu viel zu verraten. Eine Googlesuche würde mein komplettes Konstrukt an Lügen und Halbwahrheiten ins wanken bringen.

„Er ist ein paar Jahre älter als ich." begann ich vorsichtig. Brody stützte seine Ellenbogen auf seine Knie und lehnte sich in meine Richtung, um besser zu zuhören. Dabei streifte sein Unterarm meinen Oberschenkel. Etwas irritiert schaute ich ihn an, dann fuhr ich stockend fort. „Mein Kumpel Ben nennt ihn immer Prince Charming." ich verdrehte schmunzelnd die Augen. „Er ist wirklich sehr charmant. Man sollte meinen aufgrund seines erfolgreichen Jobs wäre er ein arrogantes Arschloch. Aber das ist er überhaupt nicht. So jemand ist mir bis dahin noch nicht in L.A. begegnet." es fiel mir schwer Nikolai zu beschreiben er löste so komplexe Gefühle in mir aus. Die ich nicht mit jedem teilen wollte. „Ich habe noch nie einen Menschen wie ihn getroffen. Manchmal habe ich das Gefühl er kennt mich besser als ich mich selbst."

„Dich hat es voll erwischt." grinste Anna. Ich lächelte hilflos und zuckte mit den Schultern. Brody stiess einen langen Seufzer aus. „Hast du Bilder von ihm? Ich kann kaum glauben das er so perfekt ist." stichelte er.

Ich besaß nicht viele Fotos von Nikolai, um ehrlich zu sein nur das eine was er mir vor einigen Abenden geschickt hatte. Wozu brauchte ich Bilder von ihm, wenn ich jede freie Minute mit ihm verbrachte.
Sollte ich wirklich dieses eine Bild mit ihnen teilen? Nur wenn ich mich weiter zierte glaubten sie am Ende ich band ihn einen Bären auf.

Meine Finger schwebten über dem Display des nagelneuen Smartphone's. „Mein letztes Handy hab ich geschrotet. Leider habe ich alle Bilder verloren." flunkerte ich und hoffte sie würden mir diese Notlüge vergeben. Und zeigte das mehr als beeindruckende Bild von Nikolai beim Training.

„Heilige Mutter Gottes." Anna pfiff anerkennend, was ihr ein Stirnrunzeln von Jessie eintrug, der auf der anderen Seite des Lagerfeuers mit einigen seiner Kumpels quatschte. Brody lehnte sich über meine rechte Schulter um das Foto besser zu sehen. „Du willst mir ernsthaft sagen, das du mit dem Adonis zusammen bist?" fragte er skeptisch.

Ich drehte mich zu meinem ehemaligen Schwarm. „Was? Glaubst du nicht das ich so einen Mann haben kann?" entgegnete ich verletzt.

„Nein, doch..." stammelte er „Payton du bist süß und ich glaube du kannst jedem Mann den Kopf verdrehen, wenn du das willst. Aber meinst du es ist gut einen älteren Mann zu daten?"
Ich lachte, das war absurd. „Du bist auch älter als ich Brody. Und damals hat es dich auch nicht gestört."

„Wir sind nur drei Jahre auseinander. Wie alt ist der Kerl überhaupt?" er deutete auf mein Handy.

„31" gab ich einsilbig zurück. Warum drängte mich Brody in die Defensive? Konnte er sich nicht einfach für mich freuen das ich endlich einen vernünftigen Mann gefunden hatte. „Es ist nur eine Zahl. Du kennst ihn nicht, also kannst du dir über Nik auch kein Urteil erlauben. Weil ganz ehrlich, ohne ihn wäre ich nicht hier. Ohne ihn hätte ich nie meinen beschissenen Job gekündigt oder Dad angerufen. Du hast kein Recht meine Entscheidung in Frage zu stellen." antwortete ich wütend und machte Anstalten aufzustehen. Jessie kam zu uns und baute sich vor seinem besten Kumpel auf. Ich wollte nicht das sich die Beiden wegen mir stritten. „Jessie es ist schon gut." versuchte ich ihn zu beschwichtigen und winkte halbherzig ab.

Payton Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt