Kapitel 19

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Wir sitzen seit etwa einer halben Stunde an der großen Kücheninsel und ich habe tatsächlich das Gefühl, dass ich es langsam verstehe, obwohl es mir verdammt schwerfällt, mich neben ihm zu konzentrieren.
"Also Stochastik ist nicht so Ihr Ding?"
Ich schüttle den Kopf und haue mir an den Kopf. Ich brauche dringend eine Pause. "Nicht so wirklich. Haben Sie was dagegen, wenn wir kurz Pause machen. Ich brauche mal was zu essen. Ich hab den ganzen Tag noch nichts weiter gegessen." Josh steht auf und geht selbstverständlich zum Kühlschrank. "Ich könnte Ihnen Rührei machen, wenn Sie möchten", sagt er, während sein Kopf immer noch im Kühlschrank steckt. Bietet mir Mr. Lancaster gerade an, mir etwas zu essen zu machen?
Ich lache. "Sie können übrigens das blöde Siezen lassen. Ich meine, Sie stehen in meiner Küche und bieten mir gerade an, mir Rührei zu machen. Ich denke, das "Sie" ist wohl überflüssig, finden Sie nicht auch?"
Er dreht sich um und hält die Eierpackung in der rechten Hand. Er schluckt. "Da hast du wahrscheinlich recht." Jetzt lacht er und schaut sich nach einer Pfanne um. Innerhalb von ein paar Sekunden hat er auch schon eine gefunden und platziert sie auf dem Herd.

Das Rührei schmeckt köstlich und ich könnte mich tatsächlich daran gewöhnen, von ihm bekocht zur werden. Auch wenn das wahrscheinlich niemals passieren wird.
Jetzt stochere ich nachdenklich in meinem Rührei herum und Josh legt seine Hand auf meine.
Erschrocken lasse ich die Gabel fallen und sie fällt mit einem Klirren zu Boden. Anstatt sie aufzuheben, schaue ich Josh tief in die Augen.
Er blickt direkt durch meine Seele hindurch. Sein Blick trifft mich und erregt mich irgendwie, sodass ich meine Beine aufeinander presse. Jetzt liegt sein Blick auf meinen nackten Beinen und er beißt sich auf die Lippe. Spürt er das eben auch? Dieses komische elektrisierende Gefühl zwischen uns?
Meine Frage wird sofort beantwortet, als er mich nach oben hebt und ich auf der Kücheninsel zwischen unseren Tellern sitze. Er sieht mir tief in die Augen und umgreift mich noch härter, bis er schließlich seine Lippen auf meine legt.
Ich sauge ihn in mir auf und ich glaube, er tut das Gleiche mit mir. Ich spüre etwas Hartes an meinem Bein und mir entfährt ein Stöhnen.
Er lächelt an meinen Mund und ich kann nicht anders, als ebenfalls zu lächeln.
Ich sehne mich nach ihm. Mein ganzer Körper sagt ja und seiner scheint auch nicht gerade abgeneigt zu sein, wie ich das so spüre.
Er hebt mich nach oben und trägt mich ins Wohnzimmer, wo wir auf der Couch Platz nehmen. Wir unterbrechen unseren Kuss nur für eine Sekunde, sodass ich ein loses Haar aus meinem Gesicht streichen kann.
Er steckt mir förmlich seine Zunge in den Hals und ich liebe dieses Gefühl. Ich ziehe ihm mit einem Ruck das T-shirt über den Kopf und er zieht mir im Gegenzug meines aus.
Als er auf meine Brüste starrt, leckt er sich über die Lippen und beginnt, meine Brüste mit Küssen zu liebkosen. Ich fahre ihm durch seine schwarzen Haare und ziehe leicht daran.
Sein Mund findet schnell den Weg zu meinem zurück und er setzt unseren Kuss fort. Seine Hand streicht währenddessen über meinen Bauch nach unten in Richtung meiner pulsierenden Mitte.
Als er seinen Finger auf meine empfindliche Stelle legt, wimmere ich auf und er beginnt, seine Finger kreisen zu lassen. "Oh mein Gott", ich klinge, als wäre ich gerade einen Marathon gelaufen, aber ich kann nicht anders. Es fühlt sich verdammt gut an.
Ohne meine Unterwäsche auszuziehen, schiebt er einen weiteren Finger dazu, der langsam in mich eindringt. Er weiß genau, was er tut und ich strecke ihm mein Becken entgegen, während ich mich auf meinen Höhepunkt zubewege.
Ich stöhne laut auf, als ich loslasse und der Orgasmus meinen Körper durchströmt.
Außer Atem schaue ich ihn an. Ich habe mich gerade von meinem Lehrer befriedigen lassen. Genau im gleichen Moment sehe ich seinen Blick. Ich schätze, er denkt gerade genau das Gleiche wie ich.

Mit einem Ruck ist er auf den Beinen und hat sein T-shirt wieder angezogen. "Scheiße", sagt er und fährt sich durch die Haare. "Ich bin so ein Idiot." Beschämt versuche ich, mich zu bedecken. Scheiße. Die Situation wird immer unangenehmer und ich weiß nicht, wie ich mich verhalten soll. Aber das hier gerade, hat das Ganze auch nicht besser gemacht.
Josh geht in die Küche und packt die Mathesachen in seine Tasche.
Währenddessen ziehe ich mir mein T-shirt an und laufe zu ihm in die Küche. Er sieht wütend aus und ich weiß nicht, ob er auf mich oder auf sich selbst wütend ist.
"Florence, es tut mir leid. Ich hätte das niemals zulassen dürfen. Das ist eine beschissene Situation und wird nicht wieder vorkommen", bringt er gerade so heraus und ich weiß, dass er das nicht ernst meint.
"Ja mir auch", flüstere ich, als er an mir vorbeigeht und aus der Tür verschwindet. Wieso ist mein Leben so? Die Erkenntnis trifft mich hart. Ich habe mich in meinen verdammt heißen Mathelehrer verliebt. Ich stecke echt ziemlich tief in der Scheiße.
Jetzt hilft nur noch aus dem Weg gehen. Das werde ich tun und ich glaube nicht, dass er etwas dagegen hat.

Schweigsames VerlangenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt