Wenn man sich heute die Bilder Jesu Christi anschaut, wird seine von der Menschheit vorgestellte heilige Gestalt ganz würdevoll dargestellt. Aber wir dürfen uns nicht als wahre Kenner Jesu bezeichnen, nicht ohne folgende Fragen gestellt zu haben: „Für wen hielten die damaligen Juden zur Zeit Jesu den Gottessohn? Wie betrachteten sie die von Jesus gegründete Kirche? Und was für Gedanken machten sich die Juden über sein verkündetes Evangelium vom Reich?"
Christus ist vom Wesen nach Gott (Phil 2:5). Vor der Geburt war er der allmächtige Gottvater (Jes 9:6). Jedoch die Juden wollten Jesus auf seine Worte „Ich und der Vater sind eins" hin steinigen. Nach dem Gesetz rechtfertigte die Gotteslästerung ohne Weiteres den Tod durch die Steinigung. Und sie hielten die Worte Christi für einen blasphemischen Frevel. Der himmlische Vater kam auf diese Erde und stellte sich als Gott vor, den sie bis dahin angebetet und verherrlicht hatten, jedoch trotzdem zu töten beabsichtigten. Da der Allwissende leibhaftig auf Erden erschien, ließen ihn letzten Endes die angeblich Gottgläubigen am Kreuz sterben.
Die Hinrichtung ihres lobgepriesenen Gottes war im wirklichen Sinne des Wortes ein zeitgenössicher Widerspruch. Wenn man diesem Ereignis auf den Grund geht, so ist es offenkundig, dass die damaligen Religionsführer nicht genug von Gott wussten. Sie stellten ihn sich nur in Gedanken vor und besaßen aber keine Kenntnisse noch geistige Einsicht, dass Gott ganz ungebunden und willkürlich handeln und in jeder Gestalt, sogar wie sie als Mensch in diese Welt kommen konnte.
Weswegen erschien Christus in der Gestalt des Fleisches? Anhand einer kurzen Geschichte wollen wir seine Absicht zu erkennen versuchen.
Gott, der mit Liebe und Heilsbotschaft in Menschgestalt kam Als ein Wanderer auf dem einsamen Dorfweg ging, sah er einige Vögel am Wegrand nach Futter picken. Die gefiederten Geschöpfe Gottes waren so schön, dass er sich ihnen nähern und sie am Kopf streicheln wollte. Aber die Vögel flogen ab und setzten sich etwas entfernter nieder, als sich der Vagabund auf sie zubewegte. Diese erkannten seine Absicht nicht und hatten Angst vor seinem eventuellen Zugriff. Der Mann trat noch ein paar Male an sie heran, jedoch sie entfernten sich gleich von der Stelle. So kam der Wanderer letzten Endes zur folgenden Schlussfolgerung: „Ich muss zuerst ein Vogel werden, um mein Anliegen an sie vorbringen zu können."
Eben aus demselben Grunde kam Gott leibhaftig in diese Welt. Da die Leute beim Erblicken der Heiligkeit Gottes stets Angst hatten und die Flucht zu ergreifen suchten, erschien der HERR aus der Liebe zur Menschheit leibhaftig auf dieser Erde, um ihr für deren Rettung eine besondere Mitteilung machen zu können.
2. Mose 20: 18-21 Und alles Volk wurde Zeuge von dem Donner und Blitz und dem Ton der Posaune und dem Rauchen des Berges. Als sie aber solches sahen, flohen sie und blieben in der Ferne stehen und sprachen zu Mose: ... Lass Gott nicht mit uns reden, wir könnten sonst sterben."
Als das israelische Volk damals beim Anblick des majestätischen Sinaiberges ganz direkt die Worte Gottes hörte, konnte es die Furcht vor him nicht ertragen und bat Mose um eine Vermittlung. Der Wanderer wollte vor lauter Herzigkeit den Vögeln über die Federn streicheln und näherte sich ihnen, aber sie erkannten seine Absicht nicht und rannten ihm Hals über Kopf davon. Ebenso ergriff einfach die Todesangst die Israeliten, weil der Allmächtige es rundheraus ansprach. Der Allwissende erschien in ein und derselben Menschengestalt wie wir auf Erden, denn die Geschöpfe zitterten ja vor der unmittelbaren Wahrnehmung seiner Stimme. Der Weltschöpfer war Gott und der Mensch in Fleisch und Blut; daher entschloß er sich kurzerhand, wie die Erdenbewohner, die die göttlichen Worte in Angst und Bange versetzten, vom Himmel herniederzukommen.
Joh 1:1-14 „Im Anfang war das Wort ... Gott war das Wort ... das Wort (Gott) ward Fleisch und wohnte unter uns, und wir sahen seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit als des eingeborenen Sohnes (Jesus) vom Vater, voller Gnade und Wahrheit."
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Islam aus christlicher Sicht/ Kritik an die katholische Kirche teil 1
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