(Im zweiten Teil werde ich mit verschiedenen Ansichten arbeiten, also zwischen Harry und Raven. Also immer der Name der darüber steht, ist in dem Kapitel der Erzähler. Viel Spaß :))
Harry
Ein letztes Mal lasse ich meinen Blick über den Friedhof schweifen, der mir für die nächsten Wochen Alpträume bereiten wird, denn der unvergleichbar schmerzliche Charme dieses Platzes, verursacht bei jedem neuen Blick einen heftigen Schmerz in meiner Brust, den ich unmöglich ignorieren kann.
Tammy ist tot und ich kann an der Tatsache nichts ändern. Dieses Gefühl ist unerbittlich und schlimmer, als all die Dinge, die ich in meiner Vergangenheit je gefühlt habe.
Ich kann sie nicht mit meiner Schwester vergleichen, nein, kein Stück. Meine Schwester war ein Mensch, den ich nie gelernt habe zu lieben, doch Tammy... Ich habe sie geliebt, wie ich eigentlich meine Schwester damals lieben sollte. Sie war die Sonne, die ich früher nie hatte und jetzt ist ihr Licht erloschen. Doch sie zeigt mir jetzt noch so viele Dinge. Zum Beispiel wie es ist, jemanden so sehr zu vermissen, dass es sich anfühlt, als würde ein Teil von einem selbst fehlen. Ich kann eine Sache sagen, seitdem sie weg ist: Ich werde sie niemals vergessen. Sie hinterließ ihre Spuren.
Ich denke, der härteste Teil daran, sie zu verlieren, ist nicht die Tatsache, dass ich Lebe Wohl sagen muss, sondern zu lernen, ohne sie zu leben. Immer zu versuchen, die Lücken zu füllen; die Leere, die in meinem Herzen hinterlassen wurde, als sie ging.
Doch auch, wenn ich weiß, dass es schwer sein wird, weiß ich, dass ich es schaffen werde. Ich habe schon viele Dinge überlebt und ich werde diese Zeit auch überleben. Und wenn ich so über die Motorhaube in die braunen Augen schaue, die mir den Atem nehmen, kann ich mir sicher, dass ich es packen werde. Denn sie ist jetzt meine Sonne am Horizont, egal, ob es regnet oder stürmt. Sie ist trotzdem immer noch da.
Sie war da, als ich tagelang stumm in meinem Sessel verweste, und sie war da, als ich vor lauter Frust meine Bilder zerschlug. Sie ist nicht einfach gegangen, nein, sie war da.
Ich kann mich noch erinnern, dass sie sagte, niemand würde sie verstehen und deshalb hatte sie selten Menschen in ihrem Leben, die sie wirklich mochten. Doch ich wusste von der ersten Sekunde an, dass sie gemacht wurde, um geliebt zu werden und nicht um verstanden zu werden. Ich war noch nie so verrückt danach, dass jemand meine Seele berührt, wie sie es tut. Und dafür liebe ich sie.
Raven lächelt mir aufmunternd von der andren Seite des Autos zu öffnet die Autotür.
Leicht lächelnd öffne ich mit hängenden Schultern die Tür des Beifahrers, als mir plötzlich ihre gebrochene Stimme auffiel.
"Scar?", sagt Raven und starrt mit erschrockenem Blick in Richtung des Kofferraums.
Verwirrt betrachte ich sie und gehe in die Richtung auf die ihr Blick gerichtet ist.
Ein Mädchen mit kurzen blonden Haaren steht ungefähr zwei Meter von Raven entfernt auf dem Bürgersteig und sieht mit trübseligem Blick zu Raven. Das ist also Scar, Ravens Freundin, von der sie mir erzählt hat.
Doch mir fallen trotzdem die geschockten und gleichzeitig traurigen Gesichtsausdrücke der beiden auf. Springen beste Freundinnen sich nicht normalerweise kreischend in die Arme, wenn sie sich lange nicht gesehen haben? Irgendetwas stimmt hier auf jeden Fall gewaltig nicht.
Ich sehe zwischen Scar und Raven hin und her, versuche die Situation ein bisschen mehr zu verstehen.
"Wieso bist - Wieso bist du hier?", fragt Raven und ich sehe sie Schlucken.
Scar atmet hörbar aus und lässt die Schultern sinken, sieht auf den Boden. "Um mit dir zu reden."
"Zu reden?", sagt Raven. Ihre Stimme ist unsicher und das macht mich nervös.
Was ist denn hier los?
Nickend sieht das blonde Mädchen wieder zu ihr. "Ja. U-Um mich zu entschuldigen..."
Raven sieht auf den Boden und kaut auf der Innenseite ihrer Wange. Sie scheint nachzudenken, gleichzeitig ist ihr Ausdruck trostlos, dann nickt sie und sieht auf. "Okay. Okay, wir können... reden."
ES GEHT WEITER!!! :)

DU LIEST GERADE
Lives Collide 2
Fanfic"Er bildete ein schöneres Zuhause für sie, als das Haus in dem sie lebte." Dann ging ihre Geschichte weiter. Mehr Geheimnisse, mehr Kummer, mehr Liebe als je zuvor. Werden sie es schaffen glücklich zu sein, wenn sie auseinander gerissen werden? wr...