. Was bedeuten die Worte „Allah“ und „Gott“?Das arabische Wort Allah stammt aus dem vorderorientalischen Heidentum und bezeichnete zunächst die Gottheit (al-ilâh). Im Laufe der Jahrhunderte nahm es die Bedeutung Gott an und wurde zu einem Eigennamen. Auch bei dem deutschen Wort Gott müssen wir genau fragen, was gemeint ist. Es war ursprünglich ein heidnisches Wort und wurde im Neutrum gebraucht. Als die Germanen Christen wurden, behielten sie das Wort Gott bei, füllten es aber mit biblischem Inhalt und gebrauchten es jetzt als Maskulin im Sinn von „der eine Gott“. Wenn wir als Christen von Gott reden, ist uns klar, dass wir den Gott Israels, den Vater Jesu Christi, den einen und dreifaltigen Gott meinen. D. h. Gott ist für uns weitgehend ein Eigenname geworden, da wir damit den einen von der Bibel bezeugten Gott meinen, außer dem es keinen Gott gibt. Wir können die Frage, ob Allah und Gott derselbe sind, nicht einfach mit Hilfe der Namen Allah und Gott beantworten Seit der Aufklärung ist das Wort Gott zu einer Worthülse geworden, die sehr unterschiedlich gefüllt wird. Muslime können in Deutschland von Gott sprechen und den Allah des Koran meinen. Koranübersetzungen wie die von Rudi Paret geben Allah mit Gott wieder. Deshalb müssen wir immer fragen, was jemand meint, wenn er von Gott bzw. von Allah redet. Wir können die Frage, ob Allah und Gott derselbe sind, nicht einfach mit Hilfe der Namen Allah und Gott beantworten. Wir müssen genauer fragen: Ist der EINE, von dem der Koran spricht, identisch mit dem EINEN, den die Bibel bezeugt? Wir werden sehen, dass dies nicht der Fall ist. Die Vorstellungen von dem EINEN sind sehr unterschiedlich. Es geht letztlich um die Frage: Wer ist der EINE, WAHRE, LEBENDIGE? Wie hat er sich bekannt gemacht? Das ist die entscheidende und umkämpfte Frage.
2. Das Wesen Allahs nach muslimischer Vorstellung Mohammed war kein Theologe, sondern ein leidenschaftlicher Prediger. Deshalb hat er nicht systematisch-theologisch von Allah gesprochen, und deshalb finden wir im Koran eine Fülle von Aussagen, die sich teilweise sehr widersprechen. Der Koran spricht manchmal sehr menschlich von Allah, z. B. von seinen Händen (5, 64). Doch Mohammed hat ihn sich schwerlich als eine Person vorgestellt. Mohammed erfuhr Allah eher als eine ihn bedrohende, unpersönliche Macht (50,16). Allah ist nicht nur dem Menschen bedrohlich nahe, sondern durchdringt die gesamte Schöpfung so sehr, dass manche Theologen daraus einen Pantheismus ableiten konnten. Es gibt im Koran aber auch Aussagen, welche die Trennung alles Geschaffenen von Allah so sehr betonen, dass man sich fragt, wie er in die Welt hineinwirken kann (Deismus).
Die muslimischen Theologen haben versucht, die koranischen Aussagen über Allah zu systematisieren. Sie unterscheiden dabei das Wesen Allahs (thât) von seinen Eigenschaften bzw. seinen Namen. Allah wird als der Name des Wesens (ismu-l-thât) bezeichnet. Das Wesen Allahs ist nach Ansicht der Theologen aber letztlich verborgen. Allah gilt als der schlechthin andere, unaussprechbare, unerklärbare – eben als eine letztlich unpersönliche, unfassbare Macht. Eigentlich können Muslime nur sagen, wer Allah nicht ist. Es fällt ja auf, dass das islamische Glaubensbekenntnis eine Verneinung ist: „Es gibt keine Gottheit außer Allah“ (vgl. Sure 47,19). Es mag aber auch sein, dass mancher Muslim sich Allah eher personal vorstellt. Dies legen die 99 sogenannten schönen Namen (nach Sure 7,180) nahe (z. B. der Herr, der König, der Allmächtige; siehe Minikurs 99 Namen). Allah gilt als der schlechthin andere, unaussprechbare, unerklärbare –eben als eine letztlich unpersönliche, unfassbare Macht
3. Die muslimischen Kernaussagen über Allah Für Muslime gibt es drei Kernaussagen über Allah, die auch im Alltag immer wieder genannt werden: Erstens: Allah ist ein einziger; zweitens: Allah ist allmächtig; drittens: Allah ist barmherzig.
3.a. Allah ist ein einziger Diese Einsheit Allahs wird klassisch in der 112. Sure ausgedrückt, die neben der ersten Sure für Muslime die zweitwichtigste ist: „Sag: Er ist >Allah< Gott, ein Einziger, >Allah< Gott durch und durch (er selbst). Er hat weder Kinder gezeugt, noch ist er (selber) gezeugt worden. Und keiner ist ihm ebenbürtig.“ (Koranzitat nach R.Paret, 8.Aufl. 2001)
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Islam aus christlicher Sicht/ Kritik an die katholische Kirche teil 1
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