Kapitel 31Oben Nikolai / Northlane „Solar (Acoustic)"
Nikolai
„Boss das nächste Meeting für das Charityevent ihres Vaters findet im Konferenzraum drei statt, in zehn Minuten." informierte mich Quinn pflichtbewusst. Das Event war meinem Vater wichtig er wollte dem Unternehmen einen grünen Anstrich verpassen, um dem Aktienkurs auf die Sprünge zu helfen und mehr Investoren zu akquirieren.
Zu meiner Überraschung nahm meine Frau an dem Meeting teil. Vertrauensvoll legte sie ihre schlanke Hand auf den Unterarm meines Vaters und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der sonst so stoische Mann lachte über ihre spitze Bemerkung und begrüßt mich mit einem amüsierten Nicken.
Wunderbar dieses Aufeinandertreffen würde ein einziger Freudentaumel werden. Pflichtschuldig hauchte ich meiner Frau einen Begrüßungskuss auf die Wange. Ihr blumiges Parfüm stieg mir in die Nase, und ich musste mich kurz zusammenreißen das mir nicht die Gesichtszüge entglitten. Ich war mittlerweile so daran gewöhnt das mir nur Payton so nahe kam und mich mit seinem reinen sauberen Duft nach Sommer betörte. Das mich dieses künstliche Blumenbouquet völlig irritierte.
„Wer passt auf Alexander auf?" fragte ich um meine Verblüffung zu überspielen.
„Maria kümmert sich um ihn." antwortete sie mit einem gewinnenden Lächeln. Natürlich seine Nanny. Melodie gab mir immer mehr das Gefühl, das ihr ihre Mutterrolle lästig wurde und sie deswegen das wahre Leben verpasste. Ich musste mich definitiv mehr in die Erziehung meines Sohnes einbringen. Sonst vereinsamte er völlig in dem großen Haus in Malibu.
„Übrigens Nikolai, vergiss nicht morgen eher nach Hause zu kommen. Ich habe ein kleines intimes Dinner mit unseren Freunden geplant." ich nickte mechanisch, mir blieb sowieso keine andere Wahl. „Cooper ihr kommt doch morgen auch oder?" fragte Melodie hoffnungsvoll und belohnte meinen besten Freund mit einem koketten Augenaufschlag. Der grinste mich nur wissend an. „Natürlich Linda kann es kaum erwarten."
Dieser Verräter fiel mir in den Rücken und unterstützte meine Frau in ihren unablässigen Abendessen mit Dutzenden Gästen. Ich fand das früher wunderbar und ansprechend, sie war die perfekte Ehefrau die mich in meinem Job unterstützte und wichtige Kundenverbindungen pflegte. Nur mir wurde das alles zu viel, ich wollte dieses perfekte vorzeige Leben nicht mehr.
Mir fiel es schwer meinem Vater bei seinen ausschweifenden Plänen zu folgen. Ich wusste er wollte die Firma nicht ändern, er wollte nur dumme Idealisten mit zu viel Geld davon überzeugen in unsere riesigen Projekte zu investieren.
Unablässig wanderten meine unruhigen Gedanken zu Payton und seinem Treffen in Downtown L.A., während des Meetings. Ich musste mich zwingen nicht mein Handy hervor zu holen, um alle paar Minuten meine Nachrichten zu checken. Und trotzdem hatte ich ein ungutes Gefühl. Der verfluchte Biker hatte Payton nur ungern gehen lassen. Da war definitiv mehr als nur ein Angestelltenverhältnis zwischen den beiden. Aber ich war sichtlich überrascht als er auf mein Angebot einging. Wenn ich es nicht besser wüsste, könnte man zu dem Schluss kommen, das ihm doch etwas an dem Jungen lag. Das der große brutale Mann ein besseres Leben für Payton wollte. Etwas was Jax Teller ihm nie ermöglichen konnte.
„Oh was haltet ihr davon wenn wir das komplette Event in Grün gestalten." flötete meine Frau aufgeregt. „Anstatt einem roten Teppich empfangen wir die Gäste auf einem Grünen."
Das schmerzhafte Zusammenzucken meines Vaters entging mir nicht. Auch Cooper musste ein spöttisches Grinsen hinter einem aufgesetzten Hüsteln verstecken.„Solange ich nicht Grün tragen muss." knurrte mein Vater unwirsch eine ahnungslose Melodie an. Bis ihr endlich siedend heiß einfiel, das mein werter Vater die Farbe Grün hasste. Außer natürlich das der Dollarnoten. Sein Hass ging so weit das er einen neuen Rolls Royce um lackieren ließ, weil ihm dessen Smaragdgrün zuwider war.
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Payton
RomanceWie lange werde ich das noch tun? Meinen Körper verkaufen, meine Seele verkaufen das letzte bisschen Selbstbewusstsein das ich versuche mit aller Macht zu bewahren. Wer auch immer glaubte es wäre einfach sich zu prostituieren, ist verrückt. Tagtägl...