Ist die islamische Gottheit, Allah, identisch mit dem Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs? Die Antwort darauf hängt davon ab, wen man fragt.
Ein evangelikaler, fundamentaler Christ wird vermutlich jeden Ansatz, dass Allah und Gott derselbe sind, zurückweisen. Ein islamischer Apologet wird genauso fest behaupten, Allah wäre der selbe Gott wie der der Christen und Juden. Ein eifriger Moslem wird zudem hinzufügen, Adam, Abraham, Ismael, Isaak, Jakob und sogar Jesus waren alle Muslime. Dialogbereite, vermittelnde Christen, gerade solche mit liberalen theologischen, humanistischen und multikulturellen Tendenzen, werden freudig erwidern, alledrei größeren monotheistischen Religionen –Christentum, Judentum und Islam – seien von Abraham kommende Glaubensrichtungen und alleglaubten an denselben Gott.
Die Frage isteine theologische, doch zieht sienoch weitere Kreise. Regelmäßig machen Menschen mit wenig oder keinem religiösem Bezug – Politiker, Nachrichten-Kommentatoren und Medienexperten, die soziale„Elite“, und sogar Entertainer, kurz solche, deren Ziel dieBildung einer öffentlichen Meinung und Politikrichtung ist, saloppe, unkritische Äußerungen, in denen der Islam einladend als verwandte Glaubensrichtung bezeichnet wird. Das ist banale unterwürfige politische Korrektheit, die einem ernsthaft prüfenden Blick in die Bibel vorgezogen wird.
Gibt es hierzu eine jüdische Meinung?
Wie bei Christen gibt es auch bei Juden unterschiedliche Meinungen über Allah. Liberale jüdischeTheologen, die ihren christlichen Pendants gleichen, neigen dazu, den Allah des Islams als denselben Gottder Bibel zu akzeptieren. EinigeorthodoxeJuden übernehmen dies auch, allerdings wegen der theologischen Meinungen des Islams und dessen aggressivem Antisemitismus eher ungern. Wieder andere lehnen diese Vorstellung gänzlich ab.
Der mittelalterliche, als Autorität geachteteRabbiner, Maimonides (1135-1204), sah sowohl Muslime als auch Christen als Monotheisten an und daher nicht als Götzenanbeter, doch hielt er deren Glauben für Juden für unangemessen.
Anders der Rabbi Avrohom Karelitz (1878-1953), bekannt als Chazon Ish, der behauptete, der Islam sei Götzendienst. Dabei zitierte er den rechtlich als religiöse Autorität akzeptierten, genialen Rabbi David ibn Zimra (1479? – 1573), der folgerte, man müsse eher den Tod akzeptieren, als gezwungenermaßen zum Islam zu konvertieren (eine stete Bedrohung für Juden unter islamischer Herrschaft).
Zur Klärung: Es gibt bestimmte Thora-Gesetze, diekurzzeitig als unwirksam gelten, wie z. B. Sabbat-Bestimmungen, wenn man so Leben retten kann. Leben zu retten, ist das Wichtigste. Andererseits gibt es vier Kategorien von Gesetzen, die nie, unter keinen Umständen, gebrochen werden dürfen, auch wenn man vom Tod oder Märtyrertum bedroht ist. Dies sind Verbote hinsichtlich Götzendienst, Mord, Inzest und Ehebruch. Da Juden eine Konvertierung zum Islam auch unter Todesandrohung verweigern müssen, folgtdaraus, dass der Islam unter die Kategorie Götzendienst fällt.
Einige Gemeinsamkeiten und Unterschiede
IslamischeQuellen implizieren grundsätzlich, Allah sei derselbe Gottwie der Gottder Christen und Juden. Beide sind „Volk des Buches“, d. h. Menschen, denen diegöttlicheOffenbarung zuteil wurde, die diese Botschaftvon Allah aber verfälscht haben. Dies erfordertedie Ankunft des Propheten Mohammed mit seiner klärenden Offenbarung. Die islamischeTradition erkenntzahlreiche Protagonisten des Tanach (AT) und des Neuen Testaments als islamische Propheten an. Das muslimische heilige Buch, der Koran, zitierteinige der Erzählungen der Bibel, doch häufig werden dieNamen und andereFakten geändert. Gemäß islamischer Tradition versuchtez. B. Abraham Ismael, nicht Isaak, zu opfern.
Manchesehen diese faktischen „Fehler“ als Beweis dafür, dass der Islam eine schludrige Kopie, oder schlimmer, eine teuflischeFälschung ist. Die Dialogbereiten übergehen diese Unterschiedeund konzentrieren sich auf dieGemeinsamkeiten, besonders eines gemeinsamen biologischen und geistlichen Vaters –Abraham. Muslimischereligiöse Praktiken, wie z. B. das GebetRichtung Jerusalem, die Tradition von Speisegesetzen, Halal genannt(entferntverwandtmitden strengeren jüdischen koscheren Speisegesetzen), die Beschneidung alles Männlichen und feste tägliche Gebetszeiten legen eineKindschaft nahe. Das Gebet Richtung Jerusalem wurde aber sehr schnell zugunsten des Gebets Richtung Mekka aufgegeben, als Mohammed nicht die erhofften Massenbekehrungen von Juden zu seiner neuen Religion erlebte.
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Islam aus christlicher Sicht/ Kritik an die katholische Kirche teil 1
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