Die Dreieinigkeit Gottes

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Die Dreieinigkeit Gottes ist ein Thema, welches schon immer zu viel Verwirrung und vielen Irrlehren Anlaß gegeben hat. Umso wichtiger ist es, an diesem Punkt Klarheit darüber zu haben, was eigentlich genau Inhalt der Bibel ist.

1.) Allgemein: Was ist Dreieinigkeit Gottes?

Begriffe wie "Trinität/Dreieinigkeit" oder "drei Personen Gottes" kommen in der Bibel natürlich nicht vor. Dennoch haben sich diese Begriffe als nützlich erwiesen, auf ein Wort reduziert das auszudrücken, was die Bibel über Gott sagt. Die Aussage der Bibel über dieses Thema erschließt sich nicht so leicht, wie man meinen möchte. In der Bibel findet man keine für sich stehenden Erörterungen über die Natur Gottes. Vielmehr kann man sich nur aus Andeutungen ein Bild formen, welches erst in der Summe deutlich ist. Menschliche Überlegungen und Religionen hingegen halten sich hingegen gern mit der abstrakten Erörterung solcher Dinge auf - typisch, daß die Bibel hier ganz anders ist.

Die Schwierigkeiten, die Natur Gottes zu erfassen, beruhen insofern gerade auf der Bibel, die etwas nur andeutet, was der Mensch zudem schwer begreifen kann - was jedoch deswegen nicht etwa weniger wahr ist: Unser Verstand und seine Verständnismöglichkeiten sind nämlich nicht der Maßstab, an dem sich die Realität Gottes zu orientierten hätte.

Die klassische Dreieinigkeitslehre besagt:

a) es gibt nur EINEN Gott b) Vater, Sohn und Heiliger Geist sind gemeinsam dieser Gott c) Der Vater ist nicht der Sohn. Der Sohn ist nicht der Heilige Geist. Der Heilige Geist ist nicht der Vater. Aber alle drei sind derselbe Gott.

Um es mit einem einfachen Bild zu erklären: Das Molekül H2O (Wasser) tritt uns in drei völlig unterschiedlichen Erscheinungsformen gegenüber: nämlich als Eis, flüssiges Wasser und Wasserdampf. Alle drei sind dasselbe Element - und doch sind sie untereinander nicht identisch: Eis und Wasserdampf sind nicht identisch, obwohl beide H2O sind. Ebenso sind auch der Vater, der Sohn und der Heilige Geist drei Erscheinungsformen desselben Gottes. Alle drei sind Gott - aber trotzdem sind sie weie Eis und Wasserdampf untereinander nicht austauschbar oder identisch.

Die Aussage der Bibel über Gott Vater und Jesus Christus ist - wie z.B. auch Martin Luther feststellte -ein klares "sowohl als auch":

Jesus ist vollständig Gott UND vollständig Mensch.

Dies ist für uns schwer nachzuvollziehen und deshalb häufiger Ansatzpunkt für seltsame Lehren. Während säkularisierte Namenschristen über das Verhältnis Jesu zum Vater oft nur nebulöse Vorstellungen haben und die Dreieinigkeit als unverständliches Kirchendogma empfinden, ist die Dreieinigkeit für Gruppen wie Islam und Zeugen Jehovas ein zentraler Ansatzpunkt beim Angriff auf den christlichen Glauben im allgemeinen und die Einzigartigkeit Jesu im besonderen. Besonders die beiden genannten Gruppen betonen in ihrer Lehre die Ablehnung der Dreieinigkeit. So gesteht der Islam Jesus nur die Rolle eines "Propheten" zu, während die Zeugen Jehovas in Jesus als "anderen Gott" ansehen. Genauso, wie es den frommen Juden ein Ärgernis war, daß Jesus sich Gott gleich machte (vgl. Johannes 10,30-33), so ist auch den modernen Religiösen nichts mehr zuwider als der Anspruch Jesu, mit dem Vater eins zu sein. Die Welt hat sich nicht geändert. Und damals wie heute ist menschliche Religiosität unfähig, den wahren Gott zu erkennen.

Sofern bei der Ablehnung der Dreieinigkeit mit der Bibel argumentiert wird, wird in der Regel die menschliche Seite Jesu überbetont und alles relativiert oder umgedeutet, was darauf hindeutet, daß in Jesus Gott Mensch wurde. Derartige Versuche beruhen aber nicht darauf, daß der Inhalt der Bibel dies nahelegen würde. Ursache ist vielmehr das Bedürfnis, die schwer verständliche Natur Jesu - so wie sie die Bibel beschreibt - dem menschlichen Geist anzupassen und in die eine oder andere Richtung zu vereinfachen. Das oft als "Dogma" verunglimpfte Athanasische Glaubensbekenntnis ("Wir MÜSSEN glauben und bekennen, daß unser Herr Jesus Christus, der Sohn Gottes, Gott und Mensch ist, vollkommener Gott und voll- kommener Mensch...") das Evangelikale, Katholiken und liberale Protestanten teilen, ist da weitaus demütiger und bekennt, daß wir glauben "müssen" -müssen deshalb, weil es die Schrift so sagt:

Islam aus christlicher Sicht/ Kritik an die katholische Kirche teil 1Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt