Jung Hoseok. Sein Stiefbruder!
Beide blickten sich völlig überrascht an, aber zeitgleich machte es klick. Insbesondere bei Jungkook, denn Hoseok hatte sich im Grunde nicht wirklich viel geändert. Nur war er nun nicht mehr der freudige Jugendliche mit der Snapback auf dem Kopf, sondern ein adrett gekleideter höflicher junger Mann. Er war weniger aufgeweckt, was vermutlich durch die Reife kam. Und dann noch die Brille und die Pollunder und Hemde, die er auf der Arbeit trug, ließen ihn nicht erkennbar sein.
Und nun für Hoseok war es kein Wunder seinen Stiefbruder nicht erkannt zu haben... Das letzte Mal, wo er Jungkook so richtig gesehen hatte, da war der Blauhaarige noch ein Kind gewesen. Dass aus ihm nun ein erwachsener, attraktiver junger Mann geworden war, knüpfte nicht an seine Erinnerung an den Jüngeren an. Vor allem mit den schlumpfblauen Haaren.
Doch dies war nicht der Zeitpunkt, um über so etwas nachzudenken oder fragen diesbezüglich zu stellen. Denn die Priorität lautete: Jeongguks Vater.
Atemlos joggte er zu seinem Halbbruder, seine Brust hob und sank schwer. "Dad... Wo ist mein Dad?", presste er hervor.Hoseoks Blick ging einen Moment hinter den Jüngeren, wo Taehyung stand, bevor er dem jungen Vater knapp zunickte. "Kommt mit. Sie haben ihn eben in den OP gebracht."
Sofort liefen die drei in den besagten Bereich, wo Jungkooks Stiefmutter mit verweinten Gesicht und völlig aufgelöst da saß. Sie kam auf Jungkook zu, sofern sie ihn sah und schloss den versteinerten jungen Mann in seine Arme. Normalerweise würde Jungkook das niemals zulassen und sie von sich stoßen, aber jetzt hatte er nicht die Kraft dazu. Und sie brauchte es in dem Moment, also ließ er es einfach zu.
Dann waren sie zu viert. Warteten ungeduldig vor dem OP Bereich. Hoseok tröstete mal seine Mutter, mal lief er unruhig auf und ab. Jedes Mal, wenn jemand zwischen den Schiebetüren hervortrat, sprang er auf, in der Hoffnung es gäbe neue Nachrichten.
Jungkook hingegen saß wie versteinert da, rührte sich nicht vom Fleck. Die Angst seinen Vater zu verlieren war omnipräsent und lähmte ihn. Nichts nahm er war, außer eines.
Die warme, große Hand die seine eigene die ganze Zeit über umfasst hielt. Taehyung saß Seite an Seite direkt neben ihm, ihre Schultern eng beieinander, während er den Jüngeren seine Anwesenheit spüren ließ.Irgendwann kam dann doch ein Arzt heraus und stellte sich vor die Familie. Geisterhafte Blässe legte sich auf ihren Zügen. Obwohl sie sehnsüchtig auf diesen Moment gewartet hatten, war dies nun doch unfassbar beängstigend. Aus der Miene des Mediziners ließ sich nicht erraten, wie die Operation des Mannes verlaufen war.
Angespannt verfestigte Jungkook den Griff um die Hand seines Geliebten, der ihm im Gegenzug mit dem Daumen über den Handrücken streichelte.
"Die OP verlief komplikationslos. Herr Jeon muss jedoch die nächsten paar Stunden aufgrund der niedrigen Sauerstoffsättigung weiter beobachtet werden, weswegen wir ihn auf die Intensivstation verlegen. Aber sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, er wird wieder."
Zum Ende hin, lächelte er aufmunternd in Runde, nahm die OP Haube ab, bevor er sich von den erleichterten Angehörigen verabschiedete und weiter ging. Hoseok und seine Mutter fielen sich erleichtert um den Hals und auch Taehyung zog den Blauhaarigen in seine Arme, welcher das ganze immer noch nicht fassen konnte.
Zuerst lag er steif in den Armen des Anderen, doch dann entspannten sich seine Muskeln und er legte seinen eigenen Arm fest um die Taille des Älteren und vergrub sein Gesicht erleichtert in dessen Schulter.
Beinahe hätte er seinen Vater verloren. Es ließ ihn so viel bedauern und bereuen-
Ihm war vorher nie bewusst, was er alles durch sein kindisches Verhalten und der Eifersucht verlor...
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DADDY | TK. ✔️
RomanceTaehyung wurde mit süßen 18 Jahren Vater, als er selbst noch ein Kind war. Nichtsdestotrotz liebt er seine Tochter mehr als alles auf der Welt. Nur ihretwegen steckt er seit der Geburt in einer unglücklichen, toxischen Beziehung. Alles, damit seine...